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Die Rose von Angelâme (German Edition)

Die Rose von Angelâme (German Edition)

Titel: Die Rose von Angelâme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Mayer
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an.
    „Bitte?“
    „Sie haben vergessen zu sagen: ‚Ich tue nur meinen Job.’“, erklärte sie und hob dabei kurz die Stimme, als habe sie es mit einem Schwerhörigen zu tun. Müde fuhr sie fort: „Ich musste mich beim Antrag auf Adoption der Kleinen einverstanden erklären, dass die Auszahlung der Lebensversicherung, die ihr zusteht, auf ein notariell verwaltetes Konto überwiesen wird. Es wird mir bis zu Marie Roses achtzehntem Geburtstag monatlich ein gewisser Betrag ausbezahlt, den ich für ihre persönlichen Dinge und ihre Ausbildung verwenden will und muss. Über alle noch so unbedeutenden Ausgaben habe ich genau Buch zu führen und am Ende jedes Jahres beim Vormundschaftsgericht einzureichen. Habe ich damit alle Unklarheiten beseitigt?“
    Anstatt zu antworten, fragte er: „Wovon leben Sie?“
    „Ich bin Fotografin und arbeite hauptsächlich für einen Verlag, der großformatige Kalender herstellt und verkauft. Von meinen Bildern kann ich bislang sehr gut leben.“
    Er schaute zu den gerahmten Fotos zwischen den beiden Fenstern hinüber. Vermutlich hatte Christina sie aufgenommen. Sie waren sehr gut, soweit er das beurteilen konnte. Bestimmt hingen sie, tausendfach gedruckt, in allen möglichen Wohnungen als Kalenderblätter an der Wand.
    „Sie verstehen sicher, dass wir daran interessiert sind, die Auszahlung der Versicherungssumme so schnell wie möglich in die Wege zu leiten“, sagte er schließlich. „Allerdings müssen wir alles tun, um das Geld nicht in die falschen Hände geraten zu lassen. Es ist eben doch eine sehr hohe Summe.“
    „Verstehe. Trotzdem ist das alles lächerlich angesichts der Tatsache, dass niemand einen Nutzen daraus ziehen kann, und das weiß Ihre Gesellschaft sicherlich auch. Dort wird man ja nicht unbedingt ein kleines Mädchen des Auftragsmordes an seinen Eltern bezichtigen wollen, nur damit es an deren Lebensversicherung kommt!“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Natürlich wissen wir im Großen und Ganzen über das Bescheid, was Sie mir jetzt erzählt haben. Es waren aber Fragen offen, die wir gerne klären möchten.“
    „Und? Sind sie geklärt?“
    „Nein, leider nicht alle.“
    „Ah! Versicherungen!“, fauchte sie ihn an. „Beim Kassieren der Beiträge steht ihr ganz schnell mit offenen Händen da, aber wehe man verpasst mal eine Rate oder hat Geld von euch zu kriegen! Da wird überall rumgestochert und geprüft und was weiß ich was alles! Bislang komme ich für alle Kosten auf, die für und durch die Kleine entstehen, und das werde ich auch dann tun, wenn Ihre Versicherung den Hintern zukneift, damit ihm ja nicht versehentlich ein Pups Geld entweicht!“
    „Da stimme ich Ihnen in gewisser Hinsicht zu. Sie müssen nur verstehen …“
    „Welche Frage ist noch offen?“, unterbrach sie ihn schroff.
    „Keine mehr, die Sie betrifft.“
    Sie streckte ihm die Hand entgegen. Er nahm sie, drückte sie leicht, deutete eine knappe Verbeugung an und wandte sich zur Tür. Dann drehte er sich um.
    „Sie haben ein bisschen Mehl auf der Nase“, sagte er, und ging gleich darauf schmunzelnd die Auffahrt hinunter zu seinem Mercedes.
    „Das kriegen wir schon hin“, murmelte er, setzte sich in den Wagen und startete den Motor.

    „Was hängst du dich denn da so rein?“, knurrte Daniel. „Die OASE ist einer unserer besten Kunden. Warum sollte mit dem Fall was nicht stimmen?“
    Simon zuckte die Schultern. „Ich weiß es nicht. Ist nur so ein Gefühl. Ich möchte mir ein paar Dinge genauer ansehen, bevor wir die Versicherungssumme ausbezahlen. Kann ja wohl nicht schaden, oder?“
    „Aaach.“ Sein Teamchef winkte unwillig ab und stand auf. Der schwere Ledersessel wippte kurz nach, und Simon registrierte geistesabwesend den Abdruck, den Daniels Körper darauf hinterlassen hatte. Ihm gingen ein paar seltsame Dinge durch den Kopf.
    „Haben die OASE-Leute eigentlich im vergangenen Jahr oder dem Jahr davor einen Schaden an einem ihrer Fahrzeuge gemeldet?“
    „Keine Ahnung. Warum?“
    „Ah, nur so.“ Er würde das herausfinden.
    „Ich verstehe überhaupt nicht, wofür dein überzogenes Engagement in diesem Fall gut sein soll. Ich habe keine Lust, dem Vorstand gegenüber weiterhin die Kosten für deine Aktionen verantworten zu müssen“, knurrte Daniel.
    „Wieso reibst du mir plötzlich die Kosten für meine Arbeit unter die Nase?“, fragte Simon ihn aufgebracht. „Vielleicht erinnerst du dich daran, dass ich hier eingestellt wurde, um Fällen nachzugehen, die die

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