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Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Titel: Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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waren, daß sie nur bei unmittelbarer Lichtbestrahlung zu erkennen waren, fingen die Sonnenstrahlen ein und schienen plötzlich aus dem schwarzen Tuch hervorzuspringen und alle Betrachter in Staunen zu versetzen.
    Mathews Hände waren mit seinen eigenen Schriftrollen in den langen, fließenden Ärmeln verborgen. Er trat vor, ohne ein Wort zu sagen oder irgend jemanden anzuschauen, hielt den Blick starr geradeaus gerichtet. Er sah, wie Khardan sein Zelt verließ und bemerkte den verwunderten Blick, mit dem der Mann ihn bedachte. Mathew wagte es nicht zu reagieren oder den Schein des Geheimnisvollen zu brechen, mit dem er sich umhüllte.
    Plötzlich fiel Mathew ein, was der Erzmagus wohl gesagt hätte, wenn er seinen Schüler jetzt sehen könnte, und ein schiefmäuliges Lächeln hätte die Illusion beinahe zerstört. »Billiger Tand! Jenen angemessen, die die Zauberei mißbrauchen, um damit die Leichtgläubigen zu verführen! Der wahre Magus braucht keine schwarzen Kutten oder einen Spitzhut! Der könnte auch nackt in der Wildnis Magie praktizieren.« – Da es niemand wagte, in Anwesenheit des Erzmagus zu lachen, hatte diese Behauptung unter den Studenten stets plötzliche Hustenanfälle bewirkt. »Magie nackt in der Wildnis praktizieren, wenn er sich nur auf seine Kunst versteht und Sul im Herzen trägt!«
    Nackt in der Wildnis. Mathew seufzte. Jetzt war der Erzmagus tot, abgeschlachtet von Audas Gumen . Der junge Hexer hoffte, daß der alte Mann verstehen und verzeihen würde, was sein Schüler vorhatte.
    Hastig schritt Mathew durch das Lager und begab sich zum Tel. Er erweckte den Anschein, blindlings dahinzuschreiten, obwohl er in Wirklichkeit sorgfältig darauf achtete, wohin er trat.
    Hinter ihm hörte er, wie die Männer ihm folgten, wie die Scheichs jedermann danach fragten, was hier los war, und wie die Nomaden verwirrte Antworten gaben.
    »Das ist doch lächerlich!« sagte Zeid zornig. »Warum hält ihn nicht irgend jemand auf?«
    »Er ist verrückt«, murmelte Majiid düster.
    »Halte du ihn doch auf«, schlug Jaafar vor.
    »Na schön, das werde ich!« knurrte Zeid.
    Der kleine Scheich baute sich mit erhobenen Händen und aufgesperrtem Mund vor Mathew auf. Der Hexer ging aber einfach weiter und hätte den Scheich glatt umgerannt, wäre Zeid nicht im letzten Augenblick zur Seite gesprungen.
    »Er hat mich nicht einmal bemerkt!« keuchte der Scheich.
    »Er wird von dem Gott geführt!« rief Jaafar mit ehrfürchtiger Stimme.
    »Er wird von dem Gott geführt!« Die Nachricht verbreitete sich in der Menge wie eine Flamme auf dem Öl, und Mathew segnete den Mann insgeheim dafür.
    Dann erreichte Mathew den Tel und begann mit dem Aufstieg, wobei er zwischen den Felsen und den Rosen des Propheten immer wieder ausrutschte und stürzte. Als er ungefähr auf halber Höhe war, drehte er sich um und breitete die Arme aus. Er verbarg dabei die Ziegenhäute, indem er seinem Publikum die Handrücken zukehrte.
    »Volk der Akar, der Hrana und der Aran, lauscht meinen Worten«, rief er mit so tiefer Stimme, wie er nur konnte.
    Am Fuß des Tels, unmittelbar vor ihm stand Zohra. Der von seinen Wachen festgehaltene Khardan starrte Mathew finster an; er war vielleicht davon überzeugt, daß der junge Mann nun wirklich verrückt geworden war. Neben ihm beobachtete Auda mit dunkel glitzernden Augen das Geschehen. Sein Anblick beunruhigte Mathew, und so wandte er schnell die Augen von ihm ab.
    »Verrückter, komm runter!« Majiid klang ungeduldig. »Wir haben keine Zeit für so etwas…«
    »Keine Zeit für das Wort Akhrans?« rief Mathew streng.
    Die Menge murmelte. Köpfe wurden zusammengesteckt.
    »Holt ihn dort runter, damit wir endlich zu Gericht sitzen können«, befahl Zeid und gab mehreren seiner Männer ein Handzeichen.
    Mathew glaubte erst, daß sie ihm den Gehorsam verweigern würden, bis Zeid angesichts dieses Ungehorsams rot anlief. Drei Männer begannen damit, den Tel hinaufzusteigen.
    Mathew murmelte ein kurzes Stoßgebet an Promenthas und ein weiteres an Sul, dann warf er eine der Schriftrollen auf den Boden, wobei er die Worte rezitierte, die er mit großer Sorgfalt aufgeschrieben hatte.
    Eine Explosion ließ Felsentrümmer und Staub in alle Richtungen davonstieben. Purpurgrüner Rauch stieg auf und verhüllte den jungen Hexer. Mathew versuchte, seinen Hustenreiz zu unterdrücken und sich zusammenzunehmen, damit die Menge nach Auflösung des Rauchs einen gebieterischen Hexer zu sehen bekam und keinen jungen Mann,

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