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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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gegeben, nicht belästigt zu werden.«
    »Es ist Hasid, General«, ertönte eine krächzende Stimme.
    »Tritt ein«, sagte der Emir sofort.
    Die Tür ging auf. Qannadi konnte seinen Leibwächter erkennen, dahinter ein alter Mann. Er war in schmutzige Lumpen gehüllt, sein Körper war krumm wie ein Johannisbrotbaum, und doch wiesen Würde und Stolz in der Haltung des Manns ihn als Soldaten aus. Der Leibwächter trat beiseite, um den Mann einzulassen, dann schloß er sofort wieder die Tür. Der Emir hörte das Stiefelstampfen des Wachpostens, als er wieder seine Stellung draußen vor der Tür einnahm.
    »Was ist los, Hasid? Der junge Mann…«
    »Ich denke, Ihr solltet nach ihm schicken, o König.« Hasid stolperte etwas über die unvertraute königliche Anrede.
    »Wir kennen einander doch wohl lange genug, um auf Förmlichkeiten zu verzichten, mein Freund. Weshalb sollte ich jetzt nach dem jungen Mann schicken?« Qannadi musterte die mit Stundenmarkierungen versehene Kerze. Es war schon lange nach Mittdunkelheit.
    »Es muß noch heute abend sein!« sagte der alte Soldat. »Für Achmed wird es nämlich kein Morgen mehr geben.«
    »Was ist geschehen?« Stirnrunzelnd legte der Emir die Depesche auf den Tisch und widmete Hasid seine volle Aufmerksamkeit.
    »Heute mittag hat der junge Mann die Beherrschung verloren. Er hat der Menge am Tor schreiend seine Absicht mitgeteilt, in deine Armee einzutreten.«
    »Und?«
    »Es gab einen Krawall, General. Ich bin überrascht, daß du nicht davon erfahren hast.«
    »Der dicke Tölpel, der das Gefängnis leitet, macht mir nie Meldung. Er zittert vor Angst, ich könnte ihn in eine seiner eigenen Zellen werfen. Damit hat er zwar recht, aber alles zu seiner Zeit. Fahre fort.«
    »Die Wärter haben den Krawall niedergeschlagen, die anderen Nomaden fortgeschleppt, verprügelt und in ihre Zellen verbracht. Aber zuvor hatten Achmeds Stammesgenossen ihn halbtot geschlagen.«
    Qannadi, der einen plötzlichen Stich der Angst verspürte, sprang auf. »Wie geht es ihm?«
    »Ich weiß es nicht, Herr. Das konnte ich nicht in Erfahrung bringen.« Hasid schüttelte den Kopf.
    »Warum bist du nicht früher zu mir gekommen?« Der Emir schlug mit der Faust auf den Tisch.
    »Wenn ich dir weiterhin von Wert sein soll«, versetzte der alte Soldat berechnend, »dann muß ich auch weiterhin einen gewöhnlichen Gefangenen spielen. Ich wagte nicht zu gehen, bevor die Wärter sich nicht in ihre allabendliche Besinnungslosigkeit getrunken hatten. Ich glaube, der junge Mann ist noch am Leben. Ich bin in seine Zelle gegangen und konnte ihn atmen hören.«
    Qannadi schnallte gleichzeitig sein Schwert um und stieß die Tür auf. »Ich will eine Eskorte von zwanzig Mann, aufgesessen und abmarschbereit in fünf Minuten«, teilte er dem Posten mit.
    Der Wachposten salutierte, machte kehrt und lief auf einen Balkon, der auf die Soldatenquartiere hinausging. Seine Stimme hallte durch die Nacht, und wenige Augenblicke später erkannte der Emir an dem Geklapper und dem Lärm im Hof, daß man seinen Befehlen mit Feuereifer nachkam.
    »Warte hier«, sagte der Emir zu dem alten Soldaten. »Ich habe noch weitere Verwendung für dich, aber nicht in diesem Gefängnis.«
    Hasid salutierte, doch da war sein König bereits aus dem Raum gestürzt.
     
     

8
     
    Achmed erwachte, und diesmal gelang es ihm, auch wach zu bleiben. Bisher war das Bewußtsein ihm stets entglitten wie eine Schlange, die durch die Hände des Tänzers im Basar schlüpfte. Jetzt blickte er um sich, konnte Wirklichkeit und Träume zusammenführen, denn er vermochte sich undeutlich daran zu erinnern, an diesen Ort gebracht worden zu sein, nur daß er dunkel und schattenreich gewesen war, von sanftem Schimmer der Kerzen erhellt und mit verschleierten Frauen bevölkert, die seltsame Worte wisperten und ihn mit kühlen Händen berührten.
    Jetzt war es Tag. Die Frauen waren verschwunden. Nur ein alter Mann saß neben ihm und musterte ihn mit ernster Miene. Achmed sah ihn an und blinzelte. Er kannte den alten Mann zwar, aber nicht aus den Schattenträumen. Er erinnerte sich an ihn aus dem… aus dem…
    »Du warst im Gefängnis«, sagte Achmed und erschrak beim Klang seiner eigenen Stimme. Sie schien anders zu sein, lauter.
    »Ja.« Die ernste Miene des alten Manns veränderte sich nicht.
    »Aber dort bin ich doch jetzt nicht, oder?«
    »Nein. Du bist im Palast des Emirs.«
    Achmed sah sich um. Ja, das hatte er gewußt. Da waren flackernde Fackeln und starke

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