Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Titel: Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
ihrem Gewicht beinahe mit dem Kopf auf die Knie.
    »Frauen für meinen Gebieter!«
    Willige, geschmeidige Leiber umringten Meelusk, flüsterten mit sanften Stimmen ins Ohr. Die Frauen schmiegten sich verführerisch an ihn. Gaffend ließ Meelusk sowohl Sonds Lampe als auch Pukahs Korb fahren, um seine Hände freizubekommen.
    »Eine neue Lampe und ein neuer Korb für meinen Gebieter!« rief Pukah, hingerissen von Begeisterung.
    »Ja! Ja!« keuchte Meelusk und beäugte die Frauen, während er gierig nach ihren weichen Leibern griff. »Alles neu! Noch mehr Gold! Noch mehr Juwelen! Und wenn ihr schon dabei seid, noch mehr von diesen Schönheiten.«
    Pukah warf Khardan einen vielsagenden Blick zu. Leise schlich sich der Kalif heran, ergriff Sonds Lampe und Pukahs Korb, packte sie fest und wich schnell wieder einen Schritt zurück.
    Sofort verschwanden die Frauen, die Edelsteine, die Perlen und das Gold, der Turban, die Wolle und die Seide allesamt.
    »Ach, Gebieter Meelusk, was hast du nur getan?« rief Pukah bestürzt.
    »Wie? Was?« Meelusk blickte sich wirr um, während seine Hände, die soeben noch eine schlanke Hüfte umschlungen hielten, jetzt mit festem Griff nichts anderes als leere Luft packten. Wütend fuhr er die beiden Dschinnen an, die ihn traurig musterten. »Bringt sie zurück, habt ihr gehört. Bringt sie zurück!« heulte er und hüpfte dabei im Sand auf und ab.
    »Ach, leider bist du nicht mehr unser Gebieter, Gebieter«, sagte Pukah mit hilflosem Spreizen der Hände.
    »Du hast aus eigenem Entschluß unsere Behausungen weggegeben«, ergänzte Sond mit schwerem Seufzen.
    Tobend fuhr Meelusk herum und sprang auf Khardan zu, doch bevor er auch nur zwei Schritte hatte machen können, hatte der riesige Sond den schäbigen kleinen Mann schon an den Armen gepackt. Der Dschinn hob ihn hoch wie ein Kind und trug den um sich tretenden und kreischenden Meelusk zu seinem Boot hinüber. Sond warf ihn hinein und verpaßte dem Boot einen mächtigen Stoß, der es über das Wasser schießen ließ.
    »Besser nicht so laut rufen, ehemaliger Gebieter!« rief Pukah dem Boot nach. »Die Ghule haben ein hervorragendes Gehör!«
    Meelusks Flüche verstummten abrupt, und einmal mehr war alles wieder still. Als das Boot außer Sichtweite war, kehrten Sond und Pukah langsam über den Sand zurück, um sich vor Khardan aufzubauen. Sonds zerbeulte und zerkratzte Lampe, die unter ihrem Gebrauch ziemlich gelitten hatte, lag zu Füßen des Kalifen. Pukahs wassergetränkter Korb stand daneben. Khardan musterte die Gegenstände, die die Dschinnen an die sterbliche Welt banden, sein Blick war finster und nachdenklich.
    Die Dschinnen verneigten sich und warteten in angespanntem Schweigen.
    »Dann geht und tut, was ihr tun müßt!« knurrte Khardan plötzlich, wobei er sich weigerte sie anzusehen. »Je schneller ihr fort seid, um so schneller kehrt ihr wieder zurück.«
    Sond warf Pukah einen Blick zu. Pukah nickte.
    »Lebt wohl, Prinzessin, Kalif, Verrückter!« Der fuchsgesichtige Dschinn winkte. »Erwartet uns beim Sonnenuntergang zurück!«
    Die Dschinnen verschwanden.
    »Wirklich eine kluge Entscheidung, Mann!« höhnte Zohra. »Jetzt sind wir allein an diesem vermaledeiten Ort!«
    »Ich mußte die Entscheidung treffen, Frau, nicht du!« erwiderte Khardan barsch.
    Ein schweres Schweigen legte sich über die drei, das nur vom sanften Geräusch des Wassers unterbrochen wurde, wie es am Ufer leckte, und vom Schnarchen Ustis, der wie ein riesiger, fetter Fisch auf dem Strand ausgestreckt dalag.
    »Wenigstens hat mein Dschinn uns nicht im Stich gelassen…«, fing Zohra an.
    Plötzlich fuhr Sonds riesige Hand aus der Luft. Er packte Usti an der breiten Bauchschärpe und riß ihn in die Höhe. Ein erschrockener Schrei, dann war auch Usti verschwunden.
    Jetzt waren die drei Menschen allein an der feindseligen Küste. Die Sonne schlug mit ihrem Hammer gegen die rissige Erde. Stinkende Pfützen brackigen Wassers blubberten und kochten. Hinter ihnen stand ein Zelt, durch dessen geöffnete Klappe sie in die kühle, einladende Dunkelheit in seinem Inneren blicken konnten. Wasserschläuche hingen von der Mittelstange herab, Schalen mit Früchten und Reis standen auf Teppichen, die vor Kissen ausgebreitet lagen. Es gab sogar Wüstenkleidung. Die Dschinnen hatten an alles gedacht und es beschafft.
    »Geh hinein, Frau. Zieh dich um«, befahl Khardan. »Wir werden draußen auf dich warten.«
    »Du kannst ja nicht einmal deinen eigenen Dschinnen Befehle

Weitere Kostenlose Bücher