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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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zerreißen könnte. »Wir müssen irgendwie versuchen, uns der beiden Götter zu bemächtigen, bevor Zhakrin wieder in die Welt zurückkehren kann. Wenn wir sie beide haben, müssen wir Evren befreien, die Göttin, die Zhakrins Gegenspielerin ist. So schwach ihre Macht auch ist, wenn sie auf unserer Seite steht, denke ich, daß uns die Flucht gelingen könnte.«
    Khardan bewegte den Kopf, öffnete die Augen einen winzigen Spalt, um Mathew eindringlich anzublicken. Mathew legte das Tuch beiseite. Sanft fuhren seine Finger durch das schwarze lockige Haar. Da er Khardan nicht in die Augen blicken konnte, sah er ein Stück höher auf seine eigene Hand. »Um das zu erreichen, mußt du zur Zeremonie zugelassen werden«, sagte Mathew mit stockender Stimme. »Um zugelassen zu werden, mußt du ein Schwarzer Paladin sein…«
    Khardans Mund zuckte.
    »Verstehst du, was ich gerade sage?« setzte Mathew nach, obwohl er an seinen Gefühlen fast zu ersticken drohte. »Ich sage damit, daß du durchhalten mußt bis zum… bis zum…« Er konnte nicht mehr weitersprechen.
    »Tod…« murmelte Khardan. »Und sie dann… davon überzeugen… daß ich… einer bin…«
    Mathew erstarrte. Was war das? Furchterfüllt lauschte er. Schritte! Auf der Treppe!
    Khardan regte sich nicht. Sein Gesicht war bleich, Blut lief ihm aus dem Mundwinkel.
    Mathew zitterte so stark, daß er kaum aufrecht stehen konnte. Seine Beine schienen eingeschlafen zu sein, und für einen Augenblick glaubte er, er würde wieder zu Boden stürzen. Zögernd sah er Khardan an.
    Ich sollte die Sache vergessen! Die Idee ist wahnwitzig. Es wäre viel besser, jetzt aufzugeben!
    Khardans eingesunkene Augen flackerten. »Ich… werde… nicht… versagen!«
    Ich auch nicht! sagte sich Mathew mit plötzlicher, grimmiger Entschiedenheit. Er machte kehrt und floh aus dem Raum, huschte den Gang weiter, hinaus aus dem Licht, um sich im Schatten einer anderen Zelle zu verbergen.
    Unter zornigen Verwünschungen Auda ibn Jads, weil er ihn bei der Arbeit gestört hatte, schlurfte der Lebensmeister zurück in den Raum.
    Mathew vernahm die schleppenden Schritte des Manns in der Folterkammer, er hörte ihn stehenbleiben und konnte sich beinahe vorstellen, wie der Peiniger sich über Khardan beugte.
    »Aha, Besuch gehabt.« Der Lebensmeister kicherte. »Darum ging es also bei dem ganzen Durcheinander. Wie ich sehe, hat er dir etwas Kraft beschert, wer immer es war. Hat keinen Dank verdient, wer immer es war. Dann müssen wir uns einfach ein bißchen mehr anstrengen…«
    Khardans Schrei zerriß die Dunkelheit und Mathews Herz. Der junge Hexer steckte die Hand in den Beutel, umschlang fest den Stab und sprach die Zauberworte, bis er fühlte, wie ihn Wischhände zu fassen bekamen und in die Dunkelheit zerrten.
     
     

13
     
    »Bring mich zum Frauenturm«, befahl Mathew matt.
    »Um mit der Schwarzen Zauberin zu sprechen? Daran denke ich gar nicht!« versetzte der Wisch.
    »Nein. Ich muß mit…« Mathew sah sich um und verschluckte den Rest seines Satzes.
    Der Wisch hatte Mathew in den Raum zurückbefördert, in den man ihn nach seiner Ankunft geführt hatte. Als sie sich jetzt darin materialisierten, mußten sowohl Mathew als auch sein ›Diener‹ die unangenehme Überraschung verkraften, plötzlich vor der Schwarzen Zauberin zu stehen, die sich vor der kalten Asche des Kamins aufgebaut hatte.
    »Mit wem sprechen?« fragte die Frau. »Mit deiner anderen Freundin?«
    »Wenn du keine weitere Verwendung mehr für mich haben solltest, Dunkler Meister…« wimmerte der Wisch mit einem obszönen Zucken, daß eine Verneigung darstellen sollte.
    »Geh noch nicht fort, Kreatur des Sul«, befahl die Zauberin.
    »Diener des Astafas!« zischte der Wisch wütend, und seine Zunge glitt zwischen seinen spitzen schwarzen Zähnen hervor. »Ich bin kein niederer Dämon des Chaos, werte Dame!«
    »Das ließe sich einrichten«, meinte die Schwarze Zauberin und zog die Augenbrauen so weit zusammen, wie es ihre straffe Gesichtshaut zuließ. Sie musterte Mathew. »Schenke mir diese Kreatur.«
    »Das kann ich nicht, edle Dame«, sagte Mathew in leisem, respektvollem Ton. Er hatte wenig zu befürchten. Die Zauberin mochte vielleicht versuchen, ihm den Stab gewaltsam zu entreißen, doch der Wisch würde sich ganz bestimmt wehren – wenn schon nicht, um ihn zu beschützen, dann doch um seiner eigenen, verrunzelten Haut wegen.
    »Für jemanden, der so jung ist, bist du recht klug.« Die Zauberin sah ihn prüfend

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