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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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würde…«
    »Seine Nächte in meiner Gesellschaft verbringen? Nun, da irrst du dich.« Zohra zog ihr Kleid enger um den Körper, als wäre ihr kalt, obwohl die Luft in dem kleinen Zelt durch die Hitze der Holzkohlenpfanne immer stickiger wurde. »Wir sind nur dem Namen nach miteinander verheiratet. Oh, das ist kein Geheimnis. Darüber weiß jeder im Lager Bescheid. Du zeigst ein großes Interesse an Khardan«, stellte sie unvermittelt fest. Ihre Augen durchbohrten Mathews Herz mit einer Heftigkeit, auf die er nicht vorbereitet war.
    »Er hat mich vor den Sklavenhändlern gerettet«, entgegnete Mathew, wobei ihm die Hitze ins Gesicht schoß. »Und er hat mich heute nacht noch einmal gerettet. Es ist doch nur natürlich…«
    »Bei Sul!« stellte Zohra erstaunt fest. »Ich glaube, du bist in ihn verliebt!«
    »Nein, nein!« widersprach Mathew hitzig. »Ich… bewundere ihn, das ist alles. Und ich bin ihm dankbar…«
    »Ist das in deinem Land jenseits des Meeres so Sitte?« fragte Zohra neugierig und lehnte sich in die Kissen zurück. »Lieben sich bei euch die Männer? Unser Gott läßt so etwas nicht zu. Ist das bei eurem Gott anders?«
    »Ich… ich…« Der arme Mathew wußte nicht, was er sagen und wie er beginnen sollte. »Also glaubt Ihr mir?« Er griff nach diesem Strohhalm in der Hoffnung, sich damit vor dem Ertrinken retten zu können. »Ihr glaubt, daß ich wirklich aus einem Land jenseits des Meeres komme?«
    »Das spielt doch keine Rolle!« Mit einer Handbewegung wischte Zohra seine Frage beiseite. »Antworte mir.«
    »Ta…tatsächlich«, stammelte Mathew, »ist die Art Liebe, die… die Ihr erwähnt habt, durch unseren Gott nicht verboten. Liebe… egal zwischen welchen zwei Menschen… wird als gesegnet und heilig angesehen, solange es sich um wahre Liebe und Fürsorge handelt und nicht… nicht bloß um einfache körperliche Lust oder Selbstbefriedigung.«
    »Wie alt bist du?«
    »In meiner Heimat erlebte ich bereits achtzehn Sommer, gnädige Frau«, antwortete Mathew.
    Ein tiefes Verlangen nach jenem Land und jenen Sommern, die er dort zwischen den mächtigen, alten Eichen verbracht hatte, überfiel den jungen Hexer. Seine Augen füllten sich mit Tränen, und schnell senkte er den Kopf, um sie vor der Frau zu verbergen. Aber vielleicht hatte Zohra sie doch gesehen und versuchte, seine Gedanken vom Heimweh abzulenken. Wenn das die Absicht war, so gelang es ihr mit der nächsten Frage hervorragend.
    »Teilst du nun mit Männern oder mit Frauen dein Lager?«
    Mathew bekam große Augen, und das Blut schoß ihm ins Gesicht. Fast meinte er schon, daß es ihm aus der Nase tropfen müßte.
    »Ich… ich habe… noch nie mit… ich meine… ich hatte bisher noch keine dieser… Beziehungen mit… irgend jemandem, gnä…gnädige Frau!« stammelte er.
    »Gut«, sagte sie ernst und drehte gedankenversunken das Ende ihres Schleiers zwischen den juwelengeschmückten Fingern. »Unser Gott Akhran mag viel vergeben, aber ich glaube nicht, daß er für so etwas Verständnis hätte. Und dennoch«, fuhr sie fort, und dabei umspielte ein amüsiertes Lächeln ihre Lippen, »behauptest du, ein Zauberer zu sein? Wie ist das möglich? Die Götter schenken diese Gabe doch nur den Frauen? Oder vielleicht besitzt du sie, weil du noch niemals…«
    »Ich versichere Euch, gnädige Frau«, erklärte Mathew, wobei er seine Würde wiedergewann, »daß die Männer in meinem Land diese Kunst seit langem praktizieren und daß jenes… von dem Ihr spracht… nichts damit zu tun hat.«
    »Aber«, Zohra wirkte verwirrt, »das kann doch nicht sein. Hast du noch nichts von den allzugebildeten Zauberern gehört und von dem Fluch, mit dem Sul sie belegt hat? Es ist den Männern verboten, Magie auszuüben!«
    »Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht, gnädige Frau«, sagte Mathew vorsichtig. »Kann es sein, daß Ihr mit der Geschichte von den allzugebildeten Zauberern die Erzählung von der Schande der Magi…«
    »Erzähl mir diese Geschichte«, schlug Zohra vor und machte es sich auf den Kissen bequem.
    Mathew schaute unschlüssig zum Eingang. »Wenn Ihr mich darum ersucht, wäre es mir eine Ehre, Euch davon zu berichten, gnädige Frau. Aber meint Ihr, wir können hier…? Könnte nicht…«
    »…mein Ehemann auf der Suche nach mir vorbeikommen? Ich glaube nicht«, erwiderte Zohra den Satz mit spöttischem Lächeln, das nach Mathews Eindruck eine Spur Bitterkeit enthielt. »Außerdem bin ich doch sicher vor dir, oder nicht? Hält man dich

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