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Die Ringe der Macht

Die Ringe der Macht

Titel: Die Ringe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst von Allwörden , Helmut W. Pesch
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Stein immer noch mit einem grünen Licht pulsierte.
    Die Sumpflinge hockten auf ihren Knien, hielten die Köpfe gebeugt und harrten der Dinge, die da kommen mochten.
    Gwrgi kroch wie ein Wurm auf sie zu. »Verzeihen, Herr …«, brachte er quäkend hervor. »Verzeihen …«
    Burin hob die Axt und trat einen Schritt auf den Sumpfling zu.
    »Halt, Holzfäller!«, rief Fabian aus. »Lass das! Ich glaube, zu solchen Mitteln brauchen wir nun nicht mehr zu greifen.«
    »Trotzdem möchte ich dem Kerl eins überbraten. Einfach nur so. Und dann gibt es noch viele Sachen, die ich gern mit ihm machen würde. Am Ende werde ich seine Eingeweide hier auslegen und schauen, welche Tiere im Sumpf Aas fressen …«
    »Und wenn nicht, werde ich’s tun!«, schnaubte Marina. »Er hatte die Worte gehört. Er hat den heiligen Pakt zwischen Sumpf und Ffolk verletzt, der bei Wasser und Erde geschworen wurde!«
    »Hört auf!«, befahl Fabian. »Lasst ihn reden!«
    »Wenn er geredet hat, gehört er mir! Eidbrecher!«, rief Marina aus. Kim erkannte sie nicht wieder. In ihrer Miene loderte ein Zorn, den er in seiner sanftmütigen, klatschsüchtigen und fleißigen Haushälterin gar nicht vermutet hätte.
    »Keiner rührt ihn an!«, sagte Fabian knapp, aber bestimmt.
    »Halt die Füße still, Marina«, sagte Kim, eine Redewendung des Ffolks benutzend, und Burin fügte hinzu: »Wir dürfen Gwrgi nicht wehtun. Unserem Fabian dürft Ihr mit Eiden nicht kommen, kleine Frau. Er ist Politiker.
    In diesem ehrenhaften Berufsstand muss man jeden Tag mindestens zehn Verträge brechen und neu schließen …«
    Fabian warf einen Seitenblick auf Burin, der den Zwerg zum Verstummen brachte. Dann wandte er sich dem am Boden kauernden, zitternden Sumpfling zu.
    »Steh auf!«, befahl der Prinz. »Rechtfertige dich!«
    Mühsam erhob sich Gwrgi, bis er schließlich leicht gebeugt vor Fabian stand.
    »Ich … ich … gollum. « Mehr brachte er nicht heraus.
    »Sieh mich an!«, forderte Fabian.
    Zögernd hob Gwrgi den Blick. Kim hatte den Eindruck, dass der Sumpfling mit seinem Leben abgeschlossen hatte – erst recht nach dem, was Burin und Marina gesagt hatten. Fabian hatte zwar widersprochen, doch Gwrgi schenkte dem offenbar keinen Glauben. Fast tat er dem Ffolksmann ein wenig leid, doch der Schmerz einer Wunde am Oberarm ließ Kim die Last des Mitleids leichter ertragen.
    »Was sollte dieser Angriff? Wie Frau Marina sagte, hast du einen Pakt gebrochen. Und was viel schlimmer ist: Ihr wolltet den König töten. « Und trotz seiner zerfetzten, schlammbedeckten Kleidung, seinem nassen, verfilzten Haar und der Erschöpfung, die in dem hohlwangigen Gesicht geschrieben stand, hatte seine Gestalt wirklich etwas von einem König an sich, eine Aura der Macht, die Kimberon noch nie an ihm wahrgenommen hatte.
    »Gwrgi … führen ins Dorf. Häuptling … alles erklären …«, stammelte Gwrgi.
    »Ich hoffe, das kann er. Sonst werden wir uns an dich halten«, drohte Fabian. »Und nun bring uns weg von hier. Mir ist kalt, ich bin müde, ich habe Hunger – und ich will Antworten. Also, gehen wir!«
    »Du willst ihm doch nicht ins Dorf folgen?«, fragte Burin ungläubig.
    »O doch, Holzfäller.« Fabian sah den Freund streng an.
    »Wir werden Gwrgi ins Dorf folgen. Ich will dieses – äh – Missverständnis nämlich klären. Wir könnten in einer Schlacht gegen die Dunkelelben davon profitieren, wenn die Reserveeinheiten im Moor aufmarschieren. Das geht nicht, wenn sie fortwährend von wilden Sumpflingen angegriffen werden.«
    »Politik!«, rief Burin aus. »Ich werde sie nie verstehen. Also gut, gehen wir in das Dorf der Sumpflinge und machen den Häuptling ein oder zwei Köpfe kürzer.«
    Der Zwerg stapfte davon, um seinen abgeworfenen Rucksack zu suchen.
    »Ich hoffe, Bubu«, rief Fabian ihm nach, »dass wir genau das nicht tun müssen. Obwohl deine Axt sich sicher für eine Hinrichtung eignet.«
    Bei diesen Worten zuckte Gwrgi sichtlich zusammen. ›Hinrichtung‹, ›Köpfe abschlagen‹, das schien nicht sein Wohlwollen zu finden. Aber er behielt seine demütige Haltung bei und sagte kein Wort.
    Gilfalas blickte Kim an.
    »Kimberon, diese beiden werden mir ein Rätsel bleiben. Könnt Ihr mir helfen?«
    »O Gilfalas«, lachte Kim, dem seit dem Ende der Schlacht so viele Steine vom Herzen gefallen waren, dass man den Sumpf damit hätte auffüllen können. »Ich bin ein Freund dieser beiden, und ich verstehe es selbst nicht ganz.«
    Gwrgis Spießgesellen entboten sich,

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