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Die Rosenzüchterin - Link, C: Rosenzüchterin

Die Rosenzüchterin - Link, C: Rosenzüchterin

Titel: Die Rosenzüchterin - Link, C: Rosenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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und es sei besser, sie die Weihnachtstage über von ihnen fernzuhalten.
    Ich konnte kaum nein sagen. Maja ist nymphoman, aber das hat mich eigentlich nie gestört, im Gegenteil, es hat mich stets erheitert, Helenes Entrüstung darüber zu bemerken. Aber seitdem ich weiß, daß Alan ihr hörig ist, würde ich sie am liebsten am anderen Ende der Welt wissen. Ich hoffe, es hängt nicht mit ihr zusammen, daß er wieder verstärkt trinkt, aber wenn doch, könnte ich letztlich auch nichts daran ändern.
    Ich würde ihm so gern seinen dummen Kopf zurechtrücken, Einfluß nehmen auf seinen so unerträglich schlechten Geschmack, was Frauen angeht. Maja ist ein Luder und dazu kalt bis ins Herz, aber das wird er sich von mir nicht anhören. Man ist immer Mutter, das ist wie ein Fluch. Man sorgt sich selbst dann noch um das Küken, wenn es ein über vierzigjähriger Rechtsanwalt mit einem Alkoholproblem ist.
    Kurz und gut, es wird nett werden, wir werden einen Spaziergang machen, während Kevin kocht, und dann werden wir in ein schönes, warmes Haus zurückkehren, in dem es wundervoll riecht, und wir werden stundenlang essen. Irgendwann wird Helene über Müdigkeit klagen (sie kann nicht einfach sagen , daß sie müde ist, sie muß diesen Zustand sofort bejammern) und schlafen gehen, und Alan wird trinken und Maja fixieren, die sich einen Spaß daraus machen wird, ihn nicht zu beachten.
    Was machen Sie über Weihnachten, Franca? Sie schreiben wenig über sich. Ich vermute, Sie möchten Ihre Probleme für sich behalten. Die Geschichte zwischen uns wird etwas einseitig dadurch, aber das geht zu Ihren Lasten, nicht zu meinen, daher müßten Sie es ändern und nicht ich, nicht wahr?
    Merry Christmas, Franca. Und kommen Sie gut ins neue Jahrtausend. Ich habe das eigenartige Gefühl, daß das nächste Jahr bedeutsam sein wird, aber das mag Einbildung sein. Man weiß ja sowieso nie, was kommt, und das macht das Leben so beunruhigend. Wie gut, daß es dazwischen immer wieder Berechenbares gibt.
Zum Beispiel, daß ich morgen ein Parfüm und einen Rosenkalender bekommen werde.
    Vielleicht haben Sie ja ein bißchen Zeit zu lesen, Franca. Darüber, wie es mit mir und Helene und Erich weiterging damals.
    Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit.
    Ciao, Beatrice.
     
     
    Guernsey, August/September 1940
     
    Beatrice hatte eine Zeitlang geglaubt, sie sei Erichs auserkorenes Opfer für den Fall, daß er einmal eines brauchen würde, und sie hatte sich innerlich zu wappnen versucht, aber sie merkte rasch, daß diese Rolle Helene zugedacht war. Und sie war keineswegs nur dann sein Opfer, wenn er gerade eines brauchte, sie war es immer. Oder aber er brauchte immer eines. Helene schien in jedem Fall die ideale Besetzung zu sein.
    Sie war einundzwanzig Jahre alt, stand kurz vor ihrem zweiundzwanzigsten Geburtstag. Irgendwann erzählte sie, ihr Geburtstag sei der 5. September, und Beatrice sagte, dies sei auch der ihre. Helene geriet darüber in Entzücken.
    »Das ist kein Zufall!« rief sie. »Das hat etwas zu bedeuten.«
    »Was soll denn das zu bedeuten haben?« fragte Erich ärgerlich. »Mußt du immer irgendeine Magie hinter den banalsten Begebenheiten sehen?«
    Helene bekam sofort rote Flecken auf den Wangen und biß sich auf die Lippen. Aber Erich war diesmal auch auf Beatrice böse.
    »Hör zu, mein Fräulein, mit dieser ganz speziellen Art von Opposition, wie du sie offenbar verfolgst, wirst du bei mir nicht weit kommen«, sagte er. »Du wirst dich in unser Familienleben einfügen, das kann ich dir versprechen!«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen«, entgegnete Beatrice.
    »Du weißt es recht gut. Wir haben Ende August. Es ist gerade noch eine Woche bis zu deinem Geburtstag. Aber du sagst keinen Ton. Hätte Helene nicht davon angefangen, du hättest den 5. September vorübergehen lassen und nichts gesagt. Wir leben hier
unter einem Dach. Wir sollten die Geburtstage voneinander kennen, meinst du nicht auch?«
    »Sie haben mich nie gefragt.«
    »Du wirst mir Dinge auch dann sagen, wenn ich nicht danach frage. Du wirst sie mir einfach deshalb sagen, weil du ein guterzogenes Mädchen bist, das weiß, was sich gehört. Natürlich kann auch ich es übernehmen, dir Manieren beizubringen, aber du solltest dir überlegen, ob es nicht einfacher ist, wenn du dich zuvor auf die besinnst, die du schon hast.«
    »Wie alt wirst du denn? « fragte Helene mit der Piepsstimme, die sie immer bekam, wenn ihr Mann sie wieder einmal zurechtgewiesen

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