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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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sie nachher nie mehr. Das ist auch der Grund, warum es auf der Erde hier und da immer noch Spuren von Rassismus und Diskriminierung gibt, trotz all der aufwendigen Aufklärungsarbeiten und der gesetzlichen Maßnahmen der letzten Jahrhunderte. Offenbar werden Kulturschemata auf Krishna in ganz ähnlicher Weise tradiert. Wenn du also dieses Muster einer basilophagen Gynäkokratie aufbrechen willst, bevor es sich verhärtet …«
    »Einer was?« fragte Barnevelt.
    »Oh, entschuldige, ich habe ganz vergessen, dass wir hier nicht auf einem Anthropologenkongreß sind. Dieses Muster einer königfressenden Unterrockherrschaft, hätte ich sagen sollen, kann von einem entschlossenen Mann gestürzt werden, und du hättest alle Vorteile auf deiner Seite – eine zentrale Position innerhalb des Herrschaftsapparates, das Image eines Helden …«
    Barnevelt schüttelte den Kopf. »Ich bin ein stiller Bursche und mache mir nichts aus dem grellen Licht, das auf den Thron fällt und jeden kleinsten Makel sofort ans Licht bringt.«
    »Ach, Unsinn, Dirk. Dir gefällt die Führerrolle. Ich habe dich beobachtet.«
    »Jedenfalls habe ich nicht die Absicht, meinen Kopf in diese spezielle Schlinge zu halten, solange die Königin ihr scharfes Duftwässerchen Marke ›Ungezügelte Lust‹ benutzt, um die Männer zu unterjochen. Außerdem habe ich meine Verpflichtungen gegenüber der Firma.«
    »Ach ja – Igor Shtain Limited hatte ich schon ganz vergessen. Aber könntest du das Mädchen nicht dazu überreden, ihren Prinzessinnenjob an den Nagel zu hängen? Dann brauchtest du kein Prinzgemahl zu werden, und alles wäre in Butter.«
    »Den Vorschlag hat sie mir tatsächlich auch schon gemacht. Sie wäre mit mir auf die Erde gegangen.«
    »Um Gottes willen, warum hast du sie dann nicht beim Wort genommen?« ereiferte sich Tangaloa. »Sie ist ein schnuckeliges kleines Ding. Ich hätte selbst nichts dagegen, ein bisschen mit ihr herumzutändeln, wenn ich ehrlich bin.«
    »Sie ist eine Krishnanerin, verdammt noch mal!«
    »Na und? Deshalb kannst du doch mit ihr … Oder gibt es im Fünften Buch Mose ein entsprechendes Verbot?«
    »Das ist es ja nicht. Das Problem ist, wir können uns nicht kreuzen.«
    »Um so besser! Dann brauchst du dir wenigstens keine Sorgen zu machen, dass die …«
    »Aber genau das will ich ja!«
    »Du möchtest also eine ganze Schar kleiner Dirks in die Welt setzen? Als ob einer nicht schon genug wäre?«
    »Ja«, sagte Barnevelt.
    »Das sentimentale Verlangen nach stellvertretender Unsterblichkeit, hä?«
    »Absolut nicht. Mir ist eher nach einem erfüllten, soliden Familienleben zumute. Der armselige alte Sex allein bringt’s auf die Dauer auch nicht.«
    »Haha«, sagte Tangaloa grinsend. »Und was sollte dieser Spruch, den du da bei Castanhoso zitiert hast – von wegen die ›strahlende Schande ihrer Liebe verabscheuen‹ oder so ähnlich? Du steckst immer noch voller irrationaler Hemmungen, mein Sohn. Wir Polynesier haben herausgefunden …«
    »Ich weiß. Euer System der progressiven Polygamie mag ja für euch das richtige sein, aber nicht für mich. Ich bin für so was nicht geschaffen. Deshalb kann ich mit eierlegenden Prinzessinnen nichts anfangen.«
    »Eine bigotte, rassistische Einstellung.«
    »Und wenn schon! Es ist jedenfalls meine Einstellung. Ein Glück, dass diese Expedition dazwischenkam und wir uns trennen mussten. Ich glaube, sonst hätte ich nie mehr die Willenskraft aufgebracht, von ihr wegzugehen.«
    »Na schön, es ist dein Leben, du musst wissen, was du tust.« Tangaloa wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Es ist hier heißer als im Nordterritorium von Australien im Januar.«
    »Der Südwind«, sagte Barnevelt. »Der wird uns noch den ganzen Weg bis zum Sunqar zu schaffen machen.«
    »Wir sollten das so machen wie die Burschen aus Darya. Kaum waren wir aus dem Hafen von Damovang raus, da zogen sie gleich wieder ihre heimatliche Tracht an – eine Fettschicht. Und jetzt brauchen sie bloß noch das Fett wegzulassen.«

 
12
     
    S chließlich tauchte der Sunqar wieder am dunstigen Horizont auf. Barnevelt, der sich in diesen Gewässern schon richtig heimisch zu fühlen begann, nahm Kurs auf die Nordwestküste der schwimmenden Inseln, wo der Eingang zur Piratensiedlung lag.
    Ein Gleiter kam von einem Erkundungsflug zur Kumanisht zurück und meldete (die Meldung wurde sofort durch Flaggensignal an die Junsar weitergegeben), eine Galeere habe soeben den Zugang passiert und steuere auf sie zu. Kurz

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