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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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zurücklassen würde, vergessen an dieser trostlosen Küste, als der Gebieter einen Blick über seine Schulter warf.
    »Einige von euch Rittern«, rief er den jungen Männern zu, die die Elfenbeinkrüge und die restliche Fracht aus den Booten hievten, »führt den Hexer in die Gemächer meiner Frau. Bittet sie, passende Kleidung für ihn auszuwählen und ihn auf die Zeremonie heute abend vorzubereiten.«
    Zwei Ritter sprangen herbei, um dem Befehl ihres Gebieters Genüge zu tun, und nahmen sich Mathews an. Ohne ein Wort mit ihm zu wechseln oder ihm bis auf einen kühlen, neugierigen Blick auf seine durchnäßten Frauenkleider Aufmerksamkeit zu zollen, führten sie ihn hastig zur Burg Zhakrin.
     
     

5
     
    Auch beim Aufstieg über die schwarzen, in den Berghang gehauenen Stufen bewahrte Zohra ihren Hochmut und Stolz. Schließlich war der Stolz das einzige, was ihr noch übriggeblieben war. Von Kiber geführt, der sie immer wieder anblickte als wäre er ein Ghul, der einen Bissen von ihr nehmen wollte, ließ Zohra ihr Gesicht zu einer steinernen Maske erstarren, die ihre Angst und Verwirrung verbarg. Es fiel ihr nicht so schwer, wie sie erwartet hatte. Sie fühlte sich betäubt, als hätte sie Gumiz getrunken oder von den Blättern der Pflanze gekaut, die die Stadtbewohner verrückt machte.
    Sie stieg die steilen Stufen empor, ohne den Stein unter ihren nackten Füßen zu spüren. Oben auf der Treppe führte eine ›Todesmarsch‹ genannte Brücke über eine tiefe Felskluft zur Burg. Die Brücke war aus Holz und Seil gefertigt und schwang zwischen den steilen Hängen. Sie war schmal und schwankte gefährlich, sobald jemand darauf trat, so daß sie immer nur von wenigen auf einmal überquert werden konnte. Eine feindliche Armee, die die Brücke hätte benutzen wollen, wäre dem Untergang geweiht gewesen – ein müheloses Ziel für die Bogenschützen der Burg, die auch Brandpfeile abschießen konnten, um die Seile zu entzünden und das ganze Gebilde in die tiefe Kluft stürzen zu lassen.
    Der Eingang zum Todesmarsch wurde von gepfählten Menschenköpfen bewacht. Es waren die Häupter von Gefangenen, die den Schwarzen Paladinen in die Hände gefallen waren. Durch irgendeine geheime Kunst blieb das Fleisch auf den Schädeln erhalten, und der gequälte Ausdruck auf den toten Gesichtern war allen eine Warnung, was einem Feind der Schwarzen Paladine auf Burg Zhakrin erwartete.
    Zohra musterte die grausigen Wächter wie beiläufig. Sie schritt mit einer solchen Ruhe über die Hängebrücke, daß Kiber nur bewundernd den Kopf schütteln konnte. Ohne innezuhalten, gelangte sie in den klaffenden schwarzen Torbogen der Burg und schritt unter den eisernen Stacheln mit den roten Spitzen hindurch, die von der Decke herabhingen und jeden, der unter ihnen stand, hätten durchbohren können. Die Nomadenfrau gelangte in die riesige, fackelbeschienene Halle und sah zu, wie die Gume die Trage, auf der Khardan lag und stöhnte, eine Treppe hinauftrugen. Seit sie von Bord gegangen waren, hatte sie kein Wort gesprochen, und als sie die Burg betrat, stellte sie nur drei Fragen.
    »Wo bringen sie ihn hin? Wird er wieder gesund?« Und: »Was wird aus ihm?«
     
     
    Kiber musterte die Frau neugierig. Sie klang wirklich nicht wie eine besorgte Ehefrau, die sich nach dem Schicksal ihres geliebten Manns erkundigte. Kiber hatte schon viele Frauen in dieser Halle gesehen, wie sie sich an ihre Männer klammerten, um schreiend und weinend fortgeschleppt zu werden. Natürlich hatten sie gewußt oder erraten, welches Schicksal ihrer Männer harrte. Vielleicht tat diese Frau es nicht… oder sie scherte sich nicht darum. Kiber vermutete, daß es keinen großen Unterschied machen würde. Sie würde sich niemals einer Schwäche hingeben, gleichgültig wie sie sich fühlte. Kiber war noch nie einer solchen Frau begegnet, und nun begann er Auda ibn Jad zu beneiden.
    »Sie bringen ihn zur Schwarzen Zauberin. Sie versteht sich darauf, die Berührung der Ghule zu heilen. Wenn sie es will, wird er sich erholen. Sein weiteres Schicksal liegt in der Hand meines Herrn«, erklärte Kiber ernst, »und darüber wird zweifellos beim Konvent befunden.«
    Zohras Miene blieb ungerührt, und er bezweifelte, daß sie ihn verstanden hatte. Als nächstes würde sie nach ihrem eigenen Schicksal oder nach dem der anderen rothaarigen Frau… des Manns… fragen.
    Doch sie sagte kein einziges Wort. Ihr stolzes Gesicht verriet Kiber, daß die Frau verstanden hatte. Sie weigerte

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