Die Romantherapie: 253 Bücher für ein besseres Leben (German Edition)

erkennen muss, ist, dass Trennungen nicht einfacher werden, je mehr man davon durchmacht. »Es wäre schön, wenn man glauben könnte, die Zeiten hätten sich geändert, seit ich erwachsen geworden bin, die Beziehungen seien kultivierter, die Frauen weniger grausam, das Fell dicker, die Reaktionen geschickter und die Instinkte schärfer geworden«, jammert Rob, mittlerweile fünfunddreißig. Und doch, mit ein wenig Unterstützung von Nick Hornby können wir versuchen, es beim nächsten Mal ein bisschen besser zu machen. Rob muss lernen, sich zu binden ( ▶ Bindungsangst ), doch während Sie ihm zusehen, wie er sich durch die Scherben seiner zerbrochenen Beziehungen kämpft, werden Sie schnell erkennen, welche Lektionen sich zielgenau an Sie richten. Sind Sie der Typ, der wie Rob mit Mitte zwanzig als Reaktion auf das Ende seiner Beziehung das Studium schmeißt und in einem Plattenladen jobbt (bzw. dessen ältere Entsprechung)? Haben Sie, wie der ältere Rob, das Gefühl, Zurückweisungen förmlich anzuziehen – wobei Sie selbst ein paar gebrochene Herzen auf dem Gewissen haben? Die Weisheit dieses Buchs mag aus einer ziemlich maskulinen Ecke kommen, aber das Grundmuster lässt sich auf beinahe jedes Be 308 ziehungsende anwenden und wird Ihnen helfen zu erkennen, welche Rolle Sie dabei spielen. Die Leserinnen werden gut daran tun, nicht zu übersehen, dass auch die Männer in ihre Kissen weinen. Und alle Sitzengelassenen werden ihre teuflische Freude an der Mittvierzigerin mit dem unnatürlich gebräunten Gesicht haben, die Rob die unbezahlbare Plattensammlung ihres Mannes für fünfzig Mäuse andrehen will, weil der Typ sich mit der dreiundzwanzigjährigen Freundin seiner Tochter nach Spanien abgesetzt hat. (Bevor Sie auf komische Gedanken kommen, sollten Sie sich Robs beeindruckend disziplinierte Antwort anschauen sowie ▶ Rachegelüste.)
    Lassen Sie Ihr Herz all die Lektionen aufnehmen, die Sie aus Robs – und Ihren eigenen – Fehlern in der Vergangenheit lernen können. Sie suchen sich immer die falschen Kerle/Frauen aus? Sie können Ihrem Partner nicht die starke Schulter bieten, die er oder sie braucht? Machen Sie es nächstes Mal richtig, und die Trennung, unter der Sie gerade leiden, wird Ihre letzte gewesen sein.
    ▶ Bett; Unfähigkeit, es zu verlassen
    ▶ Gelüste; keine mehr verspüren
    ▶ Herz, gebrochenes
    ▶ Liebeskummer
    ▶ Single sein
    ▶ Weinen; sich tüchtig ausheulen
    309 Die zehn Besten Trennungsromane
    Das Ende der Geschichte Lydia Davis
    Unsere schönste Trennung David Foenkinos
    Das Ende einer Affäre Graham Greene
    High Fidelity Nick Hornby
    Der Glöckner von Notre-Dame Victor Hugo
    Der grüne Heinrich Gottfried Keller
    Die Herrenausstatterin Mariana Leky
    Ein ganzes halbes Jahr Jojo Moyes
    Bedeutende Objekte und persönliche Besitzstücke aus der Sammlung von Lenore Doolan und Harold Morris, darunter Bücher, Mode und Schmuck Leanne Shapton
    Anna Karenina Leo Tolstoj

Schmerzen
    Der Tod eines Bienenzüchters
Lars Gustafsson
    Es gibt kein Leben ohne sie. Auch wenn die moderne Medizin diverse Möglichkeiten im Angebot hat, sie zu betäuben, und die Literatur durchaus behilflich dabei sein kann, ihnen zu entfliehen (siehe auch ▶ die zehn besten Romanfluchten auf der übernächsten Seite), ist es doch nicht ganz einfach, Vorschläge zu unterbreiten, wie man Schmerzen ertragen und mit ihnen leben soll.
    Aber genau das tut Der Tod eines Bienenzüchters . Über die Wahrnehmungen von Lars Westin, einem geschiedenen ehemaligen Lehrer, der mit seinem Hund und seinen Bienen auf einer schönen, abgelegenen Halbinsel im nördlichen Västmanland in Schweden wohnt, tauchen wir ein in die Welt des physischen Schmerzes – mit all seinen Tonhöhen, Frequenzen und Dezibelzahlen – und erfahren, wie es ist, den Schmerz ohne Medikamente zu ertragen. Lars hat Krebs. Zu Beginn der Schneeschmelze muss er erkennen, dass er den Herbst wahrscheinlich nicht mehr erleben wird, und beschließt, nicht ins Krankenhaus in die Stadt zu fahren und dort den Schmerz bekämpfen zu lassen, sondern zu bleiben, wo er ist – schließlich ist es sein Leben, und er will 310 es leben. So nimmt er also seinen Hund, macht lange Spaziergänge durch die graue Februarlandschaft mit ihren kahlen Bäumen und verrammelten Sommerhäuschen und lernt, mit dem Schmerz zu leben.
    Zuerst wird ihm der Schmerz vor allem nachts bewusst, wenn er von ihm träumt, bevor er von ihm aufgeweckt wird. In seinen Träumen, so stellt er fest,