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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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denn? Was stimmt denn nicht?«
    »Gar nichts stimmt mehr. Du wirst ja sehen.« Mehr konnte er nicht aus ihr herausbekommen, während er sich mühsam in seinen Schutzanzug zwängte.
    Als er auf die Treppe zuging, versuchte Homat ihn aufzuhalten. »Geh nicht, de-Etienne, hier leben Geister!«
    Er löste sich sanft von dem Mai. »Lyra sieht keine Geister, Homat. Wir glauben nicht an Geister.«
    »Das tut niemand, bis die Geister ihn holen.«
    »Eigentlich nicht dumm. Aber ich wette, daß die uns hier nicht holen wollen.«
    Und doch ertappte er sich dann, als er auf Deck stand und das anstarrte, was seine Frau so beunruhigte, dabei, wie er ernsthaft über Homats Warnung nachdachte. Denn wenn die Geister sich auch nicht zeigten und sich seiner Inspektion stellten, so hatten sie doch reichlich Hinweise auf ihre Anwesenheit hinterlassen.
    Die Redowls starrten stumm zum Ufer hinüber, bis Tyl das Schweigen brach. »Was ist denn, weiser Etienne?«
    »Das weiß ich nicht, Tyl. Ich glaube, das sind irgendwelche Maschinen - zumindest sehen sie wie Maschinen aus.«
    Er benutzte die kleine Fernsteuerung, die er aus dem Cockpit mitgenommen hatte, um die beiden Scheinwerfer auf das Ufer zu richten. Die mächtigen Lichtbalken drangen in die Seitenkaverne ein, die Lyra entdeckt hatte, und beleuchteten dort fremdartige, metallisch-blaue Gebilde und Haufen aus irgendeinem gewundenen, grauen, glitzernden Zeug. Gelbweiße Schläuche verbanden die einzelnen Strukturen, und aus den größeren Gebilden stachen kleinere Vorsprünge aus Grün und tieferem Gelb.
    »Du hast keine Ahnung, was das hier sein könnte?« fragte er den Tsla.
    »Ich habe davon nie gehört, Etienne. Meines Wissens ist noch nie ein Tsla hier gewesen.«
    Lyras Atem gefror in der kalten, ruhigen Luft der Höhle. »Das müssen wir uns aus der Nähe ansehen.« Sie warf einen Blick zu ihrem Mann hinüber. »Wenn die Tsla sie nicht gebaut haben, dann ganz sicher auch die Mai nicht.«
    »Wer dann denn? Doch ganz bestimmt nicht die Na.«
    »Du stellst so einfache Fragen. Sieh zu, daß du wieder an die Kontrollen kommst, und bring uns hier weg, ehe du umkippst!«
    Er nickte und kehrte ins Cockpit zurück. Während die auf dem Deck Zurückgebliebenen sich irgendwo Halt suchten, hob sich das Tragflächenboot wieder aus dem Wasser. Etienne drehte das Boot herum, fuhr auf das Ufer zu und setzte schließlich auf halbem Wege zwischen dem Fluß und den unbekannten Gebilden ab.
    Lyra hatte Handscheinwerfer aus dem Lagerraum des Schiffes und gab jedem ihrer drei Begleiter einen, so daß selbst Homat, den man fast gewaltsam aus der Kabine zerren mußte, seine eigene Lichtquelle besaß. Außerdem konnten sie die oben am Boot angebrachten Scheinwerfer mit Hilfe von zwei Fernsteuerungen kontrollieren. So gegen die Finsternis gewappnet, stiegen sie über die vom Wasser glattpolierten Kieselsteine auf das fremdartige Gebilde zu.
    Es war deutlich zu erkennen, daß die Anlage das Eis nicht unversehrt überstanden hatte. Der Boden war mit zahlreichen Bruchstücken aus metallkeramischem Matrix-Material übersät. Aber der angerichtete Schaden schien sich in Grenzen zu halten.
    »Ich möchte wissen, wie alt das hier ist?« flüsterte Lyra.
    »Keine Ahnung, wenn ich nicht ein paar Analysen durchführen kann.« Er bückte sich vorsichtig und hob etwas Schlauchförmiges auf. Winzige Fäden aus undurchsichtigem Metall waren in das Material eingebettet und standen aus den Bruchstellen hervor. Er fuhr mit dem Finger darüber.
    »Glas ist es nicht.«
    »Gegossener Quarz?«
    »Jedenfalls etwas auf Silizium-Basis. Aber das ist nicht alles.« Er reichte ihr seinen Fund.
    Ihr Arm sackte ein paar Zentimeter herunter, ehe sie die erste Überraschung verarbeitet hatte. »Mein Gott, ist das schwer! Hast du keine Ahnung, was das sein könnte?« Sie drehte es langsam herum und untersuchte das Metall.
    »Eine Iridium-Legierung, jedenfalls etwas in der Platin-Gruppe. Aber vom Ansehen allein kann man das schwer sagen.«
    Homat konnte die fremdartigen Worte nicht verstehen, noch hätten seine Kenntnisse in Metallurgie dazu ausgereicht, sie zu begreifen, wenn die Redowls seine eigene Sprache benutzt hätten. Aber das hatte nichts zu bedeuten; denn, ganz gleich, zu welcher Entscheidung die Menschen auch gelangten - er wußte, woraus dieses Geisterheim gebaut war. Massives Sunit.
    Mehr Sunit als /reaZ-Süchtige sahen, wenn sie, benommen und nicht ihrer Sinne mächtig, auf ihren Traumliegen lagerten. Mehr Sunit, als sich

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