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Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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reserviert.
    Trotz ihres fortgeschrittenen Alters entwickelten viele der jüngeren Ganymeder eine Vorliebe für Baseball, Fußball und andere Sportarten – Freizeitvergnügungen dieser Art waren ihnen in ihrer früheren Existenz unbekannt gewesen, da sie ja niemals aus dem Schiff herausgekommen waren.
    Es dauerte nicht lange, da hatten sie dann auch ihre eigenen Mannschaften gebildet, um ihre irdischen Gegner heraus-zufordern. Zuerst war ihre ältere Generation von diesem Gang der Dinge etwas befremdet, später argumentierte man jedoch, daß der Gedanke des Wettbewerbes den Menschen offenbar in recht kurzer Zeit sehr weit vorangebracht hatte.
    Vielleicht würde eine geringe Dosierung des irdischen Willens zum Gewinnen in Verbindung mit der ganymedischen Fähigkeit zur Analyse eines Prozeßcharakters keine schlechte Mischung ergeben.
    Sechs Monate lang bereisten die Ganymeder jede einzelne Nation der Erde und lernten dabei die jeweiligen Ei-genheiten kennen, nahmen ihre Kultur in sich auf, lernten ihre Bevölkerung kennen – Leute von hohem und niederem Stand, die Reichen, die Armen, die Unbekannten und die Berühmten. Nach einer gewissen Zeit wurden sie nicht länger mehr als die ›Außerirdischen‹ angesehen. Sie wurden einfach zu einem neuen Faktor in einer Umgebung, von der die Bewohner der Erde mittlerweile bereitwillig gewohnt waren, daß sie permanentem Wandel unterworfen war.
    Hunt bemerkte erneut, diesmal in Maßstäben, die den gesamten Erdball betrafen, die gleiche Sache, die er auf Pithead im Verlauf der einen Woche bemerkt hatte, in der die Ganymeder zum Pluto geflogen waren – sie schienen zur Erde zu gehören. Ohne ihre fortwährende Anwesenheit oder ihr Auftauchen in den Schlagzeilen der Presse wäre die Erde irgendwie ärmer gewesen.
    Dann plötzlich lief eines Tages in Windeseile die Nach-

    richt um die Erde, daß Garuth in Kürze allen Bewohnern der Erde über das Kommunikationssystem des Planeten eine wichtige Mitteilung machen werde. Über den Inhalt dieser Verlautbarung wurden keinerlei Andeutungen gemacht, irgendwie jedoch lag etwas in der Luft, das nach einer bedeutsamen Entwicklung schmeckte. Als der Abend nahte, an dem Garuths Rede gehalten werden sollte, saßen die Bewohner der ganzen Welt vor Milliarden von Bild-schirmen und warteten gespannt.
    Garuth redete lange über die Ereignisse, die sich seit der Ankunft der Ganymeder ereignet hatten. Er verwies kurz auf die meisten der Sehenswürdigkeiten, die er und seine Begleiter zu Gesicht bekommen hatten, auf die Orte, die sie besucht, und auf die Dinge, die sie gelernt hatten. Er drückte erneut den hohen Grad an Verwunderung aus, den die Ganymeder empfunden hatten angesichts der Rastlo-sigkeit, der Energie und des ungeduldig überschäumenden Lebens, die sie an jedem Ort dieser Welt vorgefunden hatten, die er als ›diese eure Welt, die wir uns nicht hätten träumen lassen‹ bezeichnete. Und er drückte im Namen seiner gesamten Rasse ihre Dankbarkeit gegenüber den Regierungen und den Menschen des Planeten aus, die ihnen Zuneigung, Gastfreundschaft und grenzenlose Freigie-bigkeit hatten zuteil werden lassen und die ihnen angeboten hatten, die Welt gemeinsam mit ihnen zu bewohnen.
    Dann jedoch wurde sein Ausdruck, der die ganze Zeit über etwas Feierliches an sich gehabt hatte, um eine Nuance düsterer. »Wie die meisten von Ihnen wissen, meine Freunde, sind seit langem Vermutungen darüber angestellt worden, daß vor langer Zeit, irgendwann nach dem Aufbruch unseres Schiffes von Minerva, unsere Rasse diesen Planeten für immer verlassen hat, um an einem anderen Ort nach einer neuen Heimat zu suchen. Es gibt nun Anzeichen, daß es sich bei dieser neuen Heimat um einen Planeten einer weit entfernt liegenden Sonne handelt – eines Sterns, der unter dem Namen Der Stern der Riesen bekannt geworden ist.
    Diese beiden Überlegungen müssen jedoch einstweilen rein spekulativer Natur bleiben. Die Wissenschaftler unserer beider Rassen arbeiten nunmehr seit vielen Monaten zusammen, studieren die lunarischen Dokumente und verfolgen jeden Anhaltspunkt, der die Glaubhaftigkeit dieser Überlegungen stützen könnte. Ich muß Ihnen mitteilen, daß sich diese Bemühungen bislang als fruchtlos erwiesen haben. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, daß es sich bei dem Stern der Riesen tatsächlich um die neue Heimat unserer Rasse handelt. Wir können nicht einmal mit Gewißheit davon ausgehen, daß unsere Rasse überhaupt in eine neue Heimat

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