Die riskante Affaere
sich allen möglichen Illusionen hingeben, aber ohne einen Schritt vor oder zurück machen zu können.
Und ihn zu begehren, so wie sie noch nie einen Mann begehrt hatte.
Ally zog schnell ihre Jacke aus und stürzte sich in die Arbeit.
Es brachte ihn um, Stück für Stück. Jonah wusste, wie es war, Verlangen nach einer Frau zu haben. Er wusste, wie es sich anfühlte, wenn sich das Blut in heiße Lava verwandelte, wenn in den Lenden Feuer schwelte und einem alle möglichen Bilder im Kopf herumwirbelten. Es war ein Hunger, der sich in die Eingeweide fraß, bis er so unerträglich wurde, dass er unbedingt gestillt werden musste.
Genau das war es, was Jonah für Ally fühlte – Hunger. Nur dass da nichts schwelte. Es war ein lodernder Heißhunger, eine einzige Tortur.
Keine andere Frau hatte ihm je derartige Qualen verursacht.
Er trug ihren Geschmack mit sich herum, ohne zu wissen, wie er ihn loswerden konnte. Schon allein das machte ihn wütend. Es verschaffte ihr einen Vorteil, den er freiwillig nie zugelassen hätte. Dass ihr das nicht klar zu sein schien, machte die Sache nicht leichter.
Es war eine Schwäche, die sich da bei ihm zeigte. Wenn man schwach war, war man auch verletzlich. Und Verletzlichkeit war gefährlich.
Die Ermittlungen mussten endlich abgeschlossen werden. Sobald Ally wieder in ihr eigenes Leben, in ihre Welt verschwand, konnte er auch sein Gleichgewicht wieder finden.
Doch wenn er daran dachte, wie leidenschaftlich sie seinen Kuss erwidert hatte, fürchtete er, womöglich nie wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen.
»Bloß gut, dass das kein Cop sieht.«
Jonahs Finger legten sich fester um sein Glas, aber sein Blick war sanft, als er sich zu Frannie umwandte. »Was denn?«
Frannie hatte gerade ein Bier gezapft, das sie jetzt einem Gast vorsetzte. »Ein Kerl, der eine Frau so lüstern anstiert, macht sich strafbar, merk dir das.«
»Tatsächlich? Dann werde ich wohl besser aufpassen müssen.«
»Sie wohl auch«, murmelte Frannie, als er sich abwandte und wegging.
»Der Boss hat Probleme«, bemerkte Will. Er stellte sich gern hin und wieder an die Bar, in der Hoffnung, einen Hauch von Frannies Duft zu erhaschen oder ihr vielleicht ein Lächeln zu entlocken.
»Wegen einer Frau, die ihm mächtig zu schaffen macht.« Frannie zwinkerte Will zu und schenkte ihm seinen Lieblingssoftdrink ein, den er während der Arbeitszeit in rauen Mengen konsumierte.
»Hab noch nie erlebt, dass sich der Boss von einer Frau aus der Ruhe bringen lässt.«
»Von der schon.«
»Tja.« Will trank einen Schluck und ließ dabei seinen Blick schweifen. »Sieht ja auch verdammt gut aus.«
»Das hat nichts mit Aussehen zu tun. Sie geht ihm unter die Haut.«
»Glaubst du?« Will zupfte an seinem kurzen Bart. Frauen waren ihm ein absolutes Rätsel, obwohl er sich bemühte, sich das nicht anmerken zu lassen. Für ihn kamen Frauen einfach von einem anderen Stern.
»Ich weiß es.« Als sie Wills Hand flüchtig tätschelte, hämmerte ihm sofort das Herz im Hals.
»Zwei Margaritas, zwei Gezapfte und ein Clubsoda mit Limone.« Jan stellte ihr Tablett ab und gab Will einen scherzhaften Klaps auf den Arm. »Hi, mein Großer.«
Er wurde rot. Will wurde ständig rot. »Hi, Jan. Ich sollte wohl besser ’ne Runde drehen.«
Nach diesen Worten ging er eilig davon, während Frannie Jan mit einem gutmütigen Kopfschütteln tadelte: »Bring ihn doch nicht immer so in Verlegenheit. Der arme Kerl.«
»Ich kann nichts dafür, es überkommt mich einfach. Weil er echt süß ist.« Jan schüttelte ihr Haar zurück. »Hör zu, ich geh später noch auf eine Party. Willst du nicht mitkommen?«
»Danke für die Einladung, aber ich glaube, ich gehe lieber ins Bett und träume von Brad Pitt.«
»Oje, Träumen bringt doch nichts.«
»Als ob ich das nicht selber wüsste«, brummte Frannie und mixte den nächsten Drink.
Allison trug ein Tablett mit leeren Gläsern in Richtung Küche, in ihrer Schürzentasche den Block mit den Getränkebestellungen zweier Tische. Ihre Schicht hatte erst vor einer halben Stunde begonnen, und sie wusste, dass es auch heute wieder eine lange Nacht werden würde. Noch länger als erwartet, dachte sie, als sie Jonah auf sich zukommen sah.
»Allison, ich möchte kurz mit dir reden.« Ich wüsste nicht, was ich lieber täte, als mit dir zu reden, ganz egal worüber. Und wenn es nur fünf Minuten sind. Wie erbärmlich. »Könntest du vielleicht in der Pause in mein Büro kommen?«
»Gibt’s
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