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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Das weiße Licht wurde zu einer bloßen Kerzenflamme, die die straffe, gespannte Haut der Zauberin beleuchtete. Die Zauberin stellte die Kerze auf einen Tisch neben Zohras Bett, dann setzte sie sich neben sie. Die Flamme in den alterslosen Augen der Frau brannte stetig und ohne zu flackern. Sie streckte eine Hand aus, um Zohras wirres schwarzes Haar zurückzustreichen.
    »Ich glaube allerdings, daß es sehr lehrreich war. Du begreifst jetzt, daß du unser bist – mit Körper, Geist und Seele.«
    »Was meinst du damit?« Zohra wich vor der Berührung der Frau zurück. Sie merkte, daß sie nackt im Bett lag, und so ergriff sie die Seidenlaken, auf denen sie ruhte, und zog sie um ihren Körper zusammen.
    Die Schwarze Zauberin lächelte. »Hätte nicht ein anderer nach dir verlangt, meine Liebe, würdest du jetzt in den Armen eines der Schwarzen Paladine liegen, ja vielleicht in wenigen Monaten sein Kind austragen.«
    »Nein!« Widerspenstig wandte Zohra den Kopf.
    Die Schwarze Zauberin beugte sich vor, berührte Zohras Wange mit ihrer Hand. »Kräftige Arme, weiche Küsse. Und dann nichts als kalte Leere. Du hast geschrien…«
    »Hör auf!« Zohra stieß die Hand von sich, blickte die Frau durch schmachvolle Tränen wütend an. Sie preßte die Laken an ihre Brust, wich so weit sie konnte vor der Frau zurück. »Ich werde nichts essen, nichts trinken!« rief sie leidenschaftlich. »Niemals werde ich mich ergeben…«
    »Die Droge war nicht in deiner Nahrung, Kind. Sie war in der Kleidung, die du angelegt hast. Der Stoff ist darin getränkt, und die Droge dringt durch deine Haut ein. Sie könnte auch in diesem Bettlaken sein.« Sie machte eine ausladende Geste. »In dem Duftöl, mit dem wir deinen Körper gesalbt haben. Du würdest es nie erfahren, meine Liebe… aber…« Die Zauberin erhob sich mit geschmeidiger Bewegung. Sie wandte sich von Zohra ab und verließ das Bett, um im Raum auf und ab zu gehen. »… Mach dir keine Sorgen. Wie ich schon sagte, du bist von einem anderen auserwählt, und wenn er auch deinen Körper will, so nicht, um neue Anhänger zu züchten.«
    Zohra blieb stumm, ließ sich nicht zu Fragen herab. Tatsächlich hörte sie kaum zu. Sie überlegte, wie sie der Droge entgehen konnte.
    Die Schwarze Zauberin sah zu einem kleinen Fenster hinüber, das in die Wand des freudlosen Raums eingelassen war. »Nur noch wenige Stunden bis zur Dämmerung; ein neuer Tag der Hoffnung bricht an. Bis es Mitternacht schlägt, wird unser Gott zu uns zurückkehren. Zhakrin wird wiedergeboren werden.« Sie blickte sich zu Zohra um, die nur mit den Schultern zuckte.
    »Was bedeutet mir das schon?«
    »Alles, meine Liebe«, erwiderte die Schwarze Zauberin sanft, und ihre Augen funkelten in einem eifernden, kräftigen Licht. »Denn er wird in deinem Leib wiedergeboren werden!«
    Zohra rollte die Augen. Offensichtlich war diese Frau verrückt. Ich muß hier raus. Die Droge… vielleicht war es dieser Moschusduft, den ich gerochen habe. Es muß ein Gegenmittel geben, irgendeine Möglichkeit, sie unwirksam zu machen. Usti könnte eins wissen, sofern ich den stammelnden Feigling dazu bewegen kann, mir zu helfen…
    Ein Anflug von Furcht packte Zohra. Sie blickte sich hastig um und sah ihre Ringe auf dem Tisch neben dem Bett liegen, die im Kerzenlicht hell schimmerten. Sie seufzte erleichtert.
    Die Schwarze Zauberin musterte sie ernst. »Du glaubst mir nicht.«
    »Natürlich nicht!« Zohra stieß ein kurzes, verbittertes Lachen aus. »Das ist nur eine List, um mich zu verwirren.«
    »Keine List, meine Liebe, das versichere ich dir«, entgegnete die Schwarze Zauberin. »Dir wird eine Ehre zuteil, mehr als allen Sterblichen, denn dein schwaches Fleisch wird unseren Gott beherbergen, bis er die Kraft erlangt, es zu verlassen und seinen rechtmäßigen Platz unter den anderen Gottheiten einzunehmen. Wenn du mir nicht glaubst, frag deinen Dschinn.« Die Zauberin heftete den Blick auf den Silberring. Zohra erbleichte, preßte aber die Lippen fest aufeinander und sagte nichts. Die Zauberin nickte. »Ich lasse dich ein paar Augenblicke allein. Du mußt entspannt und friedlich werden. Wenn ich zur Morgendämmerung wiederkehre, werden wir damit beginnen, dich auf die Empfängnis des Gottes vorzubereiten.«
    Die Schwarze Zauberin verließ den Raum und schloß leise die Tür hinter sich. Zohra hörte keinen Riegel, wußte aber, daß sie die Tür nicht aufbekommen würde, wenn sie es versuchte. Dann hob Zohra den Ring.
    »Usti!« rief

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