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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Diensten zu sein. ›Ich werde den Sklaven auf den Markt schicken.‹
    ›Ach, so leicht ist das nicht, Usti‹, antwortete Abu Kir. ›Die Kumquats, nach denen es mich gelüstet, wachsen nur an einem einzigen Ort – im Garten des unsterblichen Quar. Ich habe gehört, daß ein Mensch nur einmal von ihrer süßen, dicken Saftigkeit zu kosten braucht, um alle Sorgen und Nöte zu vergessen.‹
    ›Wahrlich, Gebieter, du hast richtig gehört. Ich habe sie selbst gekostet, und das ist keine Übertreibung. Doch die Früchte dieses Gartens zu erwerben ist schwieriger, als die Mutter einer schönen jungen Jungfer dazu zu bewegen, es zuzulassen, daß ihre Tochter die Nacht in deinem Bett verbringt. Tatsächlich, Gebieter, wüßte ich da eine Jungfer, wenn du es nur befiehlst, die dich sämtliche Kumquats vergessen machen würde.‹
    ›Frauen!‹ sagte Abu Kir verächtlich. ›Was sind die im Vergleich zu Speisen! Hole mir die Kumquats aus Quars Garten, Usti, und ich werde dir zur Belohnung deine Freiheit gewähren!‹
    Ein derart großzügiges Angebot konnte ich nicht ablehnen. Außerdem bin ich ja, wie du sehr wohl weißt, Prinzessin, ein höchst hingebungsvoller Diener meiner Herren, und gebe stets mein Bestes, um sie zufriedenzustellen. Allerdings konnte der Dschinn des Akhran ja wohl schlecht einfach in den Garten des Quar spazieren, um dort um Kumquats zu betteln, vor allem dann nicht, wenn Kaug – möge er Meerwasser saufen – der Gärtner ist.
    Deshalb begab ich mich zu einem Unsterblichen des Quar und fragte ihn, ob er so gütig wäre, mir mehrere Kumquats aus dem Garten seines Herrn zu besorgen.
    ›Nichts würde mir ein größeres Vergnügen bereiten‹, sagte Quars Dschinn. ›Und ich würde auch sofort losfliegen, wenn es nicht so wäre, daß einer der Anhänger des Benario meiner Herrin ihr liebstes Korallenjadehalsband gestohlen hätte. Ich war gerade unterwegs, um einen der langfingrigen Unsterblichen des Gotts zu überzeugen, seinen Gebieter davon zu überzeugen, es zurückzugeben. Sonst, lieber Usti, würde ich dir die Kumquats bringen.‹
    Während er sprach, warf er mir einen vielsagenden Blick zu, und ich wußte, was ich tun mußte, um die Kumquats zu bekommen.
    Also begab ich mich zu dem Unsterblichen des Benario, wobei ich, wie du dir denken kannst, zuvor darauf achtete, meine Börse in der Sicherheit meines Holzkohlebrenners zurückzulassen.«
    Zohra stemmte das Kinn in die Hand.
    »Ich habe dir ja gesagt, daß es eine lange Geschichte ist«, warf Usti entschuldigend ein.
    »Wie lange noch, bis wir zu Zhakrin und deinem ›Eid‹ kommen?«
    »Darauf komme ich gerade, Prinzessin. Du mußt nämlich wissen, daß mir der Unsterbliche des Benario versprach, das Halsband im Austausch gegen einen Meuchelmörderdolch zurückzugeben, wie er von den Anhängern des Zhakrin hergestellt wurde. Daher begab ich mich… «
    »Pst!« Zohra richtete sich auf und blickte zur Tür. Draußen war ein Rauschen zu hören, ein kräftiger Parfümgeruch wehte in den Raum.
    »Moschus«, sagte Usti und nieste.
    »Pst!« zischte Zohra.
    Ein Schlüssel rasselte im Schloß.
    »Zurück in den Ring!« flüsterte Zohra.
    »Prinzessin!« Usti starrte sie entsetzt an.
    »Tu, was ich dir befehle!« sagte Zohra heftig und streckte die Linke vor, an der der Rauchkristall funkelte.
    Das Schloß in der Tür klickte. Usti warf einen verzweifelten Blick auf den Ring. Der Dschinn keuchte auf, als hätte ihn ein Schlag getroffen. Er warf einen entsetzten Blick auf die Tür. Die Augäpfel traten ihm aus dem Kopf, sofort veränderte er sich, wurde zu Rauch, zog in einer Spirale an die Decke und sprang kopfüber in den Ring.
    Zohra nahm sich einen Augenblick Zeit, um den Ring zu betrachten, als der Dschinn darin verschwand. Es war ein schlichter Silberring mit einem dunklen Stein. Er war häßlich, und er gehörte nicht ihr. Hastig schlug sie die Hand darüber und drehte sich zu ihrem Besucher um.
    In der Tür stand eine Frau, die mit empfindlichem Schnüffeln die Luft begutachtete. Ihr Gesicht war unverschleiert, sie trug auch keine Kopfbedeckung. Das dichte, kastanienbraune Haar war zu einem straffen, raffiniert geflochtenen Kranz auf dem Hinterkopf zurückgezogen. Ihr Kleid aus schwarzem Samt streifte beim Gehen über den Boden; das Symbol der zerteilten Schlange, das Zohra sowohl auf Khardans Rüstung als auch am Mast des Schiffs der Ghule hatte flattern sehen, zierte ihre linke Brust. Ihr Gesicht war bemerkenswert für seine

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