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Die Ringe der Macht

Die Ringe der Macht

Titel: Die Ringe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst von Allwörden , Helmut W. Pesch
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gefolgt, in den dunklen Schatten zwischen den von dunkleren Schatten gekrönten Säulen.
    »Que nya?« Ein helles Gesicht, ein Mund, aus dem Worte drangen, Bewegungen. Der Besucher konnte die Gesten nicht deuten, und das andere Wesen, das von der Art des Trägers war, fand auch nicht den Weg in seinen Geist, wie es das Azra-thoth-Wesen einst vermocht hatte.
    Sagoth entschied, es zu halten wie damals mit den Bärtigen. Und das hieß kämpfen, auch wenn das Wesen aus der Tiefe die Bedeutung des Wortes nicht kannte. Es wusste aber, dass es sich der Aura stellen musste.
    Der erste Hieb ging daneben. Das Wesen mit dem hellen Gesicht stieß einen schrillen Schrei aus. Dann traf Sagoth besser, und das Wesen verstummte, nachdem sich seine Stimme nochmals zu einem ganz besonders schrillen Schrei erhoben hatte.
    Die anderen Wesen riefen wild durcheinander, und dann kam auch schon der Träger der Aura auf Sagoth zu. Nur dieser Träger zählte. Die anderen waren unwichtig, waren wie die Bärtigen, ließen sich genauso einfach erschlagen; nur ihre Form war anders.
    Sagoth sandte mehrere Körper von der anderen Seite auf den Träger zu. Er durfte nicht versagen, denn sonst würde man ihn wieder zurückschleudern in die Finsternis und das Vergessen, an den Ort, an dem nichts war …
    »Weg da!«, rief Gilfalas, während er versuchte, den Ort des Geschehens zu erreichen. Die Elben rannten durcheinander wie Kinder, die von einem Bären erschreckt worden waren. Keiner von ihnen schien noch einen klaren Gedanken fassen zu können.
    Die scharfen Augen des Elben zeigten vor ihm eine verkrümmte Kreatur mit überlangen Armen, die sich über eine Elbin beugte, welche aus einer schrecklichen Halswunde blutete. Gilfalas erkannte mit einem Blick, dass er zu spät kam. Die Elbenmaid war tot, ihr Blut tränkte den Boden. Ihre Augen waren blicklos zum Himmel gerichtet.
    Gilfalas riss sein Schwert hoch und traf die Kreatur mit voller Wucht zwischen Hals und Schulter.
    Im nächsten Augenblick durchzuckte ihn ein stechender Schmerz. Das Schwert wurde ihm aus den gefühllosen Armen geprellt. Unwillkürlich stöhnte er auf. Er sah einen gewaltigen Arm auf sich zukommen. Geistesgegenwärtig ließ er sich fallen, rollte sich ab und stand wieder auf den Füßen. Das Wesen machte keine Anstalten, ihm zu folgen.
    Was ist das?, durchfuhr es Gilfalas.
    Schreie der Elben warnten ihn, und mehr instinktiv ließ er sich fallen. Der Luftzug über seinem Kopf zeigte an, dass er um Haaresbreite einem mörderischen Hieb entgangen war.
    Da ist ja noch einer!
    Augenblicklich war Gilfalas wieder auf den Füßen. Und dann sah er sie. Es mochte nahezu ein Dutzend dieser Wesen sein, die in das kleine Gehölz eingedrungen waren.
    Alle kamen auf ihn zu!
    Den übrigen Elben schenkten sie überhaupt keine Beachtung, obwohl diese in ihrer Panik ständig in die Reichweite der Kreaturen liefen. Gilfalas blieb keine Zeit, sich weitere Gedanken über Art und Herkunft der Geschöpfe zu machen, die da so plötzlich aus dem Dunkel der Nacht kamen.
    Gilfalas lief, so schnell er konnte. Noch spürte er die Erschöpfung aus dem Kampf mit den Schattenhunden in den Knochen, und nun war er schon wieder in eine Auseinandersetzung mit finsteren Kreaturen verwickelt!
    Immer wieder kam er den langen Armen der deformierten Geschöpfe verdächtig nahe. Fast hatte es den Anschein, als lenke ein einziger Wille den Angriff dieser Wesen.
    Ob er das Tor zur Überwelt zwar geöffnet, aber nicht geschlossen hatte? Doch wie hätte er es schließen können; er war sich ja nicht einmal bewusst gewesen, dass er ein Tor geöffnet hatte! Außerdem war dies hier keine der bekannten Kreaturen der Dunkelelben. Dies war etwas anderes.
    Aber was es auch war, es wollte ihm ans Leben.
    Gilfalas stolperte über eine Baumwurzel, und nur seiner Geschicklichkeit und Wendigkeit hatte er es zu verdanken, dass er nicht stürzte. Im Gegenteil, er nützte das Stolpern zu seinem Vorteil, und tauchte unter den zupackenden Armen eines der dunklen Wesen hindurch.
    Die anderen Elben rannten immer noch in wilder Panik durcheinander wie ein aufgescheuchter Bienenschwarm. Jetzt näherten sich drei oder vier, die Gilfalas mit Ästen bewaffnet zu Hilfe eilen wollten, aber wo sein Schwert versagte, würden auch Stöcke nichts ausrichten können.
    »Verschwindet!«, rief er ihnen zu. »Bringt die anderen in Sicherheit!«
    Die Elben hielten inne und machten sich daran, ihre in Panik befindlichen Brüder und Schwestern in eine Richtung

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