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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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haben.«
    »Nein, wir haben zuviel damit zu tun, die Schiffe zu beladen, um ihn auch noch hinaufzuhieven. Außerdem, Kiber«, die kalte Stimme klang glatt und sehnig wie eine Schlange, die sich durch den Sand schob, »möchte ich, daß er alles, was noch auf ihn zukommen wird, sieht, hört, schmeckt, fühlt. Ich will, daß das Gift einsickert, Tropfen um Tropfen, in den Brunnen seines Geists. Wenn seine Seele zur Tränke kommt, wird sie schwarz anlaufen und sterben.«
    Kiber schien nicht so zuversichtlich zu sein. »Er wird Schwierigkeiten machen, Effendi.«
    »Gut. Es wäre mir sehr zuwider zu denken, daß ich seinen Charakter falsch eingeschätzt habe. Entferne das Schwert aus seinen Händen. Und jetzt brechen wir diesen Zauber…«
    »Laß es eine der Frauen tun, Effendi. Es ist nie klug, sich in die Hexerei einzumischen.«
    »Ausgezeichneter Rat, Kiber. Ich werde mich daran halten. Wenn Blumenblüte wieder sprechen und gehen kann, werden wir sie in dieser Angelegenheit verhören. Und jetzt entlade die Djemel und reihe die Lasten am Ufer auf. Wir müssen sofort bereit sein, die Schiffe zu beladen, sobald sie eingetroffen sind, denn sie werden nicht lange warten können. Wir wollen hier nicht in der Nachmittagshitze gefangengesetzt werden.«
    »Jawohl, Effendi.«
    Mathew hörte, wie sich Kiber entfernte und seinen Männern Befehle zurief. Der Hexer schloß die Augen und konnte einmal mehr die bunten Uniformen der Gume sehen, die Pferde, die sie ritten. Er konnte die Sklaven schauen, mit Ketten an den Füßen, wie sie über das Flachland schlurften. Er sah die Sänfte mit dem weißen Vorhang…
    Weißer Vorhang! Mathew riß die Augen auf, blickte um sich. Inzwischen konnte er deutlicher sehen. Schmerzerfüllt biß er die Zähne aufeinander, konzentrierte jede Faser auf die Anstrengung, schaffte es, die linke Hand weit genug zu bewegen, um die Falte im Tuch beiseite zu ziehen und in seine Umgebung hinauszuspähen.
    Der Anblick entsetzte ihn. Fassungslos starrte er hinaus. Er hatte schon die Wüste um den Tel mit ihren wogenden Sanddünen, die sich bis zu den fernen Bergen erstreckten, als kahl und abweisend empfunden. Gewiß, um die Oase gab es Leben. Jedenfalls hielten die Nomaden es für Leben. Die hohen Palmen, ihre Blätter mit den braunen Spitzen, die so aussahen, als seien sie angesengt, und die im immerwährenden Wind schnippten. Die verwobenen Tamarisken, mit dem spärlichen grünen Laub, jedes Blatt davon eine Kostbarkeit. Die wogenden braunen Grashalme, die am Rande des Wassers wuchsen. Die verschiedenen Kakteenarten, die aus der Verbrennungsblume mit ihren verschlungenen Armen wuchsen, die wegen ihrer heilenden Kräfte so bezeichnet wurde – bis zu jener häßlichen Pflanze, die unter der unpassenden, romantischen Bezeichnung Rose des Propheten bekannt war. Da er aus einer Welt uralter Wälder und wilder Bergblumen stammte, hatte Mathew dieses Wüstenleben überhaupt nicht als Leben betrachtet. Doch jetzt endlich begriff er, daß es doch Leben gewesen war.
    Denn nun blickte er auf den Tod hinaus.
    Das Land war tot, und der Tod, den es gestorben war, war qualvoll gewesen. Die flache und kahle Erde war so weiß wie Gebein. Riesige Risse zogen sich über ihre Oberfläche, klaffende Münder, die nach dem Regen dürsteten, der niemals fallen würde. Unweit von der Stelle, wo er selbst lag, konnte Mathew einen Haufen schwarzer, zerborstener Felsen erkennen, daneben ein Teich voll Wasser. Doch das war keine Oase. An diesem Teich wuchs nichts. Dampf stieg von seiner Oberfläche auf, das Wasser blubberte, schlug Blasen und kochte.
    Die Sonne hatte sich an den Osthimmel geschoben. Mathew konnte die Spitze eines roten Feuerballs über dem Horizont sehen. Und doch schwoll die Hitze bereits an, strahlte sie vom ausgetrockneten Boden empor. Mathew hatte einen sandigen Geschmack im Mund und litt unter schrecklichem Durst. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Salz. Jetzt wußte er, weshalb das Land von diesem fremdartigen, gleißenden Weiß war. Es war mit Salz bedeckt.
    Seine Kraft versagte. Mathews Hand fiel schlaff an seiner Seite herab, der Vorhang versperrte ihm wieder die Sicht. Kein Wunder, daß sie vor dem Nachmittag fort sein mußten. Nichts in dieser Wüste konnte in der Mittagssonne überleben. Und doch hatte der Mann von Schiffen gesprochen. Mathew schüttelte den Kopf. Er mußte halluzinieren, mußte sich Dinge einbilden. Vielleicht hatte er auch Kamele gemeint, dachte der junge Hexer matt. Nannte

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