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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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lächelnd.
    »Gut, leider gibt es da noch ein Problem. Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß es sich bei Ihnen um den potentiellen Saboteur handelt, der auf eine solche Gelegenheit nur warten könnte. Ich selbst kenne mich mit Explosivstoffen nicht gut aus, aber Lisa Uhlmann ist Chemikerin. Daher soll sie Ihre Arbeit überwachen, und Sie erläutern ihr jeden einzelnen Schritt, den Sie bei der Konstruktion unternehmen.«
    Der Araber zuckte mit den Schultern. »Ich sehe Ihre Besorgnis natürlich ein, Commander, obwohl ich es lieber sehen würde, man schenkte mir endlich Vertrauen. Allerdings möchte ich in diesem Zusammenhang auch darauf hinweisen, daß Uhlmann ebenso der Saboteur sein könnte, wenn es denn einen gibt. Haben Sie auch diese Möglichkeit in Ihre Überlegungen einbezogen, Commander?«
    »Das habe ich. Ich gehe dabei das Risiko ein, nur mit einem Saboteur zu rechnen, und nicht mit der Möglichkeit, Sie beide könnten insgeheim unter einer Decke stecken. Also, Uhlmann paßt auf Sie auf, Sie auf Uhlmann und Lieutenant Smith auf Sie beide.
    Nun zu den anderen: Ich sehe mir mit dem Kopter die Ringe an. Kwango erkundet mit dem Luftkissenfahrzeug die Umgegend in einem Radius von zehn Kilometern. Zonis geht nach draußen und sammelt weitere Bioproben ein. Puschkin baut die Exoskelette zusammen, damit der Elektrozaun mit Stützbalken versehen werden kann. Und Lieutenant Smith übernimmt in meiner Abwesenheit das Kommando. Noch irgendwelche Fragen?«
    »Was passiert, wenn wir während Ihrer Abwesenheit erneut angegriffen werden?« fragte Ruth.
    »Solange die Sicherheit der Santa Maria nicht beeinträchtigt ist, unterlassen Sie alle Gegenangriffe oder sonstigen Vergeltungsmaßnahmen. Sollte das Schiff selbst angegriffen werden, wehren Sie sich mit Zähnen und Klauen.«
     
    Conrad stieg mit dem Kopter auf eine Höhe von dreihundert Metern und flog eine Schleife um die Santa Maria. Unten waren die Roboter mit der Errichtung des Elektrozauns beschäftigt. Sie wirkten aus dieser Höhe wie kleine, metallische Insekten. Der Ladebaum des Schiffes beförderte die Einzelteile der Exoskelette auf den Boden. Eine winzige Menschengestalt – wahrscheinlich Puschkin – wartete darauf, sie in Empfang zu nehmen. Der Luftkissenwagen mit Kurt hatte den Perimeterzaun bereits hinter sich gelassen und fuhr vorsichtig durch die Steppe.
    Conrad rief Indira. »Kopter an Santa Maria. Können Sie mich empfangen?«
    »Laut und deutlich. Wie sieht die Welt von da oben aus, James?«
    »Sehr schön und friedlich. Die Sichtbedingungen sind optimal. Ich kann sogar das Ringsystem ausmachen. In zwei oder drei Minuten fliege ich los. Bis dahin bleibe ich in der Nähe und sehe einmal, ob ich nicht einen von den Brüdern entdecken kann, die uns unsere Videokameras zertrümmert haben.«
    Er ging mit dem Kopter auf einhundertfünfzig Meter hinunter und entfernte sich in einer weiten Spirale von dem Schiff, bis etwa ein Kilometer ihn von ihm trennte.
    Er meldete sich wieder bei Indira. »Unsere kleinen Bombenwerfer glänzen durch Abwesenheit. Ich kann keinen von ihnen entdecken … Vielleicht hat Kurt mehr Glück. Ich fliege jetzt zu den Ringen. Sollte ich innerhalb von drei Stunden nicht zurück sein, schicken Sie keinen Suchtrupp aus. Wenn ich nach dieser Zeit auch auf Funksignale nicht reagiere, soll Kwango in ein Exoskelett steigen und nach mir suchen. Aber nur er allein, haben Sie mich verstanden? Sollte auch Kurt nicht zurückkehren, brechen Sie das Unternehmen Tantalus ab und fliegen nach Hause. Over und aus.«
    Conrad stieg auf tausend Meter und flog nach Norden. Der Morgen war warm und sonnig, und das Land unter ihm sah wirklich gut aus. Er hoffte nur, daß sich der geplanten Kolonisierung keine größeren Schwierigkeiten in den Weg stellten.
    Conrad mußte plötzlich an die Affenwesen denken, die sie mit Bomben angegriffen hatten. Sie hatten genau gewußt, wohin sie ihre Geschosse werfen mußten. Der Angriff war rasch und perfekt verlaufen. Danach waren sie wie vom Erdboden verschwunden. Das alles ließ auf eine hohe Intelligenz schließen, was einerseits natürlich ein faszinierendes Faktum war, andererseits aber auch weniger erfreulich. Wenn die ENTS hier einen festen Stützpunkt errichten konnten, hieß das noch lange nicht, daß die UNO den Planeten zur Kolonisierung freigeben würde. Wer waren diese Wesen? Weder Städte noch sonstige Spuren einer Zivilisation waren entdeckt worden. Nichts. Nur die merkwürdigen Ringe. Und natürlich

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