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Die Riesen von Ganymed

Die Riesen von Ganymed

Titel: Die Riesen von Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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doch nicht wohl etwa, oder?«
    »Zum Teufel, nein. Ich beschwere mich ja auch gar nicht. Sie haben, so wie sich die Dinge entwickeln, wieder einmal gute Arbeit geleistet. Es hat nur den Anschein, als ob jedesmal, wenn ich Sie mit einer Sache betreue, die Tendenz besteht, daß sich die Dinge … anders entwickeln als ursprünglich vorgesehen. Ich bekomme immer mehr heraus als ich eigentlich wollte.« Caldwell nahm die Zigarre aus seinen Zähnen und neigte ein wenig seinen Kopf. »Aber wie Sie schon sagten – ich beschwere mich nicht.«
    Der Direktor blickte Hunt einige Augenblicke lang eindringlich an. »Na … was war das denn für ein Gefühl, zum erstenmal so weit von der Erde weg zu sein?«
    »Oh, es war … eine Erfahrung«, antwortete Hunt automatisch, aber als er aufblickte, konnte er dem schelmischen Funkeln in den Augen unter den buschigen Brauen entnehmen, daß die Frage mehr als einen zufälligen Charakter besessen hatte. Das hätte er sich denken können. Caldwell sagte oder tat niemals etwas ohne Grund.
    »Erkenne dich selbst«, zitierte Caldwell in sanftem Tonfall.
    »Und vielleicht auch die anderen, hm?« Er zuckte mit den Schultern, als ob auf diese Weise die Sache klarer würde, aber das Funkeln verlosch nicht in seinen Augen.
    Hunts Brauen zogen sich einen Augenblick lang zusammen, und dann wurden seine Augen langsam immer größer, da ihm ein Licht über die verschlüsselte Botschaft hinter diesem Satz in ihrer Unterhaltung aufging. Es dauerte etwa zwei Sekunden, bis er die Einzelheiten klar überblickte. In dem Frühstadium der Nachforschungen über die Lunarier, kurze Zeit, nachdem Hunt von England nach Houston übergesiedelt war, hatte sein Verhältnis zu Danchekker eher sarkastische Züge besessen. Der Fortschritt bei der Enthüllung des Geheimnisses war viel zu sehr durch die beiden Wissenschaftler behindert worden, da sie ihre Energien in fruchtlosen persönlichen Fehden verschwendet hatten. Später jedoch, in der Einöde des Mondes und in dem leeren Raum zwischen der Erde und Jupiter, war all das irgendwie in Vergessenheit geraten. Dort hatten die beiden Wissenschaftler den Grundstein zu einer harmonischen Zusammenarbeit gelegt, und sogleich waren die Schwierigkeiten angesichts des mächtigen Ansturms ihrer gemeinsam eingesetzten Fähigkeiten dahingeschwunden. Und genau das war notwendig gewesen, um das Problem mit den Lunariern zu lösen. Hunt konnte das mittlerweile ganz klar einschätzen. Plötzlich wurde ihm auch bewußt, daß sich dieser Zustand des Einvernehmens nicht zufällig hergestellt hatte. Er starrte Caldwell mit wachsendem Respekt an und nickte in uneingeschränkter Zustimmung.
    »Gregg«, sagte er in gespielt vorwurfsvollem Ton. »Sie haben schon wieder die Fäden gezogen. Sie haben uns aufgestellt.«
    »Hab’ ich das?« Caldwells Stimme klang unschuldig, aber ebenso gespielt.
    »Chris und mich. Dort oben haben wir gelernt, uns gegenseitig zu respektieren und auf diese Weise Tore zu schießen. So wurde das Rätsel der Lunarier gelöst. Sie wußten, daß es so kommen würde …« Hunt streckte anklagend einen Zeigefinger in Richtung des Schreibtisches aus. »Deshalb haben Sie’s auch gemacht.«
    Caldwell verzog seine ausladende Kieferpartie für einen Augenblick lang zu einem schmallippigen Grinsen. »Dann haben Sie doch mehr herausbekommen, als Sie in die Sache investiert haben«, konterte er. »Sie beschweren sich doch wohl nicht etwa, oder?«
    »Sie verstehen Ihr Geschäft«, gab ihm Hunt als Kompliment zu verstehen und erhob sein Glas. »Okay, wir beide haben ein gutes Geschäft gemacht. Und so sollte meines Erachtens das Geschäft auch laufen. Aber jetzt zurück zur Gegenwart und zur Zukunft – was haben Sie sich als nächstes ausgedacht?«
    Caldwell rückte an den Schreibtisch heran und stützte beide Ellenbogen auf die Platte. Er blies eine dicke Rauchwolke aus. »Wie sieht’s mit diesem Haufen außerirdischer Burschen aus, die Sie aus Europa angeschleppt haben? Verbringen Sie immer noch den größten Teil Ihrer Zeit damit, sie zu bemuttern?«
    »Sie wurden mittlerweile an das Westwood weitergereicht«, klärte ihn Hunt auf. »Sie interessieren sich für die Lunarier und wollen sich insbesondere den Charlie dort anschauen. Chris Danchekker kümmert sich um diesen Teil der Angelegenheit, und daher habe ich im Augenblick recht wenig zu tun.«
    »Na prima. Ich möchte, daß Sie sich einen vorläufigen Überblick über die ganymedischen Wissenschaften verschaffen«,

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