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Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Titel: Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Und was Akhran betrifft, so ist er vielleicht schon selbst geschlagen, soweit wir…«
    »Nein, schau doch!« Mathew beugte sich vor und berührte eine der häßlichen Kakteen. »Erkläre mir, wie dies hier am Leben bleiben kann, wo doch alles in der Umgebung tot und verwelkt ist! Dem ist so, weil Akhran lebt. Du mußt weiterhin glauben, Khardan! Du mußt!«
    »Ich stimme Blumenblüte zu, Bruder«, sagte Auda und trat von hinten an sie heran. »Der Glaube an unsere Götter ist alles, was uns noch übriggeblieben ist. Der Glaube allein steht zwischen uns und dem Verderben.«

7
    »Glauben. Ich muß glauben«, wiederholte Mathew immer und immer wieder den ganzen Tag. Jedes Geräusch, ob es das Bellen eines der abgemagerten Lagerhunde war oder die Bewegung eines Wachtpostens vor Zohras Zelt, ließ ihn auffahren und begierig aus der Zeltöffnung schauen.
    Doch es war nichts, immer nur nichts.
    Der Mittag kam, und Stille legte sich über das Lager, alle ruhten sich in der brennenden Hitze aus. Neidvoll blickte Mathew zu Zohra hinüber. Erschöpft von ihrem nächtlichen Werk und den Spannungen des Morgens, war sie eingeschlafen. Er fragte sich, ob Khardan wohl auch schlief. Oder lag er im schattigen Dunkel und überlegte sich, daß alles zum besten gekommen wäre, wenn er selbst gesprochen hätte, wie er es auch hätte tun sollen?
    Mit einem tiefen Seufzen ließ Mathew seinen schmerzenden Kopf in seine Hände sinken. »Ich hätte mich heraushalten sollen«, tadelte er sich selbst. »Das ist nicht mein Volk. Ich verstehe sie nicht. Khardan hätte alles handhaben können. Ich hätte ihm vertrauen sollen…«
    Irgend jemand war im Zelt!
    Aus dem Augenwinkel erblickte Mathew einen Schatten, da aber hatte sich schon eine Hand über seinen Mund gelegt.
    »Mach kein Geräusch, Blumenblüte«, hauchte eine Stimme in seinem Ohr. »Sonst schreckst du die Wachen auf!«
    Sein Herz hämmerte so stark, daß ihm Sternenschauer vor den Augen erschienen, als er nickte. Auda löste seinen Griff und bedeutete Mathew, Zohra zu wecken, um dann wieder mit den dunkleren Schatten des Zelts zu verschmelzen.
    Es schien ihm eine Schande, sie zu stören. Sollte sie doch ihre letzten paar Augenblicke des Friedens genießen, bevor…
    Auda machte eine gebieterische Geste, die grausamen Augen verengten sich.
    »Zohra!« Mathew schüttelte sie sanft. »Zohra, wach auf.«
    Sofort war sie wach und fuhr zwischen den Kissen auf, um Mathew anzustarren. »Wie? Haben Sie…«
    »Nein.« Er deutete auf Auda, der im matten Licht im hinteren Teil des Zelts kaum zu erkennen war. Der Paladin hatte sein Gesichtstuch abgelegt und preßte nun schweigengebietend den Finger gegen seine Lippen.
    Furchterfüllt wich Zohra vor ihm zurück. Dann schien sie sich wieder zu fangen, versteifte sich und blickte ihn in heftiger Wut an.
    Mit leisen Bewegungen kroch Auda zu ihnen herüber und winkte sie heran, um mit kaum hörbarer Stimme zu fragen: »Blumenblüte, welche Tötungszauber hast du zur Verfügung?«
    Eine Eiseskälte schoß durch Mathew, der erstickenden Hitze zum Trotz. Seine Finger wurden taub, sein Herzschlag stockte, er konnte nicht mehr einatmen. Langsam schüttelte er den Kopf.
    »Was? Du kennst keine?« fragte Auda, und seine dunklen Augen glitzerten.
    Mathew zögerte. Ja, er würde antworten, daß er keine kannte. Die Worte lagen ihm schon auf der Zunge, doch da merkte er, daß er zu lange gewartet hatte. Die Lüge mußte in seinen Augen zu lesen sein. Er schüttelte sich wie vor Kälte und sagte gepreßt: »Ich werde nicht töten.«
    »Mat-hew!« Zohras Finger gruben sich in seinen Arm. »Kannst du das vollbringen, diese… Tötungsmagie?«
    »Das kann er«, erwiderte Auda ruhig. »Er will nicht, das ist alles. Eher läßt er dich und Khardan sterben.«
    Mathew errötete. »Ich dachte eigentlich, du wärst derjenige gewesen, der zum Glauben geraten hat!«
    »Den Glauben in einer Hand.« Auda streckte die Linke vor, ballte sie zur Faust. »Dies ist der anderen.« Seine rechte Hand griff in sein Gewand und holte den Schlangendolch hervor. »So hat mein Volk überlebt.«
    »Wir sind zum Tel zurückgekehrt, um dein Volk zu retten!« Mathew blickte Zohra an. »Und jetzt willst du sie abschlachten?«
    Zohra fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Ihr Gesicht war fahl, ihre Augen geweitet und von einem heftigen inneren Hoffnungsfeuer lodernd, das nun langsam erlosch. »Ich… ich weiß es nicht«, flüsterte sie zerstreut.
    »Wir tun, was wir tun müssen! Die

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