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Die Romanow-Prophezeiung

Die Romanow-Prophezeiung

Titel: Die Romanow-Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: berry
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duckten sich am matschigen Straßenrand ins Unterholz.
    Hängelid tauchte auf, eine Taschenlampe in der Hand. Im Dunkeln klirrten Schlüssel, dann wurde ein Kofferraum geöffnet. Lord zögerte keine Sekunde und stürmte aus dem Gebüsch. Hängelid, der sich über den Kofferraum gebeugt hatte, schien seine Schritte zu hören und richtete sich auf. Lord ließ das Metallkästchen auf seinen Schädel niederkrachen.
    Hängelid sank zu Boden.
    Lord sah auf ihn hinunter, stellte erleichtert fest, dass er das Bewusstsein verloren hatte, und warf dann einen Blick in den Kofferraum. Im Schein eines Lämpchens blickte er in die starren Augen des toten Josif Maks.
    Was hatte Rasputin gesagt? Zwölf müssen sterben, bevor die Suche vollendet ist.
    Heilige Mutter Gottes. Gerade waren zwei weitere Männer gestorben.
    Akilina eilte zu ihm und erblickte die Leiche.
    »Oh nein«, murmelte sie. »Alle beide?«
    »Dafür haben wir keine Zeit. Steig schon ein.« Er reichte ihr die Schlüssel. »Aber pass auf, dass man die Tür nicht hört. Und lass den Motor erst an, wenn ich es dir sage.« Er reichte ihr das Kästchen und nahm das Gewehr.
    Der Friedhof lag gut fünfzig Meter von der Straße entfernt, und der Weg war nass und matschig und im Dunkeln gewiss nicht leicht zu gehen. Cro-Magnon und Oleg durchkämmten im Moment vermutlich den Wald. Hängelid hatten sie zurückgeschickt, um die zweite Leiche zu holen, da man sie wohl nirgendwo besser loswerden konnte als in einem offenen Grab. Lord hatte ihnen ja sogar zwei Schaufeln zurückgelassen. Es würde jedoch nicht mehr lange dauern, bis sie ihren Genossen vermissten.
    Lord legte eine Kugel ein, zielte auf den rechten Hinterreifen des einen Fahrzeugs und drückte ab. Schnell lud er nach und zerschoss den Vorderreifen des anderen Autos. Dann rannte er zu seinem Wagen und sprang hinein.
    »So. Los jetzt.«
    Akilina drehte den Zündschlüssel und legte hastig den ersten Gang ein. Mit durchdrehenden Rädern setzte sie einmal vor und zurück, um auf der engen Straße zu wenden.
    Dann trat sie voll aufs Gas, und sie schossen in die Dunkelheit davon.
     
    Sie fanden die Schnellstraße und fuhren südwärts. Länger als eine Stunde schwiegen sie, und je mehr ihre Erregung nachließ, desto stärker wurde ihnen bewusst, dass gerade zwei Männer ums Leben gekommen waren.
    Es fing wieder an zu regnen. Selbst der Himmel schien ihre Trauer zu teilen.
    »Die ganze Sache ist einfach unglaublich«, sagte Lord, mehr zu sich als zu Akilina gewandt.
    »Professor Paschkow hat offensichtlich Recht.«
    Nicht gerade das, was Lord jetzt hören wollte. »Fahr an den Straßenrand. Halt hier an.«
    Rundum nichts als dunkle Felder und dichter Wald. Seit Stunden hatten sie kein Haus mehr zu Gesicht bekommen; es waren ihnen nur drei Autos entgegengekommen.
    Akilina hielt am Straßenrand an. »Wozu?«
    Er griff nach dem Metallkästchen, das auf dem Rücksitz lag. »Wir schauen nach, ob es sich wenigstens gelohnt hat.« Und er stellte das verdreckte Kästchen auf seinen Schoß. Das Vorhängeschloss war von den Schlägen mit der Schaufel aufgebrochen, und der Boden hatte nach dem Hieb auf Hängelids Schädel eine leichte Delle. Lord schob den Bügel des kaputten Schlosses heraus, klappte den Deckel langsam hoch und leuchtete mit der Taschenlampe ins Innere.
    Als Erstes sah er etwas Goldenes schimmern.
    Lord holte einen Goldbarren heraus, der die Größe einer Tafel Schokolade hatte. Die dreißig Jahre unter der Erde hatten seinem Glanz keinen Abbruch getan. Oben war eine Zahl eingeprägt und die Initialen N und R, zwischen denen ein doppelköpfiger Adler zu sehen war. Das Siegel Nikolaus’ II. Lord hatte es oft genug auf Fotos gesehen. Der Goldbarren war schwer, er wog gewiss zweieinhalb Kilo. Wenn er den Goldpreis richtig im Kopf hatte, dürfte der Barren derzeit um die dreißigtausend Dollar wert sein.
    »Der stammt aus der Schatzkammer des Zaren.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich weiß es.«
    Auf dem Boden des Kästchens lag ein kleiner, halb zerfallener Stoffbeutel. Er befühlte ihn und kam zu dem Schluss, dass er aus Samt gewesen sein musste. Im schwachen Schein der Taschenlampe wirkte er dunkelblau oder vielleicht auch violett. Er drückte etwas fester. Im Inneren des Beutels fühlte er zwei Gegenstände: etwas Hartes und dann noch etwas Kleineres. Er reichte Akilina die Taschenlampe und streifte den halb zerfallenen Stoff mit beiden Händen zurück.
    Zum Vorschein kam eine Goldplatte mit eingraviertem Text und

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