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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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und antwortete nichts.
    Auda ibn Jad rief Befehle. Gume kamen über den Sand auf sie zugerannt. Sie packten Zohra und Mathew und zerrten sie zurück zu dem Sklavenhändler. Weitere Gume hoben unter Kibers Aufsicht Khardan aus dem Meer. Mathew wurde neben der Fracht, die auf die nahenden Schiffe geladen werden sollte, in den Sand gestoßen. Zohra stürzte neben ihm zu Boden, Kiber ließ Khardan schwer atmend zu ihren Füßen sinken. Mathew beugte sich über den Kalifen, vorgeblich, um nachzusehen, wie es ihm ging, in Wirklichkeit aber, um sein Gesicht zu verbergen, als er sah, wie Zohra ihn mit ungewöhnlich nachdenklichem Blick musterte.
    Er wandte den Kopf, wollte ihrem Blick ausweichen, fürchtete, daß sie, sollte sie in ihn hineinblicken können, dort die kranke Angst schauen würde, die ihn beschämte und seine Worte zu Hohn machten.
     
     

3
     
    Schmerzerfüllt und zerschunden, war Khardan für den Augenblick bereit, wieder zu Atem zu kommen und die Lage zu überdenken. Sein Angriff auf Auda ibn Jad war nicht so voreilig und unüberlegt gewesen, wie es Mathew erschienen war. Der Kalif wußte, daß der Sturz eines Anführers auch die beste Armee unweigerlich in Verwirrung und Auflösung versetzen mußte. Es bestand durchaus die Möglichkeit, daß dieser Sklavenhändler allein durch Angst regierte und daß seine Gefolgsleute sich dem Mann, der die Schwertklinge von ihrer Kehle riß, dankbar erwiesen.
    Dieser Mann werde ich wohl kaum sein – jedenfalls nicht im Augenblick, dachte Khardan, während er ibn Jad mit Respekt betrachtete. Der Sklavenhändler hatte ihn so leicht über die Schulter geworfen wie ein Vater, der mit seinen Kindern spielte! Als er das lange Krummschwert betrachtete, das ibn Jad an seiner Seite trug, gelangte der Kalif zu dem Schluß, daß der Mann damit zweifellos ebenso geschickt umzugehen wußte. Und je länger Khardan Kiber und seine Gume beobachtete, um so offensichtlicher wurde es für ihn, daß sie ibn Jad mit unerschütterlicher, unverbrüchlicher Treue dienten – mit jener Art von Treue, wie sie die Furcht niemals herrufen konnte.
    Was ich jetzt brauche, sind Antworten, dachte Khardan. Natürlich mußten die von dem rothaarigen Jüngling kommen, dessen Leben er gerettet hatte. Der Kalif hatte in dem Sklavenhändler den Mann in der weißen Sänfte wiedererkannt, der Khardan in der Stadt Kich mit so viel Bösartigkeit angeblickt hatte. Mehr als einmal war Khardan in der Nacht schwitzend und zitternd erwacht und hatte sich an die schreckliche Verheißung der Rache in diesen kalten, flachen Augen erinnert – den Augen einer Schlange.
    Khardan konnte ibn Jads Zorn verstehen – schließlich hatte der Kalif ihm eine seiner Sklavinnen gestohlen. Aber Khardan hatte damals, als diese tödlichen Augen seine Seele zum ersten Mal durchbohrten, gleich gewußt, daß noch mehr dahinter stand. Es war, als hätte der Kalif in dieser Welt das einzige an sich gebracht, das ibn Jad einen Grund zum Leben bot.
    Wie hieß der junge Mann überhaupt? Khardan versuchte, sich durch den Schleier des Schmerzes und der Verwirrung zu erinnern. Mathew. Irgend etwas in der Art. Er hatte gehört, wie Zohra es aussprach. Wie er an seine Frau dachte, die ihm ebensowenig eine Frau war wie der junge Mann, blickte Khardan zu ihr hinüber. Zohra kehrte Mathew den Rücken zu, und anders als der junge Mann, der ihn mit sorgenvoller Miene musterte, schien sie sich nicht im geringsten für Khardans Wohlergehen zu interessieren. Er konnte ihr Gesicht nicht erkennen; das vom Wind verwehte schwarze Haar bedeckte es wie ein Schleier. Sie rieb sich ihren wunden Fußknöchel mit der Hand, blickte aufs Meer hinaus und schien in Gedanken versunken zu sein.
    Khardan fragte sich, was sie über den jungen Mann wissen mochte. Es war zu spät, sich danach zu erkundigen. Verbittert bereute er es, diesen Mann nie nach seiner Vergangenheit gefragt zu haben, darüber, wo er hergekommen war, weshalb er sein Geschlecht in Frauenkleidern vor der Welt verborgen hielt. Khardan fiel auf, daß er mit dem Jüngling während der ganzen Zeit im Nomadenlager kaum zwanzig Worte gewechselt hatte.
    Wer kann es mir verübeln? überlegte Khardan grimmig, wie er zu dem jungen Mann mit dem Flammenhaar und dem Gesicht emporblickte, das so glatt und zart war, wie das einer Frau. Mathew kniete neben Khardan nieder und fingerte unbeholfen an der Befestigung des Harnischs, der die Brust des Kalifen beengte.
    Ein Mann, der sich als Frau verkleidet! Ein Mann, der

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