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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Ich bin gefangen nommen worden, wurde über ein Meer gefahren, das gar nicht existiert, auf einem mit Dämonen besetzten Schiff, und schließlich an diesen gräßlich Ort verschleppt! In einem Ring gefangen!«
    Zohra funkelte den Dschinn wütend an, der sich verzweifelt darum bemühte, beeindruckt auszusehen – allerdings ohne den geringsten Erfolg. Sie kochte vor Wut. Ihre Hände streckten sich, die Nägel schimmerten im matten Licht, als sie wütend die Luft einzog. Ustis Augen flackerten beunruhigt auf, seine Miene begann zu wabern.
    Der Dschinn wollte sie verlassen!
    Sie würde wieder allein sein!
    »Nein! Geh nicht!« Zohra beruhigte sich. Sie sank wieder auf den Stuhl und streckte eine tröstende Hand aus. »Das habe ich nicht so gemeint. Ich… ich bin verängstigt. Ich mag weder diesen Ort noch diese Leute. Du mußt mich befreien! Hol mich hier raus! Das kannst du doch, nicht wahr, Usti?«
    »Unsterbliche, Prinzessin, können alles«, meinte Usti herablassend. »Du wirst mich also zu meinem Brenner zurückbringen?«
    »Ja, natürlich!«
    »Du wirst mich nicht dazu zwingen, wieder in diesen Ring zurückzukehren?«
    »Nein!« rief Zohra außer sich. Sie mußte sich an die Stuhllehne klammern, damit sie den Dschinn nicht am Kragen seines zerfetzten Seidenhemds packte und ihn durchschüttelte. »Beeil dich! Es könnte jemand kommen!«
    »Also gut«, meinte Usti seelenruhig. »Zunächst einmal muß ich wissen, wo wir sind.«
    »Wir sind hier!« rief Zohra und wedelte mit den Händen.
    »Falls die Wände sich nicht dazu herablassen sollten, zu sprechen, sagt mir das nichts«, versetzte der Dschinn kühl.
    »Du hast doch bestimmt gelauscht!« konterte Zohra vorwurfsvoll. »Du mußt doch wissen, wo wir sind!«
    »Prinzessin, wie kannst du von mir nur erwarten, daß ich in meinem Zustand geistiger Qual dem im allgemeinen doch reichlich uninteressanten Geplapper von Sterblichen irgendwelche Beachtung schenke?« Usti wirkte empört.
    Zohra preßte die Worte zwischen den Zähnen hervor. »Wir werden von Leuten gefangengehalten, die sich selbst als Schwarze Paladine bezeichnen. Sie dienen einem Gott namens Shakran oder so ähnlich…«
    »Zhakrin, Prinzessin?«
    »Ja, das hört sich richtig an. Und wir sind auf einer Insel mitten in der…«
    »Mitten in der Kurdinischen See«, beendete Usti forsch ihren Satz. »Eine Insel namens Galos. Dann muß das hier Burg Zhakrin sein.« Er sah sich interessiert um. »Von diesem Ort habe ich schon gehört.«
    »Gut!« Zohra seufzte erleichtert. »Dann beeil dich. Du mußt mich…« Sie zögerte, dachte hastig nach. »… uns hier rausbringen.« Khardan würde ihr ewig zu Dank verpflichtet sein. Es wäre das zweite Mal, daß sie ihm das Leben gerettet hätte.
    »Unmöglich«, widersprach Usti. »Uns? Wer ist uns?«
    »Was soll das heißen – unmöglich!« Zohras Hände schlangen sich fester um die Stuhllehne, ihre Augen funkelten böse.
    Usti erbleichte, brach angesichts des Zorns seiner Herrin aber nicht in Gejammer aus. Ein Ausdruck der Selbstgerechtigkeit ließ sein feistes Gesicht leuchten. Er verschränkte die Finger über dem Bauch und sagte wichtigtuerisch: »Ich habe einen Eid geleistet.«
    »Ja, nämlich deiner Herrin zu dienen, du…!«
    »Verzeihung, Prinzessin, aber dieser Eid hat Präzedenz und würde auch als solcher vor dem Unsterblichengerichtshof gewertet werden. Es ist eine ziemlich lange Geschichte…«
    »Aber eine, die ich nur zu gern hören würde!« Zohra schürzte gefährlich die Lippen.
    Usti schluckte, aber da er das Recht auf seiner Seite wußte, fuhr er fort. »Es hängt mit meinem früheren Herrn vor zwei Herren zusammen, einem gewissen Abu Kir, einem Mann, der außerordentlich gern aß. Er war es, der gesegnete Abu Kir, möge Akhran persönlich die Freude haben, mit ihm im Himmel zu speisen, der mich die Gaumenfreuden lehrte.« Usti rülpste. »Wenn man sich vorstellt, daß ich dazu gezwungen bin, über ihn zu reden, ich – der schon seit Monaten nichts mehr gespeist hat! Sei still, armes, kleines Ding«, er tätschelte seinen Magen, »wir werden schon bald wieder speisen, sofern es an diesem erbärmlichen Ort irgend etwas zu essen gibt. Ja«, fuhr er hastig fort, »ich bitte um Verzeihung, Prinzessin. Wir sprachen von Abu Kir. Eines Nachts rief Abu Kir mich herbei.
    ›Usti, mein edler Freund, heute abend gelüstet es mich nach Kumquats.‹
    ›Nichts leichter als das, mein Gebieter‹, sagte ich, da ich natürlich wie immer bereit war, ihm zu

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