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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Smith.
    Conrad nickte. »Allerdings bin ich davon auch nicht schlauer geworden. Theoretisch müßte Alexej Puschkin als erster auf der Liste der Verdächtigen stehen. Er wurde wegen Mordes an seiner Frau vor Gericht gestellt, und sie war UN-Delegierte. Merkwürdigerweise hat sie auf einer Pressekonferenz erklärt, die Länder der Dritten Welt würden zu viel Unterstützung erhalten und zu wenig Eigeninitiative entwickeln. Und weiterhin meinte sie, solange nicht bestimmte südamerikanische und arabische Staaten ein striktes Programm zur Geburtenkontrolle akzeptieren würden, sollte man ihnen alle Unterstützung streichen und sie ihrem Schicksal überlassen. – Übrigens wurde als Motiv für Puschkins Mord an seiner Frau Eifersucht genannt. Wie es aussieht, muß die verstorbene Frau Puschkin nicht wählerisch bei ihren Liebhabern gewesen sein, besonders dann nicht, wenn sie sich für ihre Karriere als nützlich erweisen konnten.«
    Kwango pfiff leise durch die Zähne. »Also könnte unser Freund Alexej sie wegen ihrer Worte und nicht wegen ihrer Bettgeschichten umgelegt haben?«
    Conrad lächelte. »Genau. Ähnlich sieht es bei Lisa Uhlmann aus. Sie ist zwar US-Bürgerin, hat aber den amerikanischen Botschafter in Mexico City als Geisel genommen und die Forderung gestellt, die USA sollten ihre Entwicklungshilfe für die lateinamerikanischen Staaten unverzüglich um 15 Prozent steigern. Na, wie gefällt Ihnen das?«
    »Nicht besonders, Boß«, lachte Kwango. »Aber als das Genie der Mannschaft muß ich erklären, daß wir uns auf dem besten Wege befinden, für alle vier Verdachtsmomente zu ermitteln, richtig?«
    »Richtig.«
    »Falsch«, meldete sich Indira zu Wort. »Ruth Zonis habe ich während des Trainingsprogramms etwas besser kennenlernen können. Sie ist glühende Befürworterin der extrasolaren Kolonisation. Israel, ihre Heimat, ist eher den hochentwickelten Staaten zuzurechnen. Von daher glaube ich nicht, daß sie einen Grund hätte, Verschwörerarbeit für gewisse Staaten der Dritten Welt zu erledigen.«
    »Zonis ist eine sehr idealistische Frau«, entgegnete Conrad. »Sie wurde mit anderen Israelis vom ägyptischen Gerichtshof zu zwanzig Jahren Arbeitslager verurteilt, weil sie versucht hatten, den halben Pharaonenschatz aus dem Kairoer Museum zu klauen. Dabei wollten sie sich nicht an den Stücken bereichern, was einen neuen arabisch-israelischen Konflikt zur Folge gehabt hätte, sondern durch diese Tat die UNO dazu bewegen, den arabischen Staaten das nötige Knowhow und die entsprechenden Mittel zur Urbarmachung ihrer brachliegenden Landflächen zur Verfügung zu stellen. Die Gruppe war sogar der Ansicht, mit dieser Tat den arabisch-israelischen Konflikt ein für allemal zu begraben.«
    Lieutenant Smith schüttelte den Kopf: »Ich bin dennoch der Überzeugung, Ruth würde niemals unser Projekt sabotieren, denn schließlich ist sie kein Dummkopf. Sie weiß, daß das Kolonisierungsprogramm nichts mit lokalen Auseinandersetzungen auf der Erde zu tun hat, weder von der UdSSR noch von der USA noch von dem Oppositionsblock der Dritten Welt gesteuert wird. Sie weiß, daß es hier um das rassische Überleben der Menschheit geht.«
    »Und sicher weiß sie auch«, wandte Kwango ein, »daß ein Scheitern des ExPEND den Arabern sicher enorme Hilfsmittel bescheren würde. Idealisten sind sehr gefährliche Menschen.« Kurt grinste. »Besonders, wenn es sich bei ihnen um Frauen handelt.«
    Lieutenant Smith erwiderte nichts darauf, sondern bedachte den Schwarzen nur mit einem kühlen Blick.
    »Die absolute Nummer eins auf unserer Liste dürfte jedoch Achmed Khelad sein«, fuhr Conrad fort. »Ironischerweise verfolgte er die gleichen Ziele wie Ruth Zonis, nur eben auf seine Weise. Er und drei Freunde kaperten am Kennedy Airport eine vollbesetzte Passagierrakete. Sie drohten damit, die Maschine auf das UN-Gebäude stürzen zu lassen, wenn die Entwicklungshilfe an nordafrikanische Staaten nicht um etliche Milliarden Solar erhöht würde. Allerdings befanden sich auch drei CIA-Agenten an Bord. Bei der nachfolgenden Schießerei kamen sowohl Khelads Freunde als auch die drei Agenten ums Leben.« Conrad lächelte grimmig. »Eine dicke Amerikanerin warf sich auf Khelad und erdrückte ihn fast, bevor er seinen Plan in die Tat umsetzen konnte.«
    »Damit bleiben uns also folgende Möglichkeiten«, erklärte Kurt fast fröhlich, »und zwar in absteigender Absurditätsfolge: Erstens, alle vier Kollegen sind Saboteure. Zweitens,

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