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Die Riesen von Ganymed

Die Riesen von Ganymed

Titel: Die Riesen von Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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in eine andere Abteilung des Schiffes transportiert worden waren, fanden sie sich von einer verwirrenden Vielzahl von Konsolen, Kontrollstationen und Monitorpaneelen umgeben, die drei Wände des Raumes einnahmen; unter ihnen erstreckte sich das hellerleuchtete Panorama des Kommandoraums der Jupiter Fünf . Ihr Nervenzentrum bestand aus Bedienungseinheiten, aus Bänken voller gleißender Gerätekammern und aus Reihen von Instrumentenkonsolen. Von hier aus wurden alle Aktivitäten des Unternehmens und alle Funktionen des Schiffes gesteuert. Die ununterbrochene Laserverbindung, die für den Kommunikationsfluß zur Erde Sorge trug; die Datenkanäle zu den mannigfaltigen Installationen auf der Oberfläche Ganymeds und die im Jupitersystem weit voneinander entfernt operierenden Flotteneinheiten der UNWO; die Navigations-, Antriebs- und Flugkontrollsysteme; die Heizungs-, Kühlungs-, Beleuchtungs-, Erste-Hilfe-Systeme sowie die Hilfscomputer, das gesamte maschinelle Equipment und Tausende und aber Tausende weitere Prozesse – sie alle wurden überwacht und koordiniert von dieser erstaunlichen Ansammlung von Fertigkeiten und Technologien.
    Captain Ronald Hayter stand hinter den beiden Wissenschaftlern und wartete ab, während sie die Szenerie unter der Brücke auf sich wirken ließen. Das Forschungsunternehmen war so organisiert und seine Kommandohierarchie so strukturiert, daß alle Operationen unter der Oberaufsicht der Zivilabteilung der Weltraumorganisation standen; die oberste Befehlsgewalt lag also bei Shannon. Viele Aufgaben, die sich der UNWO stellten, wie etwa die Bemannung von Raumschiffen oder die sichere und effektive Durchführung von Operationen in ungewohnter, fremdartiger Umgebung, verlangten nach gewissen Ausbildungs- und Disziplinprinzipien, die ausschließlich von einer militärischen Befehlsstruktur und Organisation gewährleistet werden konnten. Die uniformierten Abteilungen der Weltraumorganisation waren die Antwort auf diese Erfordernisse; zudem erfüllten sie nicht ganz zufällig eine Ventilfunktion für die Abenteuerlust eines nicht unerheblichen Teils der jüngeren Generation, für den das Prinzip umfassender, regulärer militärischer Streitkräfte einer längst vergessenen Vergangenheit angehörte. Hayter war der Oberbefehlshaber aller uniformierten Ränge an Bord der J5 und der direkte Untergebene Shannons.
    »Augenblicklich ist es hier sehr ruhig, verglichen mit den uns zur Verfügung stehenden objektiven Möglichkeiten«, bemerkte Hayter schließlich und trat zwischen die beiden. »Wie Sie sehen können, sind viele Sektionen dort unten nicht besetzt; das kommt daher, weil viele Geräte abgeschaltet sind oder unter automatischer Überwachung stehen, während wir auf der Umlaufbahn kreisen. Wir haben auch lediglich eine minimale Besatzungsstärke an Bord.«
    »Da drüben scheint aber was los zu sein«, sagte Hunt. Er wies hinunter auf eine Gruppe von Schaltkonsolen, an denen Bedienstete geschäftig Bildschirme ablasen, unaufhörlich Tastaturen bedienten, in Mikrophone sprachen und Unterhaltungen führten. »Was läuft denn da ab?«
    Hayter folgte Hunts Finger und nickte dann. »Wir stehen in direkter Verbindung mit einem Kreuzer, der sich seit geraumer Zeit im Orbit über Io befindet. Man hat eine Reihe von Sonden in eine niedrige Umlaufbahn um Jupiter geschickt und in der nun folgenden Phase sollen sie auf dessen Oberfläche landen. Augenblicklich werden diese Sonden für die Landung klargemacht, die gesamte Operation wird von dem Schiff über Io aus gesteuert. Die Leute, die Sie dort unten sehen, verfolgen die Vorbereitungen lediglich über die Monitore.« Der Captain wies auf eine weitere Sektion weiter vorn rechts. »Dort ist die Verkehrskontrolle … dort werden sorgfältig alle Bewegungsabläufe der Schiffe zwischen den verschiedenen Monden und um sie herum kontrolliert. Dort herrscht immer große Geschäftigkeit.«
    Danchekker hatte die ganze Zeit über schweigend auf das Kommandozentrum gestarrt. Jetzt wandte er sich zu Hayter um, und auf seinem Gesicht stand bares Erstaunen.
    »Ich muß gestehen, daß ich ausgesprochen beeindruckt bin«, sagte er. »Sogar sehr beeindruckt. Ich fürchte, daß ich manchmal während des Fluges von der Erde nach hier Ihr Schiff für ein entsetzliches Gerät gehalten habe; es scheint mir so, als müßte ich mich nun für diese Meinung entschuldigen.«
    »Nennen Sie’s wie Sie wollen, Professor«, gab Hayter grinsend zur Antwort. »Aber es ist vermutlich das

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