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Die Rettung

Titel: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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verschwanden im Haus. Dylan schickte Ciaran zum Frühstück hinein; Sarah wartete an der Tür auf ihn, und die Hunde folgten ihm hechelnd. Als Dylan seinem Sohn nachblickte, der vor Stolz beinahe platzend auf das Haus zumarschierte, trat ein breites Grinsen auf sein Gesicht. Von einem solchen Tag hatte er schon geträumt, als er sein Studio in Tennessee eröffnet hatte. In diesem Moment war er mit sich und der Welt wieder im Einklang.
    »Du willst also einen Kämpfer aus ihm machen!« Sinann, die wie immer nur für ihn allein sichtbar und vernehmbar war, tauchte plötzlich links neben ihm auf. »Ein weiser Entschluss.«
    Ciaran rannte jetzt auf Sarah zu und griff nach ihrer Hand. Dylan vermied den direkten Blickkontakt mit ihr, indem er wieder zu dem Dragoner hinüberschaute, während er mit Sinann sprach. »Ich will ihm nur die Möglichkeit geben, aus eigener Kraft am Leben zu bleiben, wenn er erwachsen ist und ich ihn nicht mehr beschützen kann.« Noch während er sprach, wendete der Sassunach sein Pferd und verschwand auf der anderen Seite des Hügels.
    »Genau das habe ich doch gesagt. Du erziehst ihn zu einem Krieger, der später sich und seine Leute beschützen wird.«
    Dylan warf der Fee einen finsteren Blick zu, bevor er seinen Stab von dem gefrorenen Boden aufhob. »Er ist mein einziger Sohn, Tink. Vielleicht der Einzige, den ich je haben werde. Und deswegen werde ich alles tun, um zu verhindern, dass er als Kanonenfutter für die Jakobiten oder die Engländer endet. Weder er noch seine Söhne noch deren Söhne.« Er trieb den Stab heftig in einen Schneehaufen. Eine eisige Windbö blies ihm ins Gesicht, und er rieb seine vor Kälte fast gefühllose Nasenspitze.
    »Aber das Mädchen aus der Zukunft hat doch gesagt...«
    »Ciaran wird nicht bei Culloden fallen.« Zur Bekräftigung stieß Dylan den Stab auf den Boden, dann ging er auf sein Haus zu.
    Sinann flatterte hinter ihm her. »Du kannst den Lauf der Geschichte nicht ändern. Das hast du selbst gesagt.«
    »Mein Sohn kann unmöglich der einzige Ciaran Robert Matheson in den Highlands sein.« Dylan drehte sich zu Sinann um und bohrte die Spitze seines Stabes in die Erde. Die Fee landete vor ihm, verschränkte die Arme vor der Brust und neigte den Kopf leicht zur Seite. »Wir haben zum Beispiel entfernte Vettern in Sutherland, die wir noch nicht einmal kennen.«
    »Die unterstützen unsere Sache nicht. Das Mädchen sagte, er würde ein Jakobit werden. Sie hat es in irgendeinem Buch gelesen...«
    »Wir wissen ja nicht...« Dylan brach ab, als er sah, dass direkt hinter der Fee etwas im Boden steckte, was eben noch nicht dagewesen war. »Hey ...«
    Er streckte die Hand aus. »Schau mal, das ist ja mein altes Schwert!« Sinann fuhr herum und stieß einen unartikulierten Warnlaut aus, aber es war zu spät, er hatte schon nach dem Schwert gegriffen. Mit einem Ruck zog er es aus dem harten Boden, was er augenblicklich bereute. Das Heft war warm. Entschieden zu warm. Er kannte dieses Gefühl, es bedeutete einen Zauber...
    »O nein! Tink ...« Als die magische Kraft seinen Arm emporkroch, bereitete er sich darauf vor, gleich das Bewusstsein zu verlieren und sich in einer anderen Zeit und an einem anderen Ort wiederzufinden. Vor einigen Jahren hatte er einen Zwei-händer berührt und war dreihundert Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt worden. An jenem Tag hatte sein Leben in Tennessee geendet. Leise Panik stieg in ihm auf. »Tinkerbell, was hast du ...«
    Dann erfüllte ihn die Magie. Ein Schauer überlief ihn, und er rang nach Atem, dann konzentrierte sich die Energie in seiner Lendengegend. »Wow!« Er bohrte die Spitze des Schwertes wieder in den Boden und hielt sich an seinem Stab fest. Lachend meinte er: »Hey, das war klasse. Mach das noch mal.« Er schloss die Hand fester um das Heft des Schwertes, als könne er so das prickelnde Gefühl zurückholen.
    Sinanns Stimme klang erschrocken. Sie schüttelte den Kopf und trat ein paar Schritte zurück. »Ich war das nicht.«
    Dylan begann plötzlich zu zittern. Langsam richtete er sich wieder auf. »Was war es dann?«
    Die Fee hob die Schultern. »Das weiß ich nicht.«
    Das Schwert war inzwischen abgekühlt, und Dylan konnte es genauer betrachten. Es war tatsächlich sein eigenes -das alte, abgenutzte schottische Breitschwert mit dem herzförmigen Korbgriff. »Das habe ich vor drei Jahren auf dem Rückweg von Perth verloren. Seumas und ich brachten Schmuggelware nach Edinburgh und wurden überfallen.

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