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Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Titel: Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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mehr beherrschen.«
    »Sei still, sonst ziehst du noch die Aufmerksamkeit auf uns!« sagte Khardan streng. Sein Blick fuhr zu Zohra hinüber. Sie senkte die Augen, doch erst nachdem er das Lachen in ihren dunklen Tiefen hatte funkeln sehen.
    Khardan merkte, wie ein Lächeln auch an seinen eigenen Lippen zerrte, ob er wollte oder nicht. Ich muß lächerlich ausgesehen haben, das will ich zugeben. Und den jungen Mann lachen zu hören – nach all dieser Zeit! Das ist ein gutes Zeichen.
    »Salaam aleikum, mein Freund«, rief Khardan dem Besitzer des Affen zu, der dem Tier die Münze abgenommen hatte, um sie nach sorgfältiger Prüfung in einer zerlumpten Schultertasche aus Tuch zu verstauen.
    Der Besitzer verneigte sich und kam zu den beiden Nomaden und ihren Frauen. »Aleikum salaam, Effendi«, sagte er unterwürfig.
    Der Affe war nicht so höflich. Auf der Schulter seines Herrn bleckte die Kreatur ihre spitzen kleinen Zähne gegen Khardan und zischte. Mit einem entschuldigenden Lächeln streichelte der Besitzer das Tier und wies es in einer fremden Sprache zurecht. Kopfschüttelnd hüpfte der Affe auf die andere Schulter.
    »Ich entschuldige mich, Effendi«, sagte der Mann. »Zar mag es nicht, wenn man ihn neckt. Das ist sein einziger Fehler. Davon abgesehen ist er ein wunderbares Haustier.«
    »Jedenfalls scheint er sehr nützlich zu sein«, bemerkte Khardan, während er die Stofftasche betrachtete.
    Der Affenbesitzer legte die Hand auf die Tasche, sein Blick hatte sich plötzlich verengt, und die Stirn lag in Falten. Doch als er sah, wie freundlich der Nomade neben ihm dahinschritt, entspannte der Mann sie wieder.
    »Ja, Effendi«, gestand er. »Ich bin viele Jahre lang mit dem Hunter als einzigem Weggefährten umhergewandert, bis ich Zar begegnete. Sein Name bedeutet ›Gold‹, und das hat er seitdem viele Male aufgewogen. Natürlich«, fügte er hastig hinzu und schlug mit der Hand ein Zeichen über dem Kopf des Tiers, »ist Zar ein übellauniges kleines Tier, wie du gesehen hast. Wie oft er seine winzigen Zähne schon in meinen Daumen gegraben hat. Siehst du?« Der Mann zeigte ihm einen schmutzigen Finger.
    Khardan verlieh seinem Mitgefühl Ausdruck, und da er wußte, daß es unklug wäre, noch länger über den Affen zu sprechen, fiel es dem Kalifen leicht, das Thema zu wechseln.
    »Du hast Worte gesagt, die ich nicht verstand. Du stammst nicht von hier.«
    Der Mann nickte. »Mein Heim – oder was ich an Heim habe – befindet sich in Ravenchai. Aber ich bin schon viele Jahre nicht mehr dort gewesen. Um ganz ehrlich zu sein, mein Freund«, er trat dichter an Khardan heran und gewährte ihm mit verengten Augen einen verschwörerischen Blick, »in diesem Heim gibt es eine Frau, die mich bei meiner Rückkehr mit etwas weniger als liebevoller Hingabe begrüßen würde, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Frauen!« rief Khardan mitfühlend.
    »Es war nicht ihre Schuld«, meinte der durchtriebene Mann großmütig. »Die Arbeit liebt mich eben nicht.«
    »Ach ja?« erwiderte Khardan, der diese merkwürdige Aussage nicht so recht verstand.
    »Nein, die Arbeit und ich kommen überhaupt nicht gut miteinander zurecht. Gelegentlich lasse ich mich mit ihr ein, aber das endet immer im Streit. Die Arbeit verlangt ständig, daß ich ihr nachgehe, während mir eher danach ist, sie ziehen zu lassen und mir etwas zu Essen zu holen oder ein Nickerchen zu machen oder in den Arwat auf einen Schoppen Wein zu gehen. Schließlich verläßt die Arbeit mich dann wieder im Zorn, und dann stehe ich da, kann nichts anderes mehr tun als schlafen, ohne Geld, um mir etwas zu Essen zu kaufen, um meinen Hunger zu stillen, oder etwas Wein gegen meinen Durst.« Der Mann schüttelte dabei den Kopf und schien tatsächlich so niedergeschmettert ob dieses schlimmen Schicksals, daß es Khardan überhaupt nicht schwerfiel, die Arbeit zum unvernünftigsten Wesen auf der Welt zu erklären.
    »Als Zar zu mir kam… und das ist wirklich eine sehr seltsame Geschichte, mein Freund, denn Zar ist wirklich zu mir gekommen. Ich ging gerade die Straße entlang, es war in… na ja, es hat keine Bedeutung für dich, welche Straße das war, als der Sultan in seiner Sänfte ausritt, um frische Luft zu schnappen. Ich schritt neben ihm her, nur für den Fall, daß der Sultan vielleicht etwas fallenließ, um mich damit zu beehren, es ihm zurückgeben zu dürfen, als ich sah, wie sich die Vorhänge öffneten und dieser kleine Bursche plötzlich herausgehopst kam.« Er

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