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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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anderes ab als der blaue Himmel. Louis bewegte den Laser und lenkte das rubinrote Licht mitten in ihr Gehirn.
     
    Louis und Chmeee mußten sich beide gegen die Schnabelspitzen stemmen, um Teelas Kiefer zu öffnen, die sich in Chmeees Hals verbissen hatten. »Sie ließ sich bei ihrem Kampf von ihren Instinkten leiten«, sagte Chmeee keuchend. »Sie kämpfte nicht mit ihrem Verstand. Du hattest recht. Sie kämpfte, um zu verlieren. Aber wehe mir, wenn sie gekämpft hätte, um zu gewinnen!«
    Und dann war es vorbei, bis auf das Blut, das aus Chmeees Pelz tropfte. Bis auf Louis' verletzte und vermutlich gebrochene Rippen. Der Schmerz war so groß, daß er ganz krumm ging, damit der Brustkorb sich auf einer Seite ja nicht bewegte. Bis auf den Geruch, diesen Geruch des Lebensbaumes, den nichts zu vertreiben vermochte. Bis auf Harkabeeparolyn, die jetzt bis zu den Knien im Wasser stand, mit Wahnsinn in den Augen und Schaum vor dem Mund, weil sie immer noch vergeblich versuchte, mit hämmernden Stößen die Gesichtsplatte ihres Helms zu sprengen.
    Sie packten sie beim Arm und führten sie weg. Sie kämpfte verzweifelt gegen ihre Griffe. Auch Louis kämpfte: Er kämpfte um jeden Schritt, der ihn wieder ein Stück von diesen langen Reihen der Lebensbaumpflanzen wegbrachte.
    Chmeee hielt im Korridor an. Er löste die Knebel an Louis' Schutzhelm und klappe ihn nach hinten. »Jetzt darfst du wieder atmen, Louis. Der Wind bläst auf das Gewächshaus zu.«
    Louis holte tief Luft. Der Geruch war zum Glück nicht mehr in diesem Wind, der sein Gesicht umfächelte. Sie nahmen jetzt auch Harkabeeparolyn den Helm ab, damit der Wind den Geruch des Lebensbaumes aus ihrem Anzug entfernte. Aber es schien wenig zu bewirken. Ihre Augen waren immer noch voller Wahnsinn, starrten ins Leere. Louis wischte ihr den Schaum vom Mund.
    Der Kzin fragte:
    »Kannst du wieder stehen? Kannst du sie daran hindern, in das Gewächshaus zurückzukehren? Und kannst du dich selbst bezwingen?«
    »Ja. Niemand hätte dem Geruch widerstehen können. Nur ein entwöhnter Wonnestrom-Süchtiger.«
    »Urrr?«
    »Du kannst das nicht nachvollziehen. Du kannst es nicht wissen.«
    »Nein, zum Glück nicht. Gib mir dein Fluggeschirr.«
    Die Gurte saßen sehr straff. Sie mußten ihm weh tun, da sie in seine Wunden einschnitten. Chmeee blieb nur ein paar Minuten weg. Er kehrte mit Harkabeeparolyns Fluggeschirr, der Slaver-Doppelflinte und zwei Scheinwerfer-Lasern zurück.
    Harkabeeparolyn war etwas ruhiger geworden. Vermutlich war ihre Erschöpfung der Grund dafür. Louis kämpfte gegen eine schreckliche Depression an. Er hörte kaum zu, als Chmeee sagte: »Wir scheinen eine Schlacht gewonnen, aber den Krieg verloren zu haben. Was sollen wir jetzt tun? Deine Frau und ich müssen behandelt werden. Das geht nur, wenn wir das Landungsboot erreichen.« »Wir werden uns durch die Heiße Nadel dorthin transportieren lassen. Aber warum sollen wir den Krieg verloren haben?«
    »Du hast doch gehört, was Teela sagte. Die Heiße Nadel befindet sich im Stasisfeld, und wir haben nichts mehr außer unseren Händen. Wie sollen wir wissen, wie die Maschinen der Protektoren funktionieren, wenn wir nicht die Instrumente der Heißen Nadel zur Verfügung haben?«
    »Wir haben gewonnen.« Louis' Depression war schon schlimm genug, auch ohne den Pessimismus des Kzin. »Teela ist nicht unfehlbar. Sie ist tot, oder etwa nicht? Woher wußte sie, ob der Hinterste überhaupt nach dem Schalter des Stasis-Feldes griff? Und warum sollte er das tun?«
    »Er hatte einen Protektor in seinem Schiff, der nur durch eine Wand von ihm getrennt war.«
    »Hatte er nicht einen Kzin in der gleichen Kabine gefangengehalten? Die Zwischenwand besteht aus einer General-Products-Zelle. Ich würde sagen, der Hinterste versuchte die Transportscheiben-Anlage abzuschalten. Er war nur ein bißchen zu langsam.«
    Chmeee dachte darüber nach. »Noch besitzen wir den Zerstäuber.«
    »Aber nur zwei Fluggeschirre. Überlegen wir mal, wie weit wir von der Heißen Nadel entfernt sind. Ungefähr zweitausend Meilen. Futz.«
    »Was unternehmen die Menschen gegen einen gebrochenen Arm?«
    »Sie schienen ihn.« Louis stand auf. Es war nicht leicht, sich zu bewegen. Er entdeckte ein Stück von einer Aluminiumschiene und mußte sich erst daran erinnern, wofür er sie benötigte. Als Verband stand ihnen nur das Superleiter-Tuch zur Verfügung. Harkabeeparolyns Arm schwoll beängstigend an. Louis schiente ihr den Arm. Er verwendete den

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