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Die Romanow-Prophezeiung

Die Romanow-Prophezeiung

Titel: Die Romanow-Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: berry
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eine Geschichte, bei der es Lord und Akilina kalt den Rücken hinunterlief.
     
    Es begann am Abend des 16. Dezember 1916, als Felix Jussupow Grigori Rasputin mit Zyankali versetzten Kuchen zum Wein servierte. Nachdem das Gift das Opfer nicht tötete, schoss Jussupow den Starez einmal in den Rücken. Als auch diese Kugel die Aufgabe nicht vollendete, verfolgten andere Adlige den fliehenden Heiligen in einen verschneiten Hof und töteten ihn mit mehreren Schüssen. Dann warfen sie seine Leiche in die gefrorene Newa, sehr zufrieden mit ihrer Tat.
    Nach dem Mord sonnte Jussupow sich offen in seinem Ruhm. Er sah eine politische Zukunft vor sich, die vielleicht sogar einen Wechsel der Herrscherfamilie von den Romanows zu den Jussupows mit sich bringen würde. In ganz Russland wurde von Revolution geredet. Der Sturz Nikolaus’ II. schien nur noch eine Frage der Zeit. Schon jetzt war Jussupow der reichste Mann Russlands. Er besaß riesige Landgüter, die mit beträchtlichem politischem Einfluss verbunden waren. Doch ein Mann namens Lenin ließ sich von einer Welle der Erbitterung zur absoluten Macht tragen, und kein Adliger, wie auch immer er hieß, sollte diesen Machtwechsel unangetastet überstehen.
    Die Ermordung Rasputins hatte eine ungeheure Wirkung auf die Zarenfamilie. Nikolaus und Alexandra zogen sich noch stärker zurück, und Alexandra gewann einen noch größeren Einfluss auf ihren Mann. Der Zar stand einer riesigen Sippschaft vor, der ihr öffentliches Ansehen schlichtweg gleichgültig war. Dort sprach man besser Französisch als Russisch. Man hielt sich mehr im Ausland als zu Hause auf. Man wachte zwar eifersüchtig über Namen und Rang, nahm aber die Verpflichtungen gegenüber der Öffentlichkeit nicht sonderlich ernst. Scheidungen und zerrüttete Ehen verschlechterten das Bild, das die Romanows abgaben.
    Alle Verwandten des Zaren verabscheuten Rasputin. Keiner beklagte seinen Tod, und einige waren sogar so unverfroren, dies dem Zaren ins Gesicht zu sagen. Der Mord schuf eine Spaltung im Haus des Zaren. Einige der Großfürsten und Großfürstinnen begannen sogar, offen über einen Herrscherwechsel zu reden. Schließlich nutzten die Bolschewiken diese Spaltung aus, entmachteten die provisorische Regierung, die Nikolaus II. folgte, ergriffen gewaltsam die Macht und ermordeten alle Romanows, derer sie habhaft werden konnten.
    Jussupow beharrte allerdings öffentlich darauf, dass die Ermordung Rasputins richtig gewesen sei. Da der Zar ihn zur Strafe für den Mord auf eines seiner Landgüter in Zentralrussland verbannt hatte, war er während der Februar- und Oktoberrevolution von 1917 zu seinem Glück außer Reichweite. Zunächst hatte er einen Herrschaftswechsel unterstützt und sogar seine Hilfe angeboten, doch nachdem die Sowjets sein Familienvermögen beschlagnahmt und ihm mit der Verhaftung gedroht hatten, wurde ihm klar, was für einen Fehler er begangen hatte. Rasputins Tod war viel zu spät erfolgt, um noch etwas am Gang der Ereignisse zu ändern. Durch seinen fehlgeleiteten Versuch, das Zarenreich zu retten, hatte Jussupow der russischen Monarchie tatsächlich einen tödlichen Stoß versetzt.
    Kurz nach der Oktoberrevolution von 1917 und Lenins Aufstieg zur Macht traf Jussupow dann eine Entscheidung über sein künftiges Vorgehen. Als einer der wenigen Adligen, die noch über finanzielle Mittel verfügten, gelang es ihm, einige ehemalige Leibwächter des Zaren zu rekrutieren. Sie erhielten die Aufgabe, die Zarenfamilie aus der Gefangenschaft zu befreien, um die Wiederherstellung der Monarchie zu ermöglichen. Er hoffte, dass Nikolaus seinen Sinneswandel akzeptieren und ihm die Ermordung Rasputins vergeben würde, Jussupow betrachtete seine Bemühungen als eine Möglichkeit, sein schlechtes Gewissen reinzuwaschen – wobei nicht die Ermordung Rasputins ihm Schuldgefühle bereitete, sondern die kurz darauf erfolgte Gefangensetzung des Zaren.
    Als die kaiserliche Familie Anfang 1918 von Zarskoje Selo nach Sibirien abtransportiert wurde, wusste Jussupow, dass die Zeit zum Handeln gekommen war. Dreimal wurden Rettungsversuche geplant, doch keiner kam über das Planungsstadium hinaus. Die Bolschewiken bewachten ihre kaiserlichen Gefangenen streng. Man bat George V, König von England und Vetter Nikolaus’ II. den Romanows Asyl zu gewähren. Zunächst stimmte er zu, geriet deswegen aber unter Druck und beugte sich. Die Einwanderungserlaubnis wurde verweigert.
    In diesem Moment verstand Jussupow, was das

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