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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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gelandet sind, ist noch kein Tag vergangen, an dem du dich nicht in deine Arbeit hineinwühlen konntest, während ich immer noch darauf warte, die Stelle zu erreichen, wo der Barshajagad sich genügend verengt, daß ich auf meinem Spezialgebiet ernsthafte Untersuchungen und Studien machen kann.«
    »Wenn wir zu diesem Turput fahren, bekommst du deine Chance, Etienne. Sie können ja nicht im Flußtal leben.« Sie wechselte mit dem Alten ein paar Sätze im Schnellfeuertempo. »So wie er die Lage Turputs beschreibt, paßt das genau zu dem, was wir über ihre ökologische Nische erfahren haben. Turput liegt wenigstens dreitausend Meter über dem Skar. Allem Anschein nach hat sich der Aurang bei weitem keinen so tiefen Canyon gegraben. Wenn wir Turput besuchen, solltest du dich viel früher in deine Studien stürzen können, als wenn wir das unterlassen.«
    Er überlegte. »Ich weiß, man erwartet von uns, daß wir die Tsla ebenso detailliert studieren wie die Mai; aber es war vorgesehen, daß wir das auf der Rückreise tun, nachdem wir die anderen Ziele abgehakt haben.«
    »Etienne, mich hat hier hauptsächlich das Interesse hergeführt, die Koexistenz mehrerer völlig unterschiedlicher Zivilisationen in verschiedenen Habitationszonen zu studieren. Dazu muß ich beobachten, wie die Tsa leben und auf die Mai reagieren.«
    »Hat das nicht Zeit, bis wir auf der Rückreise sind?«
    »Wir sind uns diesen Umweg einfach schuldig! Auf dreitausend Meter über dem Meeresspiegel wird die Temperatur wenigstens um zwanzig Grad gegenüber der hier am Skar absinken, und die Luftfeuchtigkeit wird sich dementsprechend verringern. Dann können wir uns zum ersten Mal seit der Landung wieder vernünftige Kleider anziehen und auf die Klimatisierung verzichten. Interessiert dich das gar nicht?«
    Er mußte zugeben, daß sie das sehr wohl interessierte; aber es gab natürlich auch andere Faktoren, die sie nicht erwähnt hatte - wahrscheinlich bewußt.
    »Nach dem, was dieser Alte hier sagt, Lyra, liegt Turput etwa neunhundert Kilometer stromaufwärts vom Zusammenfluß des Aurang und des Skar. Stimmt das?« Sie nickte. »Okay. Das bedeutet, daß wir über eine sehr kurze Distanz dreitausend Meter den Canyon hinaufsteigen müssen. Das ist für das Boot zu steil und gleichzeitig zu weit, um die Strecke auf Repellern zurückzulegen.«
    Lyra deutete auf den alten Händler. »Ossanj sagt, es gäbe am Zusammenfluß der beiden Ströme ein Dorf von einiger Größe, das sich Aib nennt. Er sagt, wir könnten dort Leute anheuern, die auf das Boot aufpassen, und gleichzeitig Träger finden, die unsere Ausrüstung nach Turput hinauftragen.«
    »Wirklich? Hat er zufällig Verwandte in Changrit?«
    »Etienne!« seufzte sie in gespielter Verzweiflung. »Wir sind weit außerhalb des Einflußbereichs von Changrit. Das weißt du ganz genau.«
    »Vielleicht. Verzeih mir, wenn ich übervorsichtig erscheine. Es ist nur so, daß wir bis jetzt mit den Eingeborenen-Helfern kein besonderes Glück hatten.«
    »Jetzt komm schon! Du weißt ganz genau, daß wir genügend Vorsichtsmaßregeln treffen können, um die Sicherheit des Bootes zu gewährleisten.«
    »Zugegeben - aber ich bin trotzdem nicht sicher, ob ich zu einer Kletterpartie von mehr als dreitausend Metern bereit bin. Das bringt doch unseren ganzen Reiseplan durcheinander.«
    »Unser Reiseplan ist schließlich nicht in Stein gemeißelt, Etienne. Wenn das Wetter schlecht ist, wenn wir wieder den Fluß herunterkommen, kann es durchaus sein, daß wir gar nicht hinaufsteigen können. Wir dürfen die Chance einfach nicht verpassen. Jetzt ist das Wetter günstig. Wir werden schon irgendeine Transportmöglichkeit finden, um nicht den ganzen Aufstieg zu Fuß machen zu müssen.« Sie wandte sich wieder dem Händler zu. »Erzähl ihm von Turput, Ossanj.«
    »Ein wunderschöner, lieblicher Ort«, verkündete der Alte. »Die Werke der Tsla sind voller Geheimnisse.« Er machte eine Geste, die ihn vor irgendwelchen interessierten Geistern beschützen sollte. »Ihre Felder steigen an den Bergflanken hinauf. Sie züchten dort köstliche Früchte und Gemüse, die hier am Fluß verdorren würden.«
    »Woher kommt es, daß du das alles weißt, Ossanj? Ich dachte, die Lande der Tsla seien für euch zu kalt.«
    »Mit viel Kleidung, um uns warmzuhalten, können wir auf kurze Zeit dort schon Besuche machen.«
    »Und wir werden uns wohl fühlen, Etienne«, fügte Lyra aufmunternd hinzu. »Klingt das nicht einladend?«
    »Nicht so

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