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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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in dieser Stadt von Schlächtern nicht sicher. Außerdem verdanken wir dir unser Leben.«
    Das Mädchen öffnete die strahlend blauen Augen und blickte zu ihm auf. Sie schlang wie zufällig die Arme um seinen Hals. Khardan atmete heftig. Dann hob sie die zarte, rosige Hand und berührte mit den Fingern seine bärtige Wange. »Wohin wirst du mich bringen… damit ich sicher bin?«
    »Zu meinem Stamm in die Wüste, wo ich lebe«, antwortete er mit belegter Stimme.
    »Du bist also ein Batir, ein Bandit!« Sie erblaßte und wandte den Blick von seinen Augen ab. »Bitte, laß mich herunter! Ich werde mein Glück hier versuchen.« Tränen glitzerten auf ihren Wangen. Sie drückte sich mit der Hand von ihm ab. Solche sanften Hände, dachte Khardan, könnten nicht einmal die Blütenblätter einer Blume ausreißen. Das Herz schmolz ihm in der Brust.
    »Meine Herrin!« erklärte er mit ernster Stimme. »Erlaube mir, daß ich dich in Sicherheit bringe! Ich schwöre bei Hazrat Akhran, daß man dich mit Respekt und Ehre behandeln wird.«
    Die lieblichen, vor Tränen schimmernden Augen blickten zu ihm auf. »Du hast dein eigenes Leben gewagt, um meins zu retten! Natürlich glaube ich dir! Ich vertraue dir! Nimm mich mit, fort von diesem schrecklichen Ort, wo sie meinen Vater ermordeten!«
    Sie wurde von einem heftigen Schluchzen erschüttert und vergrub das Gesicht an seiner Brust.
    Während ihm das Blut in den Ohren rauschte und ihn beinahe taub machte, hielt Khardan das Mädchen fest in den Armen. Ihr Duft berauschte seine Seele, das Sonnenlicht brach sich in ihrem Haar und blendete seine Augen.
    »Wie heißt du?« raunte er.
    »Meryem«, erwiderte sie leise.
     
     

7
    »Komm, Bruder!« drängte Achmed Khardan. »Laßt uns endlich gehen!«
    »Er hat recht! Wir sollten hier nicht länger bleiben«, stimmte Meryem zu und blickte sich ängstlich um. »Auch wenn keine Soldaten in der Nähe sind, gibt es sicherlich Spione, die uns an den Emir verraten. Du kannst mich ruhig herunterlassen«, fügte das Mädchen schüchtern hinzu. »Ich kann jetzt selbst laufen.«
    »Bist du sicher?«
    Sie nickte tapfer, und Khardan stellte sie auf die Beine. Als Meryem seinen musternden Blick bemerkte, fiel ihr ein, daß sie halb nackt war, und sie bedeckte sich rasch mit den Fetzen ihrer Kleider, um wenigstens den Anstand zu wahren. Doch damit erreichte sie lediglich, daß sie mehr enthüllte als verbarg.
    Khardan schaute sich um und entdeckte den Stand eines Seidenhändlers. Er zog einen breiten Seidenschal vom Tisch und warf ihn dem Mädchen zu.
    »Bedeck dich!« forderte er schroff.
    Meryem gehorchte augenblicklich und wickelte sich die Seide um Kopf und Schultern.
    »Wo bleibt mein Geld?« brüllte sie der Händler an.
    »Hol es dir doch vom Emir!« Khardan stieß den kleinen Mann unwirsch beiseite. »Vielleicht wird seine Frau dir das Geld herbeizaubern!«
    »Hier entlang!« Meryem ergriff die Hand des Kalifen und führte Khardan und Achmed quer durch den Basar an den drängelnden Händlern, Käufern, Eseln und Hunden vorbei.
    »Saiyad!« rief Khardan aus, als er seine Männer erblickte.
    Die Spahis eilten ihm entgegen. »Bei Sul! Kalif, was ist geschehen? Wir haben vom Palast her lautes Geschrei gehört.«
    Saiyad starrte die drei entsetzt an. Khardans Kleider waren blutbefleckt, Achmed humpelte, und sein Gesicht war totenbleich, und dann war da auch noch ein fremdes Mädchen, das sich in ein Seidentuch gehüllt hatte.
    »Das ist eine lange Geschichte, mein Freund. Zunächst müßt ihr wissen, der Emir wird unsere Pferde nicht kaufen. Er hat frech behauptet, daß wir Spione wären, und wollte uns gefangennehmen.«
    »Spione?« Saiyad blieb der Mund vor Verblüffung offen stehen. »Aber das ist doch…!«
    Khardan zuckte mit den Schultern. »Stadtleute. Kann man da etwas anderes erwarten? In ihren Köpfen haust die Dummheit.«
    Seine Männer, die ihn umringt hatten, murmelten und tuschelten untereinander.
    »Aber ich verspreche euch, daß wir nicht mit leeren Händen von hier fortgehen werden«, rief der Kalif mit erhobener Stimme. »Und ich laufe vor den räudigen Hunden nicht davon! Wir verlassen die Stadt, wann und wie wir es wollen!«
    Die Spahis brüllten begeistert auf und schworen bittere Rache. Meryem starrte sie entsetzt an und drängte sich angstvoll an Khardans Seite. Er legte den Arm um ihre Schultern und drückte sie fest an sich. »Wir sind mit der Absicht hierhergekommen, einen ehrlichen Handel abzuschließen, statt dessen

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