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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Urteil wird im Logbuch festgehalten.«
    »Vielen Dank, Commander«, sagte Khelad leise.
    »Danken Sie mir nicht!« schnappte Conrad barsch zurück. Er wandte sich an Kwango. »Um noch einmal auf den offensichtlich schwarzen Baum zu kommen, durch den Achmed Khelad solche Verletzungen erlitt, ich bestrafe Sie mit dem …«
    »… Entzug einer Schnapsration«, platzte es aus Kwango heraus.
    »Nein, drei Rationen«, korrigierte ihn Conrad.
    »Vielen Dank, Commander.«
    »Schweigen Sie, danken Sie mir nicht … Meine Herrschaften, der Saboteur ist gestellt, wir können den normalen Dienst wieder aufnehmen. Gehen Sie nun alle zu Bett, uns erwartet morgen ein harter Tag.«
     

 
22.
     
    Obwohl nur noch fünf ENTBEHRLICHE und vier Roboter übrig waren, wurde für sie alle das Leben doch bedeutend einfacher. Selbst Conrad schien sich eine Spur optimistischer zu geben. Die Atmosphäre der Angst und der gegenseitigen Verdächtigungen war nicht mehr. Matthew meldete, daß einer der beiden niedergeschossenen Roboter in drei Tagen wieder Dienst tun könne. Zonis und Khelad wurden zwar nicht die besten Freunde, und die Vergewaltigung ließ sich auch nicht so einfach aus der Welt schaffen, aber zumindest zankten sie sich nicht mehr bei jeder Gelegenheit. Conrad beschloß, noch ein paar Tage zu warten und dann mit allen Mitteln zu versuchen, das Rätsel um die merkwürdigen Ringe zu knacken. Seine gesamte Mannschaft, sowohl Roboter als auch Menschen, sollte bis dahin ausgeruht und einsatzbereit sein.
    Bis dahin erwartete sie genug Arbeit. Kwango trainierte Lieutenant Smith, Zonis und Khelad im Umgang mit den Exoskeletten. Kurt selbst war natürlich der Meister an diesen Geräten, aber nach gar nicht langer Zeit schienen seine Schüler einiges bei ihm abgeguckt zu haben. Er erklärte ihnen sein Geheimnis im Umgang mit den Exos.
    »Sobald ihr einmal im Kontrollgeschirr sitzt, müßt ihr Euren eigenen Körper völlig vergessen. Das Exo macht euch zu einem Riesen, verwandelt euch in einen Kyborg. Denkt also in größeren Maßstäben, fühlt durch die metallischen Glieder des Exos. Seine Arme und Beine sind eure Arme und Beine. Geht mit der Überzeugung heran, daß ihr über eine quasi unerschöpfliche Energiequelle verfügt. Ihr seid nicht mehr ihr, sondern ein Superkyborg. Sobald das in eurem Kopf festsitzt, seid ihr fähig, euch wirklich mit diesem Gerät zu bewegen.«
    Das war Kwangos Art von Poesie. Conrad hörte ihm amüsiert zu. Er hätte nie geglaubt, welche Beziehung Kurt zu den Exos entwickelt hatte. Aber solange er mit dieser Methode Erfolg hatte, wollte er ihn gern gewähren lassen.
    Conrad wollte, daß jeder aus seiner Mannschaft Erfahrungen mit dem Exo sammelte. Früher oder später konnte das Leben des Betreffenden davon abhängen.
    Conrads Arm verheilte gut. Lieutenant Smith injizierte ihm regelmäßig ein Mittel mit dem Namen Regeneron. Es beschleunigte den Heilungsprozeß und die Produktion neuer Zellen. Sein Nachteil bestand darin, daß der Patient einen geradezu unstillbaren Hunger auf Fette und Proteine entwickelte. Außerdem beschleunigte es auch leicht den Alterungsprozeß. Aber weder das eine noch das andere machte Conrad sonderlich viel aus. Dafür erleichterte ihn viel zu sehr, daß der Saboteur gestellt war und er sich jetzt endlich den eigentlichen Problemen zuwenden konnte. Und nach all der Aufregung wollte er die letzte Schlacht mit aller nötigen Vorbereitung angehen. Weitere Verluste konnte er sich kaum erlauben, und die Affenroboter stellten mit ihren Bomben und Raketen eine ernstzunehmende Bedrohung dar.
    Während der Roboter Luke repariert und überprüft wurde, beschränkte Conrad alle Aktivitäten auf das Innere des umzäunten Gebiets. Die Biologin Zonis hatte noch eine Menge Bioproben zu analysieren, und Khelad sollte eine funkgesteuerte, automatische Laserbatterie bauen, die von einer hohen Plattform aus ein Gebiet von eins Komma fünf Kilometern bestreichen konnte. Wenn Kwango nicht gerade Exo-Unterricht gab, half er entweder Zonis oder ließ unzählige Szenarien vom Computer checken. Conrad selbst konnte sich endlich an den Papierkram machen, der sich inzwischen in seiner Kabine aufgetürmt hatte. Lieutenant Smith war die einzige ohne feste Aufgabe. Sie nutzte die Zeit, um den verlorenen Schlaf aufzuholen.
    So ging alles seinen Gang bis zum Spätnachmittag des zweiten Tages. Es wurde allmählich dunkel, und die Sonne Regulus war schon halb am westlichen Horizont versunken.
    Matthew, der wie

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