Die Romantherapie: 253 Bücher für ein besseres Leben (German Edition)
Bennet, Jane Austens Heldin in Stolz und Vorurteil , ihn von seinem hohen Ross herunterzuholen. Mit ihrer Kombination aus Stichelei (wobei sie ihm direkt ins Gesicht sagt, sie sei »jetzt vollkommen überzeugt, daß Mr. Darcy keine Fehler besitzt«) und schonungsloser, ja übertriebener Zurückweisung (»Selbst wenn ich Sie nicht länger als einen Monat kennen würde, wüßte ich, daß Sie der letzte Mann auf Erden sind, den ich heiraten möchte.«), korrigiert sie nicht nur erfolgreich seine Charakterfehler, sondern die »Lebhaftigkeit [ihres] Verstandes« führt außerdem dazu, dass er sich gleich noch einmal in sie verliebt – und diesmal richtig.
Wenn Sie unter einer ähnlichen Arroganz leiden, dann sollten Sie aus dieser Geschichte lernen, woran man intelligente Stichelei und couragierte Ehrlichkeit erkennt – und beides willkommen heißen. Wenn Sie abgewiesen werden, fragen Sie sich, ob – und weshalb – Sie es verdient haben. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Darcy. Obwohl er sich durch Elizabeths Zurückweisung gedemütigt fühlt und wütend auf sie ist, versteht er, was er falsch gemacht hat, und sehnt sich förmlich nach dem Wohlwollen eines Menschen, den er bewundert. Seien Sie also froh, wenn jemand Sie wegen Ihrer 51 Schwächen aufzieht – es kann Ihnen nur guttun, und mit ein wenig Glück wird dieser jemand Sie vielleicht in die perfekte Frau/den perfekten Mann verwandeln.
▶ Eitelkeit
▶ Selbstbewusstsein, übermäßiges
Ausgeschlossen; sich ausgeschlossen haben
Um die Zeit des Wartens auf den Schlüsseldienst herumzubringen, ist natürlich ein richtig guter Detektiv-, Kriminal- oder Agentenroman vonnöten. Halten Sie immer einen Stapel im Gartenhäuschen vor. (Sie könnten natürlich – räusper – auch darüber nachdenken, dort einen Ersatzschlüssel zu hinterlegen.) Vielleicht kommen Sie beim Lesen auf die eine oder andere Idee, wie Sie bei sich zu Hause einbrechen könnten.
Die zehn besten Romane für Menschen,
die sich ausgeschlossen haben
Die Form des Wassers Andrea Camilleri
Ein blendender Spion John le Carré
Der Spion, der aus der Kälte kam John le Carré
Ein gefährlicher Gegner Agatha Christie
Die Frau in Weiß Wilkie Collins
Leben und sterben lassen Ian Fleming
Ausgestochen Dick Francis
Der Schrei der Eule Patricia Highsmith
Schlechtes Chili Joe R. Lansdale
Das Schweigen Jan Costin Wagner
54 B
Bedürftigkeit
True Grit
Charles Portis
Bitten Sie ständig um Hilfe? Sind Sie unfähig, irgendetwas alleine zu machen? Wollen Sie dauernd, dass Ihnen jemand die Hand hält? Sich mal helfen zu lassen ist fraglos eine gute Sache, aber komplette Abhängigkeit ist es sicher nicht. Es wird der Moment kommen, in dem Sie Unabhängigkeit lernen und sich auf sich selbst und nur auf sich selbst verlassen müssen. Am besten lernen können Sie das mit einer ordentlichen Prise True Grit .
Charles Portis' Roman True Grit spielt in den USA , direkt nach dem Bürgerkrieg, und folgt der eisernen Entschlossenheit, mit der die fünfzehnjährige Mattie den Mörder ihres Vaters vor Gericht bringen will: Tom Chaney, ein Angestellter ihres Vaters, hat diesen im Suff erschossen. Vordergründig ist Mattie nach Fort Smith gekommen, um den Leichnam ihres Vaters abzuholen, aber sie hat noch einen zweiten Plan, von dem ihre Familie zu Hause nichts weiß.
Als Erstes muss Mattie Geld bei den Schuldnern ihres Vaters eintreiben, danach muss sie den härtesten Ranger, den sie auftreiben kann, dazu überreden, Chaney aufzuspüren und ihn vor Gericht zu stellen. Rooster Cogburn ist ein wirklich harter Brocken – doch sie ist härter und bringt ihn dazu, sie auf die Suche nach Chaney mitzunehmen. Cogburn versucht, Mattie abzuschütteln, aber sie ist keine, die man so einfach zurücklassen kann; und als sie dann in die verschneite Landschaft von Arkansas eintauchen, erduldet Mattie Hunger, Schießereien und die grimmige Kälte, ohne sich auch nur ein einziges Mal zu beschweren.
Ihr beachtlicher Schneid gegenüber Gesetzlosen, Messern, 55 Kugeln, Schlangen und Leichen nötigt uns jedes Mal wieder Bewunderung ab und wird beim Lesen die sofortige Überzeugung von der eigenen Unabhängigkeit bewirken. Und auch wenn Mattie die Menschen in ihrem Umfeld dazu benutzt, ihre eigenen Ziele zu erreichen, verlässt sie sich doch nur auf sich selbst, um ihren Plan am Ende aufgehen zu lassen. Es ist die ältere Mattie, die dieses prägende Kapitel ihres Lebens rückblickend erzählt; und deren erwachsenes Selbst ist
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