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Die Revolution der Ameisen

Die Revolution der Ameisen

Titel: Die Revolution der Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Werber
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Stimme sogar hohe Töne mühelos hervorbrachte. ›Willkommen, ihr Stimmbänder!‹ dachte sie glücklich.
    Die Sieben Zwerge wollten wissen, wo sie gelernt hatte, ihre Stimme so perfekt zu beherrschen.
    »Das ist eine Sache der Technik. Man muß sehr viel üben, aber ich hatte einen großartigen Lehrer. Er hat mir beigebracht, mein Stimmvolumen voll auszuschöpfen. Manchmal mußte ich in einem dunklen Raum singen und anhand der erzeugten Schallwellen die Größe des Zimmers bestimmen, oder aber ich mußte auf dem Kopf stehend oder sogar unter Wasser singen.«
    Julie berichtete, ihr Lehrer Jankelewitsch habe gelegentlich auch Gruppenunterricht erteilt, weil seine Schüler lernen sollten, ein ›Egregor‹ zu formen, d. h. eine Note so zu singen, als käme sie aus einem Munde. Sie schlug vor, die Sieben Zwerge sollten das einmal zusammen mit ihr versuchen, und sang eine Note. Die anderen versuchten, sich mit ihr zu vereinen, doch das Resultat war nicht gerade überwältigend.
    »Jedenfalls bist du bei uns aufgenommen«, betonte Ji-woong.
    »Wenn du willst, bist du von nun an unsere Sängerin.« »Nun ja …«
    »Hör endlich auf, dich so zu zieren«, flüsterte Zoé ihr unerwartet ins Ohr. »Sonst könntest du unsere Geduld überstrapazieren.«
    »Also gut … einverstanden.«
    »Bravo!« rief David.
    Alle gratulierten ihr, und dann wurde ihr jedes Mitglied der Band vorgestellt.
    »Der große Braunhaarige, der am Schlagzeug sitzt und Schlitzaugen hat, heißt Ji-woong. Wenn man aber die Namen der Sieben Zwerge verwenden will, ist er der ›Chef‹. Ihn vermag nichts zu erschüttern, und er weiß immer Rat, sogar in den schlimmsten Krisensituationen.«
    »Er ist also euer Anführer?«
    »Wir haben keinen Anführer«, beteuerte David. »Wir befürworten die selbstverwaltete Demokratie.«
    »Was bedeutet das?«
    »Jeder kann tun, was ihm gefällt, solange er die anderen nicht stört.«
    Julie setzte sich auf einen Schemel. »Und das klappt?«
    »Wir sind durch unsere Musik zusammengeschweißt. Wenn man als Gruppe musizieren will, muß man die Instrumente aufeinander abstimmen. Ich glaube, das Geheimnis unseres guten Einvernehmens besteht darin, daß wir eine richtige Rockband sein wollen.«
    »Hinzu kommt noch, daß wir nur zu siebt sind. Da ist es nicht allzu schwierig, die selbstverwaltete Demokratie in die Tat umzusetzen«, fügte Zoé an.
    »Zoé spielt den Baß, und bei den Sieben Zwergen ist sie der
    ›Brummbär‹.«
    Das stämmige Mädchen mit den kurzen Haaren schnitt eine Grimasse.
    »Zoé meckert und schimpft immer, bevor sie normal redet«, erläuterte Ji-woong. »Paul bedient den Verstärker«, fuhr David fort. »Er ist unser
    ›Pimpel‹, weil er immer Angst hat, irgendeine Dummheit zu begehen. Alles, was halbwegs eßbar aussieht, muß er probieren, weil er die Ansicht vertritt, daß man die Umwelt am besten mit seiner Zunge erforscht.«
    Paul machte ein saures Gesicht.
    »Léopold, der Flötist, ist unser ›Seppl‹. Angeblich soll er der Enkel eines Navajohäuptlings sein, aber weil er blond und blauäugig ist, sieht ihm das kein Mensch an.«
    Léopold bemühte sich, eine genauso unergründliche Miene wie seine Vorfahren zur Schau zu tragen.
    »Er interessiert sich hauptsächlich für Häuser und verbringt seine Freizeit damit, sein ideales Haus zu entwerfen.«
    Die Vorstellung ging weiter.
    »Francine an der elektrischen Orgel ist unsere ›Schlafmütze‹.
    Sie träumt immer vor sich hin und ist ein Fan von Computerspielen. Deshalb hat sie auch immer rote Augen.«
    Die zierliche Blondine zündete lächelnd eine Marihuanazigarette an und stieß eine bläuliche Rauchwolke aus.
    »Narcisse, der Gitarrist, ist unser ›Happy‹. Er macht sich über alles lustig und kann einen entweder zum Lachen oder auf die Palme bringen. Wie du siehst, ist er sehr eitel und immer gut gekleidet. Er fertigt seine Kleidung selbst an.«
    Der feminine Junge zwinkerte Julie vergnügt zu und fuhr fort: »Und an der elektrischen Harfe wäre da noch David, unser
    ›Hatschi‹. Er ist ständig beunruhigt, fast schon ein Paranoiker, vielleicht wegen seiner Behinderung, aber wir kommen trotzdem gut mit ihm aus.«
    »Jetzt begreife ich endlich, warum ihr euch die Sieben Zwerge nennt«, lächelte Julie.
    »Zwerg ist ein anderes Wort für Gnom, und das griechische Wort gnome bedeutet ›Geist, Verstand, Wissen‹«, erläuterte David. »Jeder von uns hat sein eigenes Fachgebiet, und deshalb ergänzen wir uns großartig. Und du –

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