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Die Romanow-Prophezeiung

Die Romanow-Prophezeiung

Titel: Die Romanow-Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: berry
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sicherzugehen, dass dieser Anspruch unanfechtbar ist.«
    »Erstaunlich, dass die Sie an all die Sachen herangelassen haben«, meinte jemand.
    »So erstaunlich auch wieder nicht«, entgegnete Lord. »Wir haben kein Stimmrecht in der Zarenkommission, auch wenn wir entsprechende Ausweise bekommen haben, um bei den Debatten dabei zu sein. Wir sind hier, um Ihre Interessen zu vertreten und dafür zu sorgen, dass Stefan Baklanow gewählt wird. Wie bei uns zu Hause, so ist Lobbyarbeit auch hier eine ganz besondere Kunst.«
    Ein Mann in der hintersten Reihe stand auf. »Mr. Lord, für uns steht viel auf dem Spiel. Ihnen ist doch wohl klar, wie wichtig das hier für uns ist? Wir sprechen hier von einer möglichen Abkehr von der Demokratie – das ist sie zumindest auf dem Papier – zu einer Autokratie. Das muss sich doch unweigerlich auf unsere Investitionen auswirken.«
    Lord musste nicht lange nach einer Antwort suchen. »Wir wissen zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch gar nicht, wie viel Macht der neue Zar haben wird. Wir wissen noch nicht einmal, ob er nur eine symbolische Figur oder der Herrscher von Russland sein wird.«
    »Jetzt bleiben Sie mal auf dem Teppich, Lord«, erwiderte einer der Männer. »Diese Idioten werden doch nie und nimmer einem einzelnen Mann die gesamte politische Macht übertragen.«
    »Doch. Alle stimmen darin überein, dass genau das geschehen soll.«
    »So weit wird es nie kommen«, meinte ein anderer.
    »Vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm«, warf Lord rasch ein. »Russland ist bankrott. Das Land braucht dringend ausländische Investitionen. Vielleicht lässt sich das mit einem Autokraten ja leichter bewerkstelligen als mit der Mafija. «
    Einige murmelten zustimmend, aber ein Mann fragte: »Und dann sind wir dieses Problem los?«
    »Das können wir nur hoffen.«
    »Was glauben Sie, Mr. Hayes?«, fragte ein anderer.
    Hayes erhob sich von seinem Platz an einem der hinteren Tische und trat nach vorn. »Ich habe dem, was Miles Ihnen gesagt hat, nichts hinzuzufügen. Wir werden die Wiedereinsetzung des Zaren von ganz Russland erleben. Die Wiederbelebung einer absoluten Monarchie. Erstaunlich, aber wahr.«
    »Ich finde es eher beängstigend«, entgegnete einer der Männer.
    Hayes lächelte. »Keine Sorge. Sie bezahlen uns verdammt gut dafür, dass wir Ihre Interessen vertreten. Die Kommission hat mit ihrer Arbeit begonnen, und wir werden dabei sein, um das zu tun, wozu Sie uns beauftragt haben. Von Ihnen erwarten wir jetzt nur noch eines: dass Sie uns vertrauen.«
    10
    14.30 Uhr
     
    Hayes betrat den winzigen Konferenzraum im siebten Stock. Das Bürogebäude, das mitten im Zentrum von Moskau stand, war ein auffallend modernes Gebäude mit einer Fassade aus Spiegelglas. Hayes wusste die Wahl ihrer Treffpunkte immer zu schätzen. Seine Partner schienen im Luxus zu schwelgen.
    Stalin saß an dem sargförmigen Konferenztisch.
    Dmitri Jakowlew war der Vertreter der Mafija in der Geheimkanzlei. Der Mann war Mitte vierzig; sein weizenblondes Haar fiel ihm über die braun gebrannte Stirn, und er strahlte Charme und Macht aus. Zum ersten Mal hatten sich die rund dreihundert kriminellen Banden Westrusslands auf einen Vertreter ihrer gemeinsamen Interessen geeinigt. Zu viel stand auf dem Spiel, als dass sie es sich hätten erlauben können, über Fragen des Protokolls zu streiten. Die Kriminellen hatten offenbar begriffen, was zum Überleben nötig war und dass ein absoluter Monarch mit dem entsprechenden Rückhalt im Volk ihnen massiv nutzen oder schaden könnte.
    Stalin war, wie Hayes bemerkt hatte, in vielerlei Hinsicht die zentrale Gestalt. Der Einfluss der Gangs reichte tief in die Sphären von Regierung, Geschäftswelt und Militär. Die Russen hatten sogar einen eigenen Begriff dafür: wory w zakone , wörtlich »D iebe im Gesetz«. Hayes gefiel diese Wendung, auch wenn die Bedrohung, die diese Menschen darstellten, durchaus real war. Ein Auftragsmord war, verglichen mit dem langwierigen Gang durch die Mühlen der Justiz, die weitaus billigere und schnellere Methode, ein Problem zu lösen.
    »Na, wie war die Eröffnungssitzung?«, fragte Stalin in perfektem Englisch.
    »Wie zu erwarten, haben die Kommissionsmitglieder erst einmal organisatorische Fragen besprochen. Aber morgen geht es richtig los. In sechs Tagen soll die erste Abstimmung stattfinden.«
    Der Russe schien beeindruckt. »Weniger als eine Woche – genau, wie Sie es vorhergesagt haben.«
    »Ich sagte Ihnen ja, dass ich weiß, was ich

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