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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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würde dich befreien, wenn ich könnte! Ich würde mein Leben für dich geben!« Khardan öffnete die Augen, musterte ihn eindringlich, und Mathew errötete. Er hatte seine Worte nicht mit Herzensblut beflecken wollen. Er senkte den Kopf, starrte auf die Schale mit dem rosagefärbten Wasser, die vor seinen Knien am Boden stand. Dann sprach er in gedämpfterem Ton weiter, während er zugleich mit bebenden Fingern an dem schwarzen Samtgewand nestelte. »Aber ich kann nicht. Es wäre sinnlos. Wir können nirgendwohin, Flucht ist unmöglich.«
    »Wir könnten wenigstens wie Männer sterben, kämpfend bis zum Ende«, widersprach Khardan hitzig. »Wir würden sterben, ein jeder im Dienst seines Gotts…«
    »Nein!« beharrte Mathew und ballte plötzlich die Faust, um sie gegen sein Knie zu schlagen. »Das ist alles, woran ihr immer denkt – ihr Nomaden! Der Tod! Solange ihr siegt, ist das Leben in Ordnung. Sobald ihr verliert, beschließt ihr aufzugeben und zu sterben!«
    »Ehrenvoll zu sterben…«
    »Verdammt sei die Ehre!« rief Mathew wütend, hob den Kopf und musterte Khardan zornig. »Vielleicht will dein Gott gar nicht deinen Tod! Hast du daran schon einmal gedacht? Vielleicht nützt du ihm nichts, wenn du tot bist! Vielleicht hat er dich aus einem bestimmten Grund hierhergebracht, und vielleicht ist es deine Aufgabe, lange genug zu überleben, bis du den herausgefunden hast!«
    »Mein Gott hat mich verlassen«, erwiderte Khardan barsch. »Er hat uns alle verlassen, wie es scheint, denn jetzt spricht er schon zu diesen Ungläubigen.«
    »Ja, das möchten sie dich glauben machen!« Impulsiv sah Mathew in das bleiche, leidende Gesicht in seinen Händen. »Wenn du glaubst, daß dein Gott dich verlassen hat, wirst du auch deinen Gott verlassen!«
    »Was weißt du von meinem Gott, Kafir?« Khardan riß seinen Kopf zurück und wandte die Augen ab.
    Mathew packte ihn an den Schultern, drehte ihn so, daß die dunklen Augen nur noch ihn anschauen konnten. »Khardan, denk doch einmal über das nach, was wir dort oben gehört haben! Bedenke, was diese Leute durchgemacht haben, was sie um ihres Glaubens willen erlitten haben. Ihr Gott war tot, und dennoch haben sie ihn nicht im Stich gelassen! Bist du weniger stark? Wirst du nachgeben?«
    Khardan starrte ihn nachdenklich an, die Stirn gerunzelt, sein Augenausdruck dunkel und unausdeutbar. Sein Blick fuhr auf Mathews Hände, auf die dünnen, zarten, vom Wasser gekühlten Finger, die gegen die brennende Haut des Kalifen preßten.
    »Deine Berührung ist so sanft wie die einer Frau«, murmelte er.
    Vor Scham errötend, riß Mathew seine Hand fort.
    »Sanfter sogar als die Berührung mancher Frauen – beispielsweise meiner«, fuhr Khardan mit grausigem Lächeln fort. »Ich beneide niemanden, der versucht, ihren Körper zu übernehmen. Ob Gott oder nicht – er darf sich auf interessante Zeiten gefaßt machen…« Khardan keuchte vor Schmerz auf.
    Hilflos sah Mathew mit an, wie sich Khardan wand, wie sein Körper zuckte, bis der Krampf endlich vorüberging. Schwer atmend hob Khardan schließlich den Kopf.
    Mathew sah sein eigenes Spiegelbild in den rotgeränderten Augen. Er sah so aus, als sei er es gewesen, den man gefoltert hatte. Sein Gesicht war aschfahl, und er zitterte am ganzen Leib.
    Khardan lächelte sanft. Seine Lippen verzogen sich sofort wieder zu einer schmerzhaften Grimasse, doch sein Lächeln blieb in den dunklen, überschatteten Augen erhalten. »Du solltest besser gehen«, sagte er leise. »Ich glaube nicht… daß du noch… viel davon ertragen kannst…«
    Mathew betete darum, daß der Wisch den Lebensmeister immer noch munter an der Nase herumführte, als er Khardans blutgetränktes Hemd ergriff, es in das Wasser tauchte und dem Mann die fiebrige Stirn und das Gesicht mit dem kühlenden Naß abwusch. Khardan schloß die Augen; Tränen rannen unter seinen Lidern hervor. Er seufzte zitternd.
    »Khardan«, sagte Mathew leise, »es gibt einen Ausweg, glaube ich, aber nur einen verzweifelten, fast hoffnungslosen.«
    Khardan nickte matt, um zu zeigen, daß er ihn verstanden hatte. Mehr Kraft hatte er nicht, und als Mathew seine Qual sah, hätte er fast nachgegeben. »Bewahre deine Ruhe«, sehnte er sich zu sagen, »mach weiter und stirb. Ich habe mich geirrt. Gönn dir etwas Erholung.« Doch er sagte nichts dergleichen. Zähneknirschend tauchte er das Tuch wieder in das Wasser, dann fuhr er in dem Wissen fort, daß das, was er nun verlangen würde, ihm das Herz

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