Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
bitte...?« Die Stimme war vor Überraschung und Verwirrung in die Höhe geklettert. »Ich weiß nicht... äh, ich meine, ernsthaft...«
    »Warum sollte ich nicht ernsthaft daran interessiert sein?«
    »Sie sind ja verrückt. Wie sieht es jetzt mit dem Her-
    überkommen aus... geschäftlich?« Wenigstens, so dachte er, gewinnt sie ihre Fassung schnell und ohne Schwierig-

    keiten zurück.
    »Wer sind Sie?« fragte er beschwingt.
    »Sagte ich Ihnen doch – das Koordinationsbüro.«
    »Nicht das – Sie .«
    »Yvonne – wieso?«
    »Hören Sie, ich schlage Ihnen ein Geschäft vor. Sie brauchen mich, um Ihnen zu helfen. Ich benötige jeman-den, der mir Genf zeigt, bevor ich zurück in die Staaten gehe. Haben Sie Interesse?«
    »Das ist eine andere Sache«, konterte die Stimme, nicht ohne eine Spur von Humor. »Ich führe hier einen UN-Job aus. Und Sie reden von privaten Aktivitäten. Kommen Sie jetzt also rüber?«
    »Und das Geschäft?«
    »Na... vielleicht. Wir sehen später weiter. Wie sieht's im Moment mit unserem Problem aus?«
    »Worin besteht das denn?«
    »Hier sind ein paar Ihrer ganymedischen Freunde, die rausgehen wollen. Jemand dachte, es sei eine gute Idee, wenn Sie mitgingen.«
    Hunt seufzte und schüttelte seinen Kopf in stummer Resignation. »Na schön«, sagte er schließlich. »Sagen Sie ihnen, ich bin unterwegs.«
    »Mach ich«, gab die Stimme zurück und fügte in gedämpfterem, vertraulicherem Tonfall hinzu: »Ich habe sonntags, montags und dienstags frei.« Und dann wurde die Verbindung klickend abgebrochen. Hunt lachte in sich hinein, trank seinen Kaffee aus und erhob sich von seinem Tisch. Ein plötzlicher Gedanke zuckte durch seinen Kopf.
    »ZORAC«, murmelte er.
    »Ja, Vic?«

    »Bist du an das örtliche Kommunikationsnetz der Erde angeschlossen?«
    »Ja. Auf diese Weise habe ich das Gespräch durchgestellt.«
    »Ja, ich weiß... Was ich wissen will ist, ob sie sich über einen normalen Zweiwegkanal gemeldet hat.«
    »Ja.«
    »Ist Ihr Bild rübergekommen?«
    »Ja.«
    Hunt rieb sich einen Augenblick lang sein Kinn.
    »Du hast es nicht zufälligerweise aufgenommen, oder etwa doch?«
    »Habe ich getan«, informierte ihn ZORAC. »Soll ich's mal abspulen?«
    Ohne auf die Antwort zu warten, überspielte die Maschine einen Ausschnitt aus der Unterhaltung auf den Schirm der Handgelenkseinheit. Hunt nickte und pfiff mit stummer Anerkennung durch die Zähne. Yvonne war blond, blauäugig und attraktiv, und ihre Erscheinung wurde durch den enganliegenden Schnitt ihrer hellgrauen UN-Uniformjacke und ihre weiße Bluse noch verstärkt.
    »Nimmst du alles auf, womit du etwas zu tun hast?«
    fragte Hunt, als er zur Tür schlenderte.
    »Nein, nicht alles.«
    »Warum hast du dann dieses Gespräch im Bild festgehalten?«
    »Ich wußte, daß du es sehen wolltest«, sagte ZORAC.
    »Ich möchte keine heimlichen Lauscher bei meinen Gesprächen haben«, sagte Hunt. »Betrachte dich als getadelt.«
    ZORAC ignorierte diese Bemerkung. »Ich habe auch ihre Nummer notiert«, sagte er. »Weil du nicht daran ge-

    dacht hast, sie danach zu fragen.«
    »Weißt du, ob sie verheiratet ist?«
    »Wie könnte ich das wissen?«
    »Oh, ich weiß nicht... Wie ich dich kenne, könntest du vermutlich an die entsprechenden Schlüssel herankommen und dir über das Kommunikationsnetz der Erde Einblick in die Personalakten verschaffen oder so was in der Art.«
    »Könnte ich schon, mache ich aber nicht«, sagte ZORAC. »Es gibt Sachen, die ein guter Computer für einen Benutzer erledigt, und andere, von denen er die Finger läßt.
    Von diesem Punkt an bist du auf dich selbst angewiesen.«
    Hunt brach die Verbindung ab. Kopfschüttelnd verließ er die Caféteria und schlug den Weg zum Verwaltungsblock ein.
    Einige Minuten später tauchte er im Koordinationsbüro im ersten Stock auf, wo Garuth und einige andere Ganymeder zusammen mit einigen UN-Bediensteten auf ihn warteten.
    »Wir haben das Bedürfnis, die Willkommensgrüße zu erwidern, die uns von den Erdbewohnern dargebracht wurden«, sagte Garuth. »Daher würden wir gerne einen Spaziergang außerhalb der Umzäunung machen, um sie zu treffen.«
    »Geht das in Ordnung?« fragte Hunt und richtete seine Worte an den untersetzten Mann mit silbrigem Haar, der offenbar der Ranghöchste der anwesenden Bediensteten zu sein schien.
    »Klar. Sie sind ja Gäste und keine Gefangenen. Wir dachten, es sei eine gute Idee, wenn trotzdem einer mitginge, den sie kennen.«
    »Ich bin dabei«, sagte Hunt

Weitere Kostenlose Bücher