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Die Romantherapie: 253 Bücher für ein besseres Leben (German Edition)

Die Romantherapie: 253 Bücher für ein besseres Leben (German Edition)

Titel: Die Romantherapie: 253 Bücher für ein besseres Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Berthoud
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der Droge Soma. Denn die Einnahme von Soma, einem milden, stimmungsaufhellenden Halluzinogen, ist Pflicht. Zwei Gramm an Wochentagen, sechs an Samstagen. Als Lenina und Bernard, zwei Produkte dieser Gesellschaft, John begegnen, dem »Wilden«, der in einem Reservat lebt, in dem Soma unbekannt ist, ist er entsetzt über ihre Abhängigkeit von der Droge. Er versucht sie davon zu überzeugen, das »Gift« fortzuwerfen und sich davon zu befreien. Doch die beiden sind schon nicht mehr in der Lage, ihn zu verstehen. Sie haben einen Punkt erreicht, an dem sie nicht mehr umkehren können. Wir hoffen, dass dieses Beispiel Ihnen einen kalten Schauer über den Rücken jagt.
    ▶ Alpträume
    ▶ Konzentrationsschwierigkeiten
    ▶ Paranoia
    90 Leseleiden: Durchlesen; Neigung, nach der Hälfte aufzugeben
    Therapie: Längere Lesezeiten
    Vielleicht lesen Sie tatsächlich ein schrecklich langatmiges Buch – wobei man nicht vergessen darf, dass manche Bücher gleich von der ersten Seite an Tempo machen, andere dagegen erst ab der Hälfte richtig in Fahrt kommen, und wieder andere stur – oder völlig selbstvergessen – über die gesamte Seitenzahl langsam dahinplätschern. Wenn Sie aber bei sich die Tendenz beobachten, neue Bücher voller Enthusiasmus anzufangen, aber schon bald nur noch herumzutrödeln, bis Sie schließlich versacken, wenn in Ihren Büchern überall mittendrin Lesezeichen stecken, dann liegt das Problem womöglich nicht beim Buch, sondern bei Ihnen selbst.
    Der wahrscheinlichste Grund dafür ist, dass Sie den Büchern einfach keine Chance geben. Sie lesen immer nur kurz – vielleicht nur fünf oder zehn Minuten am Stück – und kommen deshalb nie wirklich ›rein‹. Doch das ist weder dem Buch noch dem Autor gegenüber fair. Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden, brauchen ihre Zeit. Die Figuren müssen, wie Häuser, auf feste Fundamente gestellt werden; und sie müssen uns Lesern ans Herz wachsen, damit wir an ihrem Schicksal Anteil nehmen.
    Versuchen Sie gar nicht erst, ein Buch anzufangen, wenn Sie nicht mindestens jeweils fünfundvierzig Minuten für die ersten beiden Sitzungen aufbringen können. Bis dahin wird die Geschichte sich hoffentlich um Ihre Eingeweide gewickelt haben, so dass Sie immer wieder zurückkehren, um weiterzulesen. Wenn Sie aber ein eingefleischter Aufgeber sind, dann versuchen Sie, jedes Mal mindestens fünfundvierzig Minuten zu lesen. Und wenn selbst das nichts fruchtet, dann bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als sich einen Tag Urlaub zu nehmen, sich mit einem Bein an den Stuhl zu fesseln und nicht wieder zu befreien, bevor Sie das Buch zu Ende gelesen haben. 91
    Leseleiden: Durchlesen; Zwang, jedes Buch
zu Ende lesen zu müssen
    Therapie: Die Fünfzig-Seiten-Regel
    Manche Leser können es nicht ertragen, ein Buch nicht zu Ende zu lesen. Sie ackern verbissen und freudlos bis zum bitteren Ende durch die Seiten, entweder, damit sie ohne zu erröten sagen können: »Ich hab's gelesen«, oder damit Sie ihr allzu pflichtbewusstes Gewissen nicht mit einem nur teilweise gelesenen Buch belasten müssen, egal wie langweilig oder ermüdend es für sie auch gewesen sein mag.
    Das Leben ist zu kurz dafür. Lesen Sie die ersten fünfzig Seiten eines Buches, und zwar wenn möglich in maximal zwei Sitzungen. Wenn es das Buch bis dahin noch nicht geschafft hat, Ihren Solarplexus in Erregung zu versetzen, dann legen Sie es beiseite. Als Leser sollten Sie lernen, Ihrem Urteil und Ihrem Literaturgeschmack zu vertrauen. Jedes Buch, das Sie lesen oder zu lesen versuchen, hilft Ihnen, Ihren zukünftigen Leseweg zu gestalten (und wenn Sie ein wenig Hilfestellung dabei brauchen: ▶ Unsicherheit über die eigene Lese-Identität ). Zwingen Sie sich nicht dazu, Wege einzuschlagen, die Ihnen weder etwas bringen noch Ihnen Freude machen. Geben Sie die Bücher, die Sie selbst nicht zu Ende lesen, an jemanden, der vielleicht mehr mit ihnen anfangen kann. Auf diese Weise drücken Sie Ihren Respekt vor dem Buch aus und der Arbeit, die es gekostet hat, es zu schreiben, und stellen gleichzeitig sicher, dass Sie nicht am Ende ein Haus voller unbeendeter Bücher haben, die sie jedes Mal böse anstarren, wenn Sie an ihnen vorbeikommen.

92 E

Egoismus
    Einer flog über das Kuckucksnest
Ken Kesey
    Egoismus wird neuerdings als positive Charaktereigenschaft gewertet. Kümmern Sie sich zuerst um Ihre eigenen Bedürfnisse, mahnen uns die Selbsthilfebücher. Stellen Sie sicher, dass Sie es sind, der/die an die

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