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Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Erdoberfläche wieder, wie sie zur Zeit der frühen minervischen Expeditionen ausgesehen hatte, das Zeitalter des späten Oligozän betreffend.
    Diese Karten stellten einen Atlantischen Ozean dar, der lediglich über etwas mehr als die halbe Breite seiner aktu-ellen Ausdehnung verfügte. Dadurch wurde angezeigt, daß zu dieser Zeit der amerikanische Kontinent noch nicht übermäßig lange zerbrochen war. Das Mittelmeer war viel breiter, Italien befand sich in einer halb gedrehten Lage, kurz davor, von Afrikas schonungslosem Drängen gen Norden in die Masse des europäischen Kontinentes hinein-gedrückt zu werden und die Alpen aufzuwerfen. Indien hatte soeben Asien berührt und ließ durch den dabei entstehenden Druck den Himalaya entstehen. Australien befand sich viel näher bei Afrika. Genaue Vermessungen dieser Karten ermöglichten eine gründliche Examinierung gängi-ger Theorien über geologische Verwürfe und warfen ein gänzlich neues Licht auf viele Aspekte der irdischen Wissenschaften.
    Dabei lehnten es die Ganymeder die gesamte Zeit hindurch ab, genaue Angaben über den Bereich ihrer ehemali-gen Versuchskolonien zu machen oder Aussagen darüber zu treffen, welche Gebiete von den ökologischen Katastro-

    phen heimgesucht worden waren die sie ausgelöst hatten.
    Diese Dinge, so sagten sie, sollte man am besten dort ruhen lassen, wo sie hingehörten: in der Vergangenheit.
    In physikalischen Instituten und in Universitäten überall auf der Welt enthüllten die Ganymeder die Rudimente und grundlegenden Anschauungen der theoretischen Basis der entwickelten Wissenschaft, die zum Entstehen ihrer Technologie der Schwerkraftbeherrschung geführt hatten. Dabei lieferten sie keine Blaupausen für die Konstruktion von Apparaten und Gerätschaften, deren Prinzipien nicht verstanden worden wären und deren Einführung verfrühten Charakter gehabt hätte. Sie gaben lediglich grobe Richtlinien an die Hand. Sie erklärten, daß der Mensch auf seine eigene Art und Weise die entsprechenden Einzelheiten herausfinden würde, und wenn er das geschafft hätte, würden sie mit der Vorführung der Geräte nicht auf sich warten lassen.
    Die Ganymeder entwarfen auch leuchtende und vielver-sprechende Bilder von der Zukunft, indem sie den unbegrenzten Überfluß der Rohstoffquellen beschrieben, die das Universum anzubieten hatte. Alle Substanzen, so stellten sie klar, wurden von den gleichen Atomen gebildet und mit Hilfe des entsprechenden Wissens und der ausreichenden Energie konnte alles, was benötigt wurde – Metalle, Kri-stalle, organische Polymerverbindungen, Öle, Zucker und Proteine –, aus reichlich vorhandenen und frei verfügbaren Materialien synthetisch erzeugt werden. Energie wartete nur darauf, in Quantitäten gespeichert zu werden, von denen man sich keinen Begriff machen konnte – der Mensch stand am Rande dieser Entdeckung. Bezogen auf den Ge-samtausstoß von Sonnenenergie in das Weltall, wurde we-

    niger als der tausendste Teil eines Billionstels von der Erdscheibe aufgefangen. Fast die Hälfte davon wurde wieder in den Raum zurückreflektiert, und von den übrigen Teilen, die tatsächlich zur Oberfläche vordrangen, wurde bisher lediglich ein winziger Teil nützlichen Zwecken zugeführt.
    Die Ganymeder nahmen Anleihen beim Jargon irdischer Wirtschaftsfachleute, indem sie die winzigen Energievor-räte, die in der einen oder anderen Weise auf der Erdoberfläche vorhanden waren, als das menschliche Startkapital bezeichneten. Künftige Generationen, so sagten sie voraus, würden das Apollo-Unternehmen als die erste Anzahlung für die beste Langzeitinvestition bezeichnen, die der Mensch jemals gemacht hatte.
    Als die Monate verstrichen, verbanden sich die beiden Kulturen enger miteinander und erreichten einen derartigen Einklang, daß es für viele Leute den Anschein hatte, die Riesen seien schon immer dagewesen. Die Shapieron flog auf dem Globus hin und her und machte ein oder zwei Tage lang Station auf den meisten großen Flughäfen der Welt, wobei Zehntausende von Besuchern angelockt wurden. Bei mehreren Anlässen trug sie ausgesuchte Gruppen von Menschen in einstündigen Flügen um den Mond herum und wieder zurück! Jedermann, der über einen Zugang zu einem Anschluß an das Kommunikationssystem der Erde verfügte und dem es gelang, durch die ständig verstopften Leitungen hindurchzukommen, konnte mit ZORAC kommunizieren. Eine ganze Anzahl von Kanälen waren ständig für die Benutzung durch Schulen

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