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Die riskante Affaere

Die riskante Affaere

Titel: Die riskante Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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entdeckte sie unter einer Kabinentür die Schuhe, nach denen sie Ausschau gehalten hatte. Bestimmt macht sie von den Schlüsseln Abdrücke, überlegte Ally, während sie, ohne die Schuhe aus den Augen zu lassen, an ein Waschbecken trat und den Wasserhahn aufdrehte. Ein Wachsabdruck war schnell gemacht, allerdings musste man dafür ungestört sein, weshalb sich die Frau auf die Damentoilette zurückgezogen hatte.
    Zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Nachforschungen, verließ Ally den Raum. Die erste heiße Spur in diesem verflixten Fall – endlich.
    »Ally? Es wird langsam voll. Wo ist dein Tablett?«
    »Verzeih.« Sie warf Beth ein entschuldigendes Lächeln zu. »Kleiner Notfall. Bin schon wieder einsatzbereit.«
    Sie bewegte sich schnell, während sie den Blick eines Polizeikollegen an einem der Tische suchte. Sie blieb neben ihm stehen und murmelte mit unterdrückter Stimme: »Weiß, weiblich, Ende dreißig, dunkle Haare, dunkle Augen. Kommt gleich aus der Damentoilette. Sie sitzt mit einem Weißen im Barbereich. Der Mann ist Anfang vierzig, graue Haare, blaue Augen, grüner Pullover. Kein Zugriff, nur im Auge behalten.«
    Ally ging zurück zur Theke und holte sich wieder ein Tablett, obwohl es jetzt nur eine Requisite war. Der Mann im grünen Pullover war eben dabei zu bezahlen. In bar. Auf den ersten Blick wirkte er vollkommen entspannt, aber Ally sah, dass er einen Blick auf die Uhr warf und dann in Richtung Damentoilette schaute.
    Jetzt kehrte die Frau zurück. Sie setzte sich jedoch nicht mehr hin, sondern blieb zwischen den Tischen stehen und beugte sich über das kurze schwarze Cape, das sie über ihre Stuhllehne gehängt hatte. Ein paar Sekunden lang versperrte sie Ally die Sicht, bevor sie sich wieder aufrichtete, ihren Begleiter anlächelte und ihm das Cape reichte.
    Geschickt, dachte Ally. Äußerst geschickt.
    Als sie Jonah herankommen sah und seinen Blick auffing, deutete sie unauffällig mit dem Kopf auf das Paar, das sich gerade anschickte zu gehen. Ungezwungen gesellte sie sich dann zu ihm und fuhr ihm – weithin sichtbar – zärtlich über den Arm, während sie ihm ins Ohr flüsterte: »Zwei meiner Leute folgen ihnen. Vorerst beschatten wir sie nur. Ich will ihnen noch ein paar Momente Vorsprung lassen und eine günstige Gelegenheit abwarten, bevor ich die Zielpersonen informiere. Ich möchte in deinem Büro mit ihnen sprechen.«
    »Alles klar.«
    »Hier unten muss alles ganz normal weiterlaufen. Bleib in der Nähe, dann kann ich dir ein Zeichen geben, wenn es so weit ist. Du erklärst Beth am besten, dass du mich für irgendwas brauchst, damit sie die Tische anders einteilt. Niemand darf jetzt aufmerksam werden.«
    »Gut. Gib mir einfach Bescheid.«
    »Ich brauche nur noch den Code für den Aufzug. Falls ich die beiden nach oben bringen will und du nicht in der Nähe bist.«
    »Zwei, sieben, fünf, acht, fünf. Hast du’s?«
    »Ja. Und versuch, von mir abzulenken, bis ich die beiden aus der Bar gelotst habe.«
    Sie brannte darauf, endlich handeln zu können, aber sie wartete geduldig auf eine günstige Gelegenheit. Nach fünfzehn Minuten war es endlich so weit. Als die Frau aufstand, um zur Toilette zu gehen, folgte Ally ihr.
    »Entschuldigen Sie.« Nachdem sie sich vom Vorraum aus mit einem kurzen Blick davon überzeugt hatte, dass alle Kabinen leer waren, zog sie ihre Dienstmarke aus der Tasche. »Detective Fletcher, Polizeidezernat Denver.«
    Die Frau wich erschrocken einen Schritt zurück. »Was ist denn passiert?«
    »Ich brauche Ihre Hilfe bei einer Ermittlung. Ich muss mit Ihnen und Ihrem Mann sprechen und möchte Sie bitten, mitzukommen.«
    »Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen.«
    »Nein, Ma’am. Ich werde Ihnen gleich alles erklären. Folgen Sie mir bitte unauffällig in den ersten Stock, in das Büro der Geschäftsleitung. Ich bitte Sie zu kooperieren.«
    »Ohne Don gehe ich nirgendwo hin.«
    »Ich werde Ihren Mann holen. Biegen Sie draußen auf dem Flur links ab, und warten Sie dort auf mich.«
    »Ich will erst wissen, worum es geht.«
    »Das werde ich Ihnen beiden erklären. Kommen Sie.« Ally nahm die Frau am Arm und zog sie aus der Damentoilette. »Bitte tun Sie, was ich Ihnen sage. Es dauert nicht lange.«
    »Ich will aber keine Scherereien.«
    »Warten Sie hier. Ich werde Ihren Mann holen.« Weil sie nicht darauf vertraute, dass die Frau die Anweisungen tatsächlich befolgte, beeilte sich Ally. Sie blieb an dem Tisch des Paares stehen und stellte leere Gläser auf ihr

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