Die Rolling-Stone-Jahre (German Edition)

Briefkasten. Absolut nutzloser Müll. Wie soll ich daran irgendwas korrigieren, wenn ich den Scheiß nicht mal lesen kann? Warum zur Hölle ist es denn so verdammt schwierig, mir Originale zu schicken? Und wer auch immer diese verwischten grauen Dinger abgezeichnet hat, gehört gefeuert. Auf Seite G-45 finde ich das Wort »lehren« – in dicken schwarzen Großbuchstaben – geschrieben »LEREN«. Unkorrigiert & anscheinend ohne dass es jemand aufgefallen ist … was mich zu ernsthaften Gedanken darüber veranlasst, welche weiteren Bockschüsse in dieser grauen Nebelsuppe herumlungern, in der man nichts erkennen, geschweige denn lesen kann. (Grundgütiger! Gerade sehe ich einen weiteren groben Fehler gerade mal drei Zentimeter unterhalb von »LEREN«.)
    Scheiß drauf – ich weigere mich, weiter nach Fehlern zu suchen. Nur zwei von den 14 »Druckfahnen« sind überhaupt abgezeichnet – sieht so aus, als hätte selbst der Korrekturleser das Handtuch geworfen. (Die »LEREN«-Seite ist nicht abgezeichnet.) Mein Gott, was für eine Grütze. Schickt mir noch mal eine Ladung veloxes … und einen Satz Druckfahnen , die lesbar sind und die ich korrigieren kann.
    Danke
    HST.
    Memo aus der Sportredaktion (undatiert)
    An alle Mitarbeiter ohne Ausnahme!
    Warum ist das gesamte Personal so verdammt stinkfaul? Es hat solche Ausmaße angenommen, dass man nicht mal mehr in normalem Tempo auf dem Flur herumlaufen kann, ohne mit irgendwelchen Freaks zusammenzurasseln, die gerade dabei sind einzupennen.
    Liegt es an den Drogen? Ist es so weit gekommen?
    Sollte dies der Fall sein, wird es höchste Zeit, gründlich aufzuräumen. Mein Anwalt hat eine Reihe von disziplinarischen Maßnahmen ausgearbeitet, mit denen wir dieser Situation zu Leibe rücken.
    Von jetzt an wird jeder, der sich mit Narkotika, Crazy Pills und anderen Stupor induzierenden Substanzen erwischen lässt, in den Keller geschleift, wo ihm sein Hodensack abgerissen wird … sollte es sich bei den Übeltätern um Personen handeln, die über keinen Hodensack verfügen, wird ihnen ein solcher dauerhaft angenäht.
    Wir sind der Ansicht, dass solche Maßnahmen notwendig, ja sogar zwingend für die Gesundheit dieses Unternehmens sind. Dies ist die ungeteilte Auffassung der gesamten Sportredaktion, & als deren Chefredakteur bin ich entschlossen, diese Maßnahmen auch durchzusetzen.
    Wir werden unterschiedslos vorgehen. Beginnend am Tag nach Weihnachten wird jeder Angestellte, der beim Dösen, Wichsen oder anderen Tätigkeiten erwischt wird, die nicht im Zusammenhang mit seiner Arbeit stehen, mit den entsprechenden Strafmaßnahmen zu rechnen haben.
    Dies ist ein Wirtschaftsunternehmen und kein Ponyhof, und jeder, der hier ein Gehalt bezieht und sich außerstande sieht, diese neuen Regeln einzuhalten, sollte sich schnellstens abseilen.
    Es wird keine zweite Warnung geben. Kopien dieser Mitteilung werden auf allen Fluren ausgehängt und dürfen unter keinen Umständen beschädigt werden .
    Hochachtungsvoll
    Raoul Duke
    Sportredakteur
    Undatierter Brief des Bundesverbands
    der Bezirksstaatsanwälte
    National District Attorneys Association
    211 East Chicago Avenue, Suite 1204
    Chicago, Illinois 60611
    An: Alle Teilnehmer der Las-Vegas-Drogenkonferenz
    Abs: Patrick F. Healy, Geschäftführender Vorsitzender
    Es ist mir ein aufrichtiges Vergnügen, Ihnen Ihre Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme an der Las-Vegas-Drogenkonferenz zu übersenden.
    Wann immer die NDAA Ihnen hilfreich zur Seite stehen kann, zögern Sie nicht, sich mit uns in Verbindung zu setzen.
    Kurz vor dem Abschluss der Arbeit an »Angst und Schrecken in Las Vegas Teil II« schreibt Hunter folgenden Brief an Jann
    Jann …
    Die Lücke zwischen der Unterhaltung mit dem Anwalt aus Georgia und der »Hinterzimmerschönheit« sollte mit den dazu passenden Zeichnungen von Steadman gefüllt werden.
    Die Lücke zwischen der Hinterzimmerschönheit und »mein Anwalt wollte früh am Morgen fort« könnte ebenfalls eine Zeichnung vertragen … im Anschluss an die Tonbandabschrift.
    Das Hauptproblem besteht darin, dass du dir eine Heidenarbeit machst und Überstunden schiebst – und dabei so tust, als würde es sich um ernst gemeinten oder wenigstens seriösen Journalismus handeln … während es in Wirklichkeit nichts weiter ist als ein klassisches Beispiel für hemmungslosen Nonsens. Genauso gut könntest du versuchen, eine chronologische Ordnung oder Logik in »Highway 61«, The Ginger Man , »Mr. Tambourine Man« oder sogar