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Die Rose von Asturien

Titel: Die Rose von Asturien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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brachte sein Ross heran und half ihm aufzusteigen.
    Roland trat an seine Seite und sah ihn durchdringend an.
    »Heute kannst du dem König deinen Wert als Krieger und Anführer beweisen.«
    Eward nickte beklommen. »Ich werde alles tun, um Karl und auch dich nicht zu enttäuschen.«
    »Das will ich hoffen! Reitet jetzt los. Der Haupttrupp folgt euch, sobald das Lager abgeschlagen ist.« Damit wandte Roland sich ab.
    Eward sah ihm nach und beneidete ihn glühend um die Kälte seines Blutes. Für Roland war Angst ein unbekanntes Wort. Der Markgraf vertraute seinem Schwert und seinem Können als Krieger und würde niemals vor einem Feind zittern. Er hingegen …
    Das mahnende Hüsteln eines der Männer beendete sein Sinnieren. Er winkte noch kurz zum Lager hin, ohne jemand Bestimmten zu meinen, und zog sein Pferd herum. Dabei überflog sein Blick die Schar, die er anführen sollte. Das Gros stellten Rolands Bretonen und andere Krieger aus dessen Truppe. Von seinen Reitern war kaum jemand darunter.
    In dem Augenblick begriff Eward, dass die meisten seiner Gefolgsleute in den Augen des Markgrafen nichts taugten. Bis auf jene, die der König ihm aufgenötigt hatte, waren alle von Hildiger ausgewählt worden, und der hatte nur Männer genommen, die ihm nicht gefährlich werden konnten. Eward spürte eine gewisse Beschämung bei dem Gedanken. Gleichzeitig aber wurde ihm klar, dass dieser Umstand seiner Liebe zu Hildiger keinen Abbruch tat.
    Philibert, der zu seinem Leidwesen bei den Panzerreitern hatte bleiben müssen, schloss zu ihm auf. Er war von Roland zu Ewards Stellvertreter ernannt worden und damit im Grunde der eigentliche Anführer der Schar. Dies söhnte ihn ein wenig mit der Tatsache aus, dass er nicht mit Konrad reiten konnte.
    »Wo sind unsere Maurenjäger?«, fragte Eward ihn.
    »Die sind noch in der Nacht aufgebrochen. Einer von Enekos Berghirten führt sie auf verborgenen Pfaden zum Ziel.«
    Maite hätte ihm sagen können, dass es sich bei diesem Berghirten um Enekos gleichnamigen Sohn handelte, doch Philibert hatte sich ebenso wie die meisten anderen fränkischen Reiter keine Gedanken über die Waskonen gemacht, die sie begleiteten.
    Philibert trabte an und zwang Eward damit, ebenfalls schneller zu reiten. Für dessen Gefühl blieb das Lager viel zu rasch hinter ihnen zurück, und er kämpfte gegen den Wunsch an, umzudrehen und zurückzureiten. Doch dann würde man ihn als Feigling brandmarken. Stattdessen umklammerte er den Schwertgriff, als hinge seine Seligkeit von der Waffe ab.
    »Noch sind die Mauren nicht so nahe, dass es zum Kampf kommen könnte«, versuchte Philibert ihn zu beruhigen.
    Eward sah auf und entdeckte einige maurische Reiter in der Ferne. Sie lümmelten sich herausfordernd auf ihren Pferden, und einer hatte sogar das rechte Bein über den Sattel gelegt. Auch hielt keiner von ihnen eine Waffe in der Hand, so als befänden sie sich auf einem Ausritt im Freundesland und sähen harmlosen Reisenden zu, die ihres Weges zogen.
    »Den Kerlen werden wir den Spaß verderben! Kommt, mein Herr, reiten wir ein wenig schneller. Diese Hunde sollen glauben, wir hätten es auf sie abgesehen!« Philibert winkte dem Trupp, ihnen zu folgen, und hoffte, dass Eward dies eben falls tat. In seinen schlimmsten Befürchtungen sah er diesen schon zurückbleiben und ein hilfloses Opfer maurischer Streifscharenwerden. Zwar würde Ermengilda damit frei für eine neue Ehe werden, doch er wollte sein Glück nicht durch das Unheil eines anderen erringen. Außerdem hatte Roland ihm den Halbbruder des Königs anvertraut, und wenn diesem außerhalb des dichtesten Kampfgetümmels etwas geschah, würde ein Schatten auf seine Ehre fallen.
    Zu seiner Erleichterung trieb Eward sein Schlachtross wacker an, auch wenn sein Gesichtsausdruck verriet, dass er sich ans andere Ende der Welt wünschte.

14.
     
    A
bdul der Berber beobachtete die Franken, die eben ihren Pferden die Zügel freigaben, und grinste. Diese Narren lernten doch nie dazu! Schon seit Tagen spielte er immer wieder das gleiche Spiel mit ihnen. Er ließ sich mit seinen Reitern sehen und wurde von den viel zu schwer gepanzerten Reitern auf ihren lahmen Hengsten gejagt. Bis jetzt hatten er und seine Begleiter ihren Stuten nicht einmal die Sporen geben müssen, um den Franken zu entkommen. Er bedauerte, dass Abd ar-Rahman ihm nur wenige Krieger anvertraut hatte. Bereits die dreifache Anzahl hätte ausgereicht, um den Franken eine Falle stellen zu können.
    Näher auf

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