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Die Romantherapie: 253 Bücher für ein besseres Leben (German Edition)

Die Romantherapie: 253 Bücher für ein besseres Leben (German Edition)

Titel: Die Romantherapie: 253 Bücher für ein besseres Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Berthoud
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    ▶ Unzufriedenheit 242

Musterknabe; einer sein
    Der Meister und Margarita
Michail Bulgakow
    An einem milden Frühlingsabend in den 1930ern erscheint plötzlich der Teufel in einem Moskauer Park und zwängt sich zwischen zwei Bücherwürmer, die, in eine anregende Diskussion vertieft, auf einer Parkbank sitzen. Einer der beiden ist Berlioz, der glatzköpfige, beleibte Chefredakteur einer Literaturzeitschrift. Der andere ist Besdomny, ein junger Lyriker. Dem Teufel fällt es nicht schwer, den weiteren Verlauf der Unterhaltung – bei der es um die Existenz oder Nicht-Existenz von Jesus Christus geht – unter seine Kontrolle zu bringen. Denn der Teufel, in seinem teuren grauen Anzug, seinen »ausländischen« Schuhen, einer grauen Baskenmütze »flott aufs Ohr geschoben«, hat mehr Charisma als beide Männer zusammen. »Oh, wie entzückend!«, ruft er aus, als seine beiden neuen Freunde erklären, sie seien Atheisten. Der Teufel ist unberechenbar und kindisch, schnell gelangweilt und immer auf der Suche nach einem Spaß – idealerweise auf Kosten anderer. Im einen Moment bricht er in ein derart lautes Gelächter aus, dass der Spatz über ihnen vom Baum fällt, im nächsten prophezeit er Ber 244 lioz, dass er noch am selben Abend unter einem Straßenbahnwagen seinen Kopf verlieren wird (und so kommt es auch). Und als Berlioz ihn fragt, wo er während seines Aufenthaltes in Moskau unterkommen wird, zwinkert er und antwortet: »In Ihrer Wohnung.«
    Der Teufel hat Biss, er ist nicht dumm. Wie in Miltons Verlorenem Paradies hat er die besten Sprüche drauf und hält alle auf Trab. Als Besdomny das Bedürfnis verspürt, eine Zigarette zu rauchen, liest der Teufel – oder Professor Voland, wie es auf seiner Karte steht – seine Gedanken und zieht sogleich ein eindrucksvolles goldenes Zigarettenetui mit Besdomnys Lieblingsmarke aus der Tasche. Er und seine bizarr anmutende Entourage – unter ihnen ein riesiger, schwarzer, Wodka trinkender Kater namens Behemoth – überraschen das Publikum einer Theateraufführung, indem sie eine ganze Kollektion Pariser Haute Couture – Hüte, Kleider, Handtaschen, Lippenstifte – auf der Bühne erscheinen lassen und alle anwesenden Damen einladen, sich auszuziehen und neu einzukleiden.
    Und selbstverständlich gibt der Teufel auch die besten Partys. Nie zuvor – und auch niemals danach – hat Moskau etwas Derartiges erlebt: Einen Mitternachtsball bei Vollmond, in dessen Verlauf der Ehrengast (Margarita) mit Blut und Rosen gewaschen wird. Aus den Brunnen sprudelt Champagner, rotbrüstige Papageien kreischen »Ich bin entzückt! Ich bin entzückt!«, und das Orchester wird von Johann Strauss dirigiert. Aber wir haben es hier mit dem Teufel zu tun, und es ist nicht alles nur ein unschuldiger Spaß. Abgesehen von Margarita befinden sich die Gäste des Balls ausnahmslos in unterschiedlichen Stadien der Verwesung, denn sie kommen direkt aus der Hölle.
    Was nicht heißen soll, dass Sie allem Guten abschwören und sich dem Bösen zuwenden sollen. Wir wollen damit einfach sagen: Bringen Sie ein wenig Schwung in Ihr Leben, ein wenig mehr Biss. Vielleicht sollten Sie nicht unbedingt anfangen, durch die Gegend zu laufen und anderen Menschen den Kopf abzureißen wie Behemoth, aber schmeißen Sie doch mal ein paar skandalöse Partys. Bewahren Sie sich 245 ein verschmitztes Funkeln in den Augen, ein wenig Verruchtheit im Ärmel. Es wird Sie zu einem Menschen machen, mit dem man auch mal Spaß haben kann.

Mutterschaft
    Working Mum
Allison Pearson
    Ein ziemlich modernes Bild von Mutterschaft zeichnet uns Allison Pearson mit Working Mum . Das Buch ist eine vergnügliche Sektion der Jonglagefertigkeiten, die es braucht, um einen Spitzenjob zu schmeißen, sich einen Geliebten zu halten, so zu tun, als sei man verheiratet, und »eine Mutter« zu sein. Das Buch fängt damit an, wie Kate Reddy, fünfunddreißig Jahre alt, am 13. Dezember um 1.37 Uhr in der Nacht aufsteht, um Weihnachtsgebäck aus dem Supermarkt zu verschandeln, damit es selbstgemacht aussieht. Sie ist wild entschlossen, keine von der »anderen Sorte« zu sein, sondern zumindest den Anschein einer »richtigen Mutter« zu erwecken, einer »aufopfernden Bäckerin von Apfelstrudel und sauber geschrubbten Hüterin der Doppelkammerwaschmaschine«, genau die Art Mutter, die in ihrer Kindheit in den Siebzigerjahren ein so schlechtes Ansehen hatte.
    Tagsüber ist Kate Fondsmanagerin bei einer Investmentfirma, wo ihr Boss ihr auf die

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