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Die Ringe der Macht

Die Ringe der Macht

Titel: Die Ringe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst von Allwörden , Helmut W. Pesch
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raunte Burin Kim ins Ohr. »Ist doch praktisch. Du trägst ihn am Finger. Manchmal leuchtet er, und ein andermal fällt jemand auf die Knie. Ich bin gespannt, was sonst noch passiert.«
    Der Zwerg sah sich wachsam um. Er hielt seine Axt umklammert, als sei er bereit, sich jederzeit damit Respekt zu verschaffen.
    »Seid willkommen, Herr. Tr’ang, Häuptling des Sumpfvolkes, z’par servu. Was ist Euer Begehr?« Er sprach langsam und nach Worten suchend, als sei er das Reden in der Gemeinsamen Sprache nicht gewohnt, aber wesentlich artikulierter als Gwrgi.
    »Antworten«, gab Fabian barsch zurück. »Wir wollen Antworten auf meine Fragen – und ein Bad, ein warmes Essen, ein Bier und Führung durch den Sumpf!«
    »Fragt, ob für das Sumpfvolk der Pakt nicht mehr gilt«, zischte Marina, aber Gilfalas legte ihr die Hand auf die Schulter und bedeutete ihr, dass der Prinz die Sache schon handhaben würde.
    »Alles, was in unserer Macht steht, können wir Euch gewähren«, antwortete der Häuptling und senkte demütig sein Haupt. »Nur«, fuhr er fort, »Euch durch die Sümpfe zu führen, das ist nicht möglich.«
    »Was?«, entfuhr es Fabian.
    »So leid es uns tut, Herr, aber es ist unmöglich, die Sümpfe zu durchqueren. Seine«, und dabei deutete er auf Gilfalas, »dunklen Brüder haben das Moor abgeriegelt. Und ihre finstere Magie lässt das Wasser so ansteigen, dass alle Pfade nach Süden überflutet sind.«
    Fabian hatte sich wieder gefasst. »Führ uns jetzt in das Badehaus und lass Essen bereiten«, sagte er, als hätte er die niederschmetternde Nachricht nicht gehört.
    »Sofort«, entgegnete der Häuptling und ließ dem Wort sogleich die Tat folgen. Eilfertig kamen Frauen herbei, untersetzter noch als die Männer und alle in knöchellange, braune Kleider gehüllt. Sie führten die Gefährten stumm in die größte der Hütten, die im Inneren nur aus einem einzigen Raum bestand. Die Männer, die sie noch vor kurzem bis aufs Blut bekämpft hatten, rollten große Badezuber herein und schafften in dampfenden Trögen heißes Wasser herbei.
    Ein Kräutertee wurde ihnen gebracht. Und selbst Burin, durchfroren wie er war, griff nach dem wärmenden Getränk. Kim fand es herrlich, sich etwas Warmes die Kehle hinabrinnen zu lassen, und genoss jeden Schluck.
    Für Marina teilte man mit einem Vorhang eine Ecke ab. Die vier Männer mussten sich zwei Badezuber teilen. Ihre Kleidung wurde derweil von dienstbaren Geistern zum Trocknen aufgehängt.
    Doch so ganz war das Misstrauen der Gefährten nicht bezwungen. Ihre Waffen behielten sie in Reichweite.
    »Ich glaube zwar nicht, dass von den Sumpflingen hier noch Gefahr ausgeht«, flüsterte Fabian den anderen zu, »aber man kann nie wissen.«
    »Was nun?«, fragte Burin, als sie allein waren. »Die Sumpflinge können uns nicht weiterhelfen. Und hinter uns, am Rand der Sümpfe, lauern bestimmt schon die Bolgs, um uns abzufangen.«
    »Aber woher sollen die von uns wissen?«, warf Marina ein, die dem Gespräch hinter dem Vorhang lauschte.
    »Was immer sie auch wissen«, sagte Fabian, »es kommt auf dasselbe heraus. Seit die Dunkelelben Gilfalas durch halb Elderland gehetzt haben, werden sie versucht haben, jedes Schlupfloch zu stopfen. Und sie dürften in Aldswick herausgefunden haben, dass Gilfalas Helfer bekommen hat. Ich fürchte, ihnen stehen mehr Mittel als reitende Boten zur Verfügung, um Nachrichten zu übermitteln.« Er seufzte. »Es scheint, als würde uns nichts anderes übrigbleiben, als uns zu verbergen, damit wir den Dunkelelben nicht in die Hände fallen.«
    »Selten hat ein Mann so geschwätzig erklärt, dass er aufgibt. Man merkt, dass du zu viel bei Hofe bist«, brummte Burin.
    »Kannst du mir denn sagen, wie wir hier wegkommen?« Fabian ließ hilflos die Hände ins Wasser klatschen. »Ich glaube nicht.«
    »Wir sollten«, mischte Gilfalas sich ein, »noch einmal mit jenen Wesen sprechen, die Ihr Sumpflinge nennt. Vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit, einen anderen Weg.«
    »Richtig«, sagte Kim. »Du, werter Fabian, bist ja nun befördert worden und der König für die Sumpflinge hier. Das könnte ihnen neuen Mut geben, uns zu helfen. Wir können nicht zurück, sondern müssen weiter. Wenn wir scheitern, wird der Krieg für das Imperium hart, wenn er nicht sogar verloren geht. Und das wäre das Ende der Freien Völker.«
    »Es hat sich gelohnt«, meinte Burin, »unseren Freund Kim auf die Universität zu schicken. Der Mann aus dem Ffolk hat aus der

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