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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Sternenschiff. Auf dem Planeten befinden sich fünf rätselhafte Ringe von jeweils etwa fünf Kilometer Durchmesser. Sie sind auf einer Art Lichtung auf dem Kontinent A in der Form eines exakten Fünfecks zu finden. Der Kontinent B verfügt über keine Ringe, genauso wie Kontinent C oder die zahllosen Inseln und Archipele.
    Bevor wir also auf dem Kontinent A landen, um das dortige Ringsystem zu untersuchen, überfliegen wir ihn in niedriger Höhe. Wir überprüfen die Daten, die uns die Robotsonden mitgebracht haben.
    In sechs Stunden lasse ich die Santa Maria aus ihrem jetzigen Orbit von tausend Kilometer Höhe auf einen von zweihundertfünfzig Kilometer hinuntergehen. Das Schiff berührt dann die obersten Schichten der Atmosphäre. Ich beabsichtige, dort etwa zwanzigmal den Planeten zu umfliegen. Während dieser Zeit führen wir alle notwendigen Messungen durch und halten das Nav-Deck konstant mit zwei Mann besetzt. Drei von uns sind Veteranen, drei sind Neulinge. Deshalb bilden wir gemischte Paare: Lieutenant Smith hält Wache mit Lisa Uhlmann, Kwango mit Ruth Zonis und ich mit Achmed Khelad.«
    Kurzes Schweigen folgte seinen Ausführungen, bis Khelad vorsichtig fragte: »Commander, können nicht die Roboter einen solchen Routinedienst durchführen?«
    Conrad sah ihm ins Gesicht. »Nein, Khelad. Sie haben genug mit den verschiedenen Messungen und der Sicherheit des Schiffes zu tun. Davon abgesehen, sollten wir uns einen ersten Eindruck von der Welt verschaffen, auf der wir unter Umständen einiges in Bewegung setzen wollen.«
     

 
7.
     
    Die Santa Maria hatte den Planeten fünfundzwanzig Mal umflogen, als Conrad sich endlich zur Landung entschloß. In der letzten Zeit hatte er die ENTS hart herangenommen. Abgesehen von den Wachschichten mußten sie im Trainingsraum ihre Muskeln fit machen und darüber hinaus auch noch die Daten vergleichen und interpretieren, die von den magnetometrischen, Infrarot- und telephotographischen Systemen hereinkamen. Immer wieder verwirrte Conrad seine Leute, indem er sie Arbeiten durchführen ließ, die schneller und effizienter von den Robotern oder dem Computer hätten erledigt werden können. Als Lisa sich einmal beschwerte, versorgte Conrad die ENTS mit noch mehr solcher Arbeiten. Er verschonte dabei auch Lieutenant Smith und Kurt Kwango nicht, da sie notgedrungen die Neuen ständig unter Beobachtung halten mußten.
    Endlich kam Ruth Zonis mit rotumränderten Augen auf das Nav-Deck, wo gerade Conrad und Khelad Dienst taten.
    »Darf ich Sie einmal unter vier Augen sprechen, Commander?«
    »Soll das ein längeres Gespräch werden?« Conrad warf einen Blick durch das Observierungspaneel. Die Santa Maria überquerte gerade die Nachtseite des Planeten. Mit dem bloßen Augen war nicht viel zu sehen, bis auf das schwache Schimmern des Mondlichts auf den großen Ozeanen. Aber der Infrarotmonitor zeigte ein ganz anderes Bild.
    »Ich denke nicht.«
    Conrad wandte sich an Achmed. »Was halten Sie davon, für fünf Minuten die Beine auszustrecken, Khelad?«
    »Einverstanden, Commander.« Er lächelte Ruth an. »Ich hoffe, Sie wollen nicht schlappmachen, Ruth. Der Commander schindet uns ganz schön, und eine innere Stimme sagt mir, es kommt noch dicker.«
    »Israelis machen so leicht nicht schlapp«, entgegnete sie empört. »Das sollten Sie doch wohl am besten wissen.«
    Geschickt bewegte sich Khelad über den Hafthakenbelag. Er war stolz darauf, sich als bester von den drei Neuen in der Nullschwerkraft zurechtzufinden. Während die anderen manchmal zu heftig auf den Belag traten und dann natürlich abprallten, schien Khelad fast als Raumfahrer auf die Welt gekommen zu sein.
    Kaum hatte Achmed das Deck verlassen, fragte Conrad: »Also, was haben Sie auf dem Herzen, Zonis?«
    »Sie nehmen uns recht hart ran, Commander, zu hart. Ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Schluß gekommen, daß Sie uns irgendwie fertigmachen wollen … oder zumindest einen von uns.«
    »Warum sollte ich so etwas vorhaben?«
    »Weil Sie befürchten, ins Team könnte sich ein Saboteur eingeschlichen haben.«
    Conrad schwieg eine Weile. »Haben Sie irgendwelche Beweise für diese Theorie?«
    »Ich habe doch recht, nicht wahr?«
    »Zonis, Sie beantworten meine Frage mit einer Gegenfrage.«
    Sie zuckte die Schultern. »Tut mir leid, Commander. Aber ich bin nicht blind gegenüber der Politik der Dritten Welt. Und ich weiß auch, daß Sie uns viele sinnlose und anstrengende Arbeiten erledigen lassen. Sie wollen

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