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Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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diesem Namen hat er sich vorgestellt«, erzählte ihnen Valio. »Er war Mitglied der Delegation des Landes, in dem Sie leben, Vic – den USA. Sagte, er sei von Washington... dem State Department oder so was Ähnliches. Ich blickte nicht mehr durch, als er sagte, er sei ein ›Red Indian‹.«
    Hunt lehnte sich lässig gegen den Tisch hinter ihm und nippte an seinem Scotch.
    »Und? Wo ist da das Problem?« fragte er.
    »Na, wir trafen doch den Sprecher der indischen Regierung einige Zeit später, und er sagte, daß Indien keinesfalls in unmittelbarer Nähe der USA liege«, erklärte Valio.
    »Wieso bezeichnete sich Crow dann als Inder, denn das bedeutet doch ›Indian‹, nicht wahr?«
    »Es handelt sich dabei um eine andere Art von Inder«, antwortete Hunt und befürchtete dabei, daß sich die Konversation verwirren könnte. Und schon hatte Kralom etwas zum Thema beizutragen.
    »Ich traf einen Westindischen Mann, aber er sagte, er stamme aus dem Osten.«
    »Es gibt ein Ostindien...«, hob Strelsya an.
    »Weiß ich, aber das liegt doch im Westen«, sagte Kralom.
    Hunt stöhnte innerlich auf und langte nach der Zigarettenpackung in seiner Tasche, während er sich zu konzentrieren begann.
    Bevor er jedoch ein klärendes Wort loswerden konnte, meldete sich Valio wieder zu Wort.
    »Ich dachte mir, als er sagte, er sei ein ›Red Indian‹, daß er eigentlich aus China käme, weil es von den Chinesen doch heißt, sie seien rot, und sie leben ja auch nicht weit von Indien entfernt, nur habe ich dann herausbekommen, daß sie eine gelbe Hautfarbe besitzen.«
    »Vielleicht war es ein Russe«, schlug Kralom vor. »Je-mand erzählte mir, daß die auch rot seien.«
    »Nein, sie sind rosa«, erklärte Strelsya mit Nachdruck.
    Sie deutete mit ihrem Kopf in die Richtung eines kurzen, kräftig gebauten Mannes in einem schwarzen Anzug, der ihnen den Rücken zukehrte und sich mit einer anderen Gruppe unterhielt, die ebenfalls aus Erdbewohnern und Ganymedern bestand. »Da – das ist einer, wenn ich mich recht erinnere. Seht doch selbst.«
    »Ich habe ihn kennengelernt«, sagte Kralom. »Er ist Weißrusse. Sagte er jedenfalls, sieht jedoch gar nicht weiß aus.«
    Die drei Außerirdischen blickten Hunt mit erwartungsvoller Spannung an und erwarteten von ihm einige kluge Worte, die ihnen Klarheit verschaffen würden.
    »Regen Sie sich nicht auf – bei all diesen Sachen handelt es sich um Relikte aus längst vergangenen Zeiten. Die Welt ist heutzutage mittlerweile derart durcheinandergewürfelt, daß dies alles keine große Bedeutung mehr hat«, sagte er ohne Elan.
    In den frühen Morgenstunden schließlich – immer noch leuchteten tausend Lichter von den in Dunkelheit gehüllten Hügeln der Umgebung herab – war alles ruhig, mit Ausnahme gelegentlich schlurfender Geräusche und eines hin und wieder auftretenden bedenklichen Krachens eines schweren Körpers gegen Bauholz. Hünenhafte Gestalten wankten mit schwachen Beinen, aber zufrieden durch die schmalen Wege zwischen den Hütten in ihre Betten.
    Am nächsten Morgen verließen die erlauchten Besucher aus allen Winkeln der Erde Ganyville, um seinen Bewohnern eine Woche lang ungestörte Ruhe und Entspannung zukommen zu lassen. Für den Verlauf dieses Zeitraums war ein nicht sehr zeitraubendes Diskussionsprogramm mit irdischen Besuchergruppen, vorwiegend Wissenschaftlern, erstellt worden, und Aufnahmen für einige Informations-sendungen zur weiteren Aufklärung der Öffentlichkeit waren vorgesehen. Für die meiste Zeit jedoch ließ man die Riesen ungestört, um sie das Gefühl, wieder einmal festen Boden unter den Füßen zu haben, so richtig genießen zu lassen.
    Viele verbrachten ihre Zeit einfach damit, ausgestreckt im Gras zu liegen und es sich unter klimatischen Verhältnissen, die für sie tropischen Charakter besaßen, so richtig gutgehen zu lassen. Andere gingen stundenlang an der Um-friedung spazieren, standen jeden Moment still, um die Luft zu genießen, als wollten sie sich überzeugen, daß dies alles kein Traum sei, und standen und starrten mit unver-hohlener Freude auf den See, die Hügel und die schneebe-deckten Wipfel der entfernt liegenden Alpen. Andere waren fasziniert von den Anschlußmöglichkeiten an das Kommunikationsnetz der Erde, die sich in den Hütten befanden, und entwickelten einen unersättlichen Appetit nach Informationen über jeden Bereich der Erde, ihre Bevölkerung, ihre Geschichte, Geographie und allen übrigen wis-senswerten Dingen. Um dieses

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