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Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Titel: Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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seine Warnung war nicht erforderlich. Der kühle Kopf der Prinzessin erstickte die hitzigen Worte, mit denen sie sonst das Fleisch ihres Opfers versengt hätte.
    »Wir sind mit einem Plan hierhergekommen, uns selbst zu befreien. In dem Land hinter dem Meer, aus dem Mat-hew stammt, verleiht Sul den Männern Magie. In seinem eigenen Land ist Mat-hew ein mächtiger Zauberer.«
    Die Frauen wechselten stirnrunzelnd Blicke, sie wußten nicht so recht, wie sie darauf reagieren sollten.
    »Aber meine Tochter, er ist doch verrückt«, sagte Badia vorsichtig und verneigte sich dabei vor Mathew, um ihm anzuzeigen, daß sie seine Gefühle damit nicht verletzten wollte.
    »Nein, das ist er nicht«, widersprach Zohra. »Na ja, vielleicht ein wenig. Aber das macht nichts. Er verfügt über einen Zauber, den er uns allen beibringen kann, so wie er mir den Zauber des Wassermachens beigebracht hat.«
    »Und was wird dieser Zauber bewirken?« fragte Badia. Sie blickte streng um sich, und gebot den anderen damit zu schweigen.
    »In meinem Land«, sagte Mathew verlegen, dem die hundert dunklen Augenpaare nur zu bewußt waren, die sich nun auf ihn richteten, »ist es sehr kühl, und es regnet fast jeden Tag. Wir haben große Gewässer – Seen und Flüsse –, und so gibt es gewaltige Mengen Wasser in der Luft. Manchmal wird das Wasser in dieser Luft in meinem Land dicht genug, um es zu sehen, und doch nicht so dicht, daß man es nicht atmen könnte.« So kam er nicht weiter. Die meisten schienen jetzt noch überzeugter davon zu sein, daß er so verrückt war wie ein Pferd, das Schlafmohn fraß.
    »Es ist, als würde der Gott Akhran eine Wolke vom Himmel herabschicken. Die Wolke nennt man in meinem Land Nebel«, stieß er tollkühn nach. Die Zeit wurde knapp, sie hatten noch viel zu tun. »… und wenn dieser Nebel die Erde bedeckt, können die Menschen nicht allzu klar durch ihn hindurchsehen, weshalb sie sich verwirrt fühlen. Betrachtet man vertraute Gegenstände durch Nebel, sehen sie seltsam und unwirklich aus. Es ist schon vorgekommen, daß Leute sich in einem Wald verirrten, den sie ihr ganzes Leben lang schon kannten. Mit dem Segen Suls kann der Zauberer seinen eigenen Nebel hervorbringen und ihn dazu benutzen, sich zu schützen. Durch die Macht dieses Zaubers umgibt sich der Magus mit einem magischen Nebel, der in den Köpfen all jener, die ihn sehen, sofort Zweifel und Verwirrung herstellen kann.«
    »Verschwindet er«, fragte Badia, die nun trotz allem doch noch Interesse entwickelte.
    »Nein«, erwiderte Mathew, »aber jenen, die den Magus unmittelbar anblicken, scheint es, als sei er verschwunden. Man kann ihn weder sehen noch hören, denn der Nebel dämpft auch völlig das Geräusch seiner Bewegungen. So kann er seinen Feinden entkommen, indem er davonschlüpft.«
    Wie er durch versiegelte Tore kommen wollte, war zwar eine gänzlich andere Frage, doch Mathew hoffte, daß sich schon beizeiten eine Lösung dafür finden würde. In seinem Heimatland, wo die Leute an Nebel gewöhnt waren, wirkte dieser Zauber nur zum Teil, und so wurde er hauptsächlich von Leuten verwendet, die in den Wäldern oder den dunklen Seitenstraßen der Stadt plötzlich auf Räuber trafen. Es war ein einfacher Zauber, einer der ersten, den man den Novizen beibrachte, die ihn häufig verwendeten, um zur Schlafenszeit ihren Lehrern zu entwischen. Doch Mathew hoffte darauf, daß das Erschaffen von Nebel in diesem Land, wo man ihn nicht kannte, die Wachen hinreichend aus der Fassung bringen würde, damit die Männer ihnen die Schlüssel entreißen und die Tore aufsperren konnten.
    In Mathews Geist gab es einen winzigen, nagenden Zweifel, doch er zog es vor, ihm keine Beachtung zu schenken. Auf der entsprechenden Seite des Zauberbuchs gab es eine in roter Tinte niedergeschriebene Warnung, daß der Zauber nur von einzelnen und niemals von einer ganzen Gruppe ausgeführt werden dürfe, es sei denn unter den dringendsten Umständen. Er vermutete, daß irgendein Ausbilder ihm einmal den Grund für diese Ermahnung genannt haben mußte, doch an diesem Tag mußte Mathew den Unterricht verschlafen haben, denn er konnte sich an nichts erinnern. In seinem eigenen, sicheren, ruhigen Land schien es keine allzugroße Bedeutung zu haben.
    Aber jetzt… na ja, es bestand immerhin kein Zweifel daran, daß man diese Lage wirklich als äußerst dringende Umstände bezeichnen durfte!
    »Alles, was wir brauchen, um den Zauber auszuführen«, fuhr er fort, wobei er das

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