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Die Romanow-Prophezeiung

Die Romanow-Prophezeiung

Titel: Die Romanow-Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: berry
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fest.
    Lord bemerkte das Misstrauen in der Stimme des Anwalts. Hayes schien sich aber nicht weiter daran zu stören.
    »Ihre Sekretärin hat mich auf die Idee gebracht. Sie war zusammen mit Ihrer Frau auf der Dienststelle des Sheriffs. Ich wusste, dass Miles Sie nicht entführt haben konnte, und dachte mir, dass Sie gewiss nach einem Versteck Ausschau halten würden. Und wer würde schon hier suchen? Kein Entführer würde sich ins Haus des Opfers flüchten. Daher habe ich es auf den Versuch ankommen lassen und bin die Strecke hier herausgefahren.«
    »Wie geht es meiner Frau?«
    »Sie ringt um Fassung.«
    »Warum haben Sie dem Sheriff nicht die Wahrheit gesagt?«, fragte Thorn.
    »Das hier ist eine heikle Situation. Es geht um die Beziehungen zu einem anderen Staat. Es geht sogar buchstäblich um Russlands Zukunft. Falls Sie wirklich ein direkter Nachfahre Nikolaus’ II. sind, steht der russische Thron Ihnen zu. Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass Ihr Auftauchen großes Aufsehen hervorrufen wird. Das alles möchte ich nicht dem Sheriff von Dillsboro County, North Carolina, anvertrauen. Ich bitte Sie, das nicht als Kritik zu verstehen.«
    »Durchaus nicht«, antwortete Thorn, in dessen Stimme immer noch eine gewisse Schärfe lag. »Was schlagen Sie jetzt vor?«
    Hayes stand auf und trat zur Reihe von Fenstern, die nach vorn hinaus gingen. »Das ist eine gute Frage.« Er spähte durch die Vorhänge.
    Der Barsoi spitzte erneut die Ohren.
    Hayes öffnete die Hüttentür.
    Felix Oleg und Hängelid marschierten herein. Beide trugen Gewehre. Der Hund sprang auf und knurrte.
    Akilina keuchte auf.
    »Mr. Thorn, Sie haben da ein sehr hübsches Tier«, sagte Hayes. »Ich habe Barsois schon immer besonders gemocht. Ich würde nicht gerne einem dieser Herren den Befehl geben müssen, das Tier zu erschießen. Würden Sie also bitte dem Hund das Kommando geben, aus der Hütte zu verschwinden?«
    »Ich habe doch irgendwie gespürt, dass irgendwas mit Ihnen nicht stimmt«, sagte Thorn.
    »Das ist mir aufgefallen.« Hayes zeigte auf den noch immer knurrenden Hund. »Muss ich ihn erschießen?«
    »Alexej. Marsch.« Thorn zeigte auf die Tür, und der Hund schoss in die Nacht hinaus.
    Hayes schloss die Tür. »Alexej. Interessanter Name.«
    Lord war geschockt. »Dann haben Sie schon die ganze Zeit hinter allem gesteckt?«
    Hayes machte seinen beiden Verbündeten ein Zeichen, und diese verteilten sich im Raum. Oleg stellte sich bei der Tür zur Küche auf, Hängelid bei der Tür zur Schlafkammer.
    »Miles, ich habe ein paar Bundesgenossen in Moskau, die ziemlich wütend auf Sie wurden. Verdammt, ich habe Sie in die Archive geschickt, damit Sie rausfinden, ob Baklanow irgendwo Dreck am Stecken hat, und Sie kommen mit einem russischen Thronerben da raus. Was haben Sie denn erwartet?«
    »Drecksack. Ich hab Ihnen vertraut.« Lord wollte sich auf Hayes stürzen. Oleg richtete die Pistole auf ihn und brachte ihn damit zum Stehen.
    » Vertrauen ist etwas unglaublich Relatives, Miles. Insbesondere in Russland. Eines muss ich Ihnen allerdings zugestehen: Sie sind verdammt schwer umzubringen. Und Sie haben ein Schweineglück.« Hayes griff unter sein Jackett und zog eine Pistole hervor. »Setzen Sie sich, Miles.«
    »Fuck you, Hayes.«
    Hayes schoss. Die Kugel streifte Lords rechte Schulter. Akilina schrie auf, als Lord in den Sessel zurückfiel, und wollte zu ihm eilen.
    »Ich hatte Ihnen gesagt, Sie sollen sich setzen«, fuhr Hayes sie an. »Ich wiederhole mich nicht gerne.«
    »Alles in Ordnung, Lord?«, fragte sie.
    Lord sah die Sorge in ihrem Gesicht. Aber ihm war nichts Schlimmes passiert. Es war einfach nur eine Schramme, die blutete und scheußlich wehtat. »Mir geht’s gut.«
    »Fräulein Petrowa, setzen Sie sich«, forderte Hayes sie auf.
    »Mach, was er sagt«, drängte Lord.
    Sie zog sich zu einem Stuhl zurück.
    Hayes trat dicht zum offenen Kamin. »Wenn ich Sie hätte umbringen wollen, Miles, wären Sie jetzt ein toter Mann. Ihr Glück, dass ich ein guter Schütze bin.«
    Lord presste die Hand auf die Wunde und versuchte, das Blut mit seinem Hemd zu stillen. Sein Blick fiel auf Michael Thorn. Der Anwalt saß vollkommen bewegungslos da. Er hatte nichts gesagt und auch nicht auf Hayes’ Schuss reagiert.
    »Sie kommen mir russisch vor«, sagte Hayes, an Thorn gewandt. »Der Blick in Ihren Augen. Das hab ich da drüben so oft gesehen. Ohne Herz, jeder Einzelne von euch.«
    »Ich bin kein Stefan Baklanow.« Die Worte kamen nahezu

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