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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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einladend wie die Fortsetzung der Fahrt flußaufwärts.«
    »Aber genau das ist es doch, worauf ich hinausmöchte. Jetzt bekommst du endlich einmal eine Chance, echte Topographie zu sehen.«
    »Lyra, du weißt ganz genau, daß mir das Flußtal schon lange auf die Nerven geht. Aber wir sollten unseren Reiseplan einhalten.«
    Sie entfernte sich ein paar Schritte von ihm. »Ich verstehe«, sägte sie kühl. »Also gut. Du setzt die Reise flußaufwärts mit Homat fort, und ich nehme mir soviel von den Vorräten, um bis zu deiner Rückkehr damit durchzukommen, und gehe allein nach Turput. Wenn du dann zurückkommst, treffen wir uns wieder.«
    Er seufzte. »Lyra, du weißt ganz genau, daß das nicht gut wäre. Was ist denn mit den Kulturen flußaufwärts von hier? Soll ich denn neben meiner Arbeit auch noch die deine machen?«
    Sie zuckte die Achseln. »Okay. Dann nimm dir ein oder zwei Monate und geh, wohin du willst, und studiere, was du willst, und hol mich dann wieder ab. Aber ich gehe morgen nach Turput, Etienne, solange ich dazu Gelegenheit habe und das Wetter gut ist.«
    »Verdammt sollst du sein!« sagte er leise. »Du weißt ganz genau, wie gefährlich es ist, wenn wir uns trennen. Aber du mußt natürlich wie üblich deinen Kopf durchsetzen. Ich komme also mit. Aber recht ist es mir nicht, und du wirst dir die ganze Zeit mein Schimpfen anhören müssen.«
    »Ich werde es ertragen.« Sie lächelte ihm triumphierend zu. »Betrachte es einfach als Serendipität anstatt eines erzwungenen Umwegs. Viele wichtigen Entdeckungen werden durch Serendipität* [Serendipität: Die Fähigkeit, durch Zufall glückliche Entdeckungen zu machen. Nach »The Three Princes of Serendip« von Horace Walpole, englischer Schriftsteller Mitte 18. Jahrhundert. - Anm. d. Übers. ] gemacht.«
    »Bockmist! Du hast einfach entschieden, daß du jetzt hin willst.«
    Das löste bei ihr einen Blick aus, der den ganzen Marktplatz abkühlte. Den Rest des Nachmittags redete sie nicht mehr mit ihm.
    Homat hätte sich dafür entschieden, auf dem Fluß zu bleiben. Obwohl er schon Tsla-Produkte gegessen hatte, die die Tsla im Tauschhandel an die Bewohner des Flußtales weitergaben, und viel von ihren wunderbaren Errungenschaften gehört hatte, hatte er noch nie einen zu Gesicht bekommen und legte darauf auch keinen Wert. Er fand, de-Etienne hätte sich nachdrücklicher mit seiner Gefährtin auseinandersetzen müssen, und wenn das ohne Erfolg geblieben wäre, ihr entsprechende Befehle geben müssen. Aber anscheinend waren die Mann-Frau-Beziehungen bei den Außenweltlern ganz anders als die bei den Mai. Er verbrachte einen ganzen Vormittag damit, durch Zeichen und Beschwörungen die entsprechenden Geister zu besänftigen, ehe sie die Reise flußaufwärts fortsetzten.
    Bald darauf warnten sie die Instrumente vor dem bevorstehenden Zusammenfluß des Skar und des Aurang. Vor ihnen bog der Skar scharf nach Westen ab, während der Aurang sich aus dem Norden in den Hauptfluß ergoß. Angesichts der mächtigen Strömung und der Richtung des Aurang, hätte jeder, der es nicht besser wußte, die Reise in den Seitenfluß hinein fortgesetzt, in der Meinung, es handle sich um den Skar.
    Sie gingen am Ostufer des Flusses oberhalb von Aib an Land und sandten Homat aus, um Erkundigungen bezüglich der Verfügbarkeit von Transportmitteln und Trägern anzustellen. Obwohl er ein großzügiges Angebot machte, erwies es sich als schwierig, Hilfe zu engagieren.
    »Sie haben keine große Lust, ihre Häuser zu verlassen und ins Land der Tsla zu reisen«, erklärte Homat.
    »Warum ist das so?« wollte Lyra wissen. »Ich dachte, zwischen den Tsla und den Mai gäbe es schon seit alten Zeiten ständige Handelsbeziehungen.«
    »Das stimmt«, pflichtete Homat ihr bei. Hinter ihnen sammelten sich neugierig Fischer und Bauern um das vor Anker liegende Tragflächenboot und suchten wie üblich vergeblich nach Segeln oder Rudern. »Aber das bedeutet nicht, daß die Mai darauf erpicht sind, dort hinaufzureisen.« Er hielt etwas Ovales in die Höhe, das wie eine Kreuzung zwischen einer Grapefruit und einer etwas kränklichen Limone aussah.
    »Das ist eine Gououn. Sie wächst nicht unterhalb von Turput.« Er biß in die Frucht und spuckte ein paar purpurne Kerne aus. »Das und viele andere ähnlich wohlschmeckende Früchte können nur von den Tsla angebaut werden. Deshalb haben viele Mai vor ihnen Angst. Und dann gibt es noch weitere Dinge.« Er machte einige schützende Gesten.
    »Die Tsla

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